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Geliebter Freibeuter

Geliebter Freibeuter

Titel: Geliebter Freibeuter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Michéle
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Mann, den ich angeblich getötet haben soll, tatsächlich die Liebe Eures Lebens war, warum heiratet Ihr dann einen anderen? Und ausgerechnet einen Mann wie David Morgan? Ihr seid eine Frau der Widersprüche, liebe Eloise.«
    Sie wusste darauf keine Erwiderung, die nicht nach schalen Ausflüchten geklungen hätte. Der Captain hatte ja recht. Ein Teil ihres Herzens würde immer Ryan Mitchell gehören, aber der Rest war dabei, sich einem anderen Mann zuzuwenden.
    Das Problem – und dass sie vor einem sehr großen Problem stand, war sich Eloise in aller Deutlichkeit bewusst – dabei war nur, dass dieser andere Mann nicht ihr Verlobter David Morgan war …

10. Kapitel
     
    Zur gleichen Zeit auf Jamaika
     
    Mein lieber Morgan, so kann das nicht weitergehen! Ich bin nicht mehr gewillt, immer mehr Geld in Eure Sache zu investieren, wenn Ihr offenbar unfähig seid, den Piraten zur Strecke zu bringen.« Der Ärger färbte das aufgeschwemmte Gesicht von William Trelawny ungesund rot. Unter seiner weißgepuderten Perücke lief ihm der Schweiß über die Stirn und hinterließ eine unschöne, klebrige Spur.
    David Morgan presste die Lippen zusammen. Es gab vieles, was er Trelawny gerne entgegnet hätte. Morgan wusste jedoch, wann es besser war zu schweigen. Er war zwar der reichste Mann auf Jamaika, aber Sir William Trelawny hatte als vom König eingesetzter Gouverneur die Macht hinter sich. Als hätte Trelawny Morgans Gedanken gelesen, fuhr er versöhnlicher fort: »Sir David, Ihr wisst, nicht nur ich, sondern auch die Krone schätzt und würdigt Eure Arbeit auf dieser Insel, dennoch könnt Ihr aus der Staatskasse keine Gelder mehr zur Verfolgung von Dark Flynn erwarten. Ihr seid selbst reich genug, ein weiteres Vorgehen finanzieren zu können. Natürlich ist es tragisch, dass erneut eine ganze Ladung kostbarer Waren dem Freibeuter in die Hände gefallen ist, aber ich bin sicher, Euer nächster Transport wird Jamaika unbehelligt erreichen. Ihr habt mir selbst berichtet, dass dieser von zwei Schiffen der Kriegsmarine begleitet wird.« Trelawnyhob eine Augenbraue und sah Morgan scharf an. »Ich brauche Euch nicht zu sagen, dass diese Kosten von der Krone getragen werden. Mehr jedoch können König George und auch meine Wenigkeit nicht mehr für Euch tun.« Trelawny wedelte mit einer Hand vor dem Gesicht, aber die Geste brachte keine Kühlung.
    Morgan überlegte sich seine Worte sehr genau, bevor er sprach.
    »Ich bin Euch für Eure jahrelange Unterstützung zu großem Dank verpflichtet.« Morgan hasste es, derart unterwürfig zu klingen, aber im Augenblick hatte er keine andere Wahl. »Doch ich bitte Euch zu bedenken, dass der Pirat Flynn meine Braut in seiner Gewalt hat. Lady Eloise ist eine junge, unschuldige Frau, und ich bin in großer Sorge um sie, Sir. Es geht hier nicht nur um die Verfolgung Flynns, sondern um die Auslösung meiner Braut …« Morgan stockte, und es gelang ihm, verzweifelt auszusehen. »Wer sagt mir, dass meine Verlobte noch am Leben ist? Oder schlimmer … vielleicht hat der Pirat sie bereits geschändet oder ihr sonstige Greueltaten angetan ….« Mit einem erstickten Laut brach Morgan ab und senkte den Blick.
    »Ich verstehe Euch sehr gut, Sir David.« Trelawny klang nun etwas versöhnlicher. »Ich teile Eure Meinung, dass diesem gemeinen Verbrecher endlich das Handwerk gelegt werden muss, und ich verstehe nicht, warum keiner es fertigbringt, seiner endlich habhaft zu werden.« Der Gouverneur erhob sich, ging um den Schreibtisch herum und legte seine dickliche, beringte Hand auf David Morgans Schulter. »Aber mein lieber Morgan … zehntausend Pfund müssten doch eine Summe sein, die Ihr allein aufbringen könnt. Als Gouverneur dieser Insel kann ich Euch eine solche Summe nichtfür private Zwecke zur Verfügung stellen. So tragisch das Schicksal Eurer Verlobten auch sein mag, mir sind in dieser Angelegenheit die Hände gebunden.«
    Stattdessen stopfst du dir deinen fetten Bauch mit Delikatessen voll, dachte Morgan wütend, doch als er den Kopf hob und Trelawny in die Augen blickte, war von seinen Gedanken nichts zu bemerken.
    »Bei allem Respekt, Sir, aber ich glaube, Ihr seid über meine finanziellen Mittel nicht richtig informiert. Es ist nicht nur die Lösegeldforderung für meine Braut, die mir zu schaffen macht. Ihr wisst, dass die letzte Ladung von Flynn vollständig gekapert worden ist. Das stellt einen Verlust von mehreren tausend Pfund dar. Mit den Sklaven wollte ich zwei neue

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