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Geliebter Freibeuter

Geliebter Freibeuter

Titel: Geliebter Freibeuter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Michéle
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erneut von diesem schrecklichen Freibeuter Dark Flynn entführt worden bist.«
    Lachend lehnte sich Flynn, die Arme vor der Brust verschränkt, zurück.
    »Oh, dieser furchtbare Pirat! Zieht einfach los und raubt unschuldige Frauen.« Er zwinkerte Eloise verschwörerisch zu. »Nur, dass sich diese eine Frau bereitwillig hat entführen lassen.«
    Nun erhielt auch Flynn einen Knuff gegen den Oberarm, und alle vier lachten laut.
    »Können wir jetzt wieder ernst werden?«, fragte Eloisenach ein paar Minuten. »Ich schlage also vor, dass Kate und ich zu Morgan zurückkehren. Wir werden ihm sagen, wir hätten uns bei einem Ausflug im Landesinneren verirrt, und wir lassen dich, Flynn, aus dem Spiel. Somit bin ich in Morgans Nähe, und durch den Kontaktmann, den einbeinigen Robin, werdet ihr über alles informiert.«
    Es war Flynn anzusehen, wie sehr er diesen Vorschlag nach wie vor missbilligte, leider war ihm aber kein besserer Plan eingefallen. Flynn hatte nicht nur Angst um Eloise und davor, was mit ihr geschehen würde, wenn Morgan die Intrige aufdeckte. Nein, der Stachel der Eifersucht bohrte sich in sein Herz, wenn er daran dachte, dass die Frau, die er liebte, unter demselben Dach wie Morgan lebte. Wenn er Eloise auch vertraute – Morgan hingegen traute er alles zu. Dieser war zwar ein Gentleman, und er war Eloise zuvor nicht zu nahe getreten, obwohl sie verlobt waren, aber allein der Gedanke, dass Morgan sie vielleicht küssen könnte, versetzte Flynn in Rage. Zu spröde und zurückhaltend durfte Eloise sich jedoch nicht verhalten, damit Morgan keinen Verdacht schöpfte.
    »Was, wenn er nun auf eine schnelle Hochzeit drängt?«, sprach Flynns eine Befürchtung aus und sah in die Runde. »Ein zweites Mal wird ein plötzlich auftretendes Fieber wenig glaubhaft sein.«
    Zerknirscht hatte Kate am Vortag Eloise erzählt, dass ein wenig in Wein aufgelöste Seife für ihr Fieber verantwortlich gewesen war. Zuerst war Eloise erschrocken gewesen, aber sie wusste, dass Kate es nur getan hatte, um sie vor der Heirat zu bewahren. Schlussendlich war nicht mehr geschehen, und sie war wieder vollständig genesen. Flynns Respekt Kate gegenüber war mächtig gestiegen, und er verstand immer besser,dass sein Freund Cubert diese mutige und intelligente Frau liebte.
    »Das Risiko müssen wir eingehen.« Nun trommelte auch Eloise nervös auf die Tischplatte. »Wir müssen sehen, dass wir Morgans Machenschaften so schnell wie möglich aufdecken. Als Erstes werde ich mit Lady Trelawny sprechen …«
    Sie diskutierten noch eine Zeitlang weiter, während sich die
Liberty
Jamaika stetig näherte. Flynn spürte einen unangenehmen Druck im Magen und eine starke innere Unruhe wie selten zuvor in seinem Leben. Fast war es, als würde er drohendes Unheil ahnen. Als Eloise später in seinem Arm einschlief, lag Flynn noch lange wach. Etwas würde geschehen, das spürte er genau, und er befürchtete, dass es nicht zu ihrer beider Vorteil wäre.
     
    Zur selben Zeit konnte auch David Morgan nicht schlafen. Wie ein gefangener Tiger lief er in seinem Arbeitszimmer hin und her. Natürlich hatte er Suchtrupps ausgesandt, die ganze Insel nach einer Spur von Eloise durchkämmen lassen, aber Morgan war überzeugt, Eloise nicht mehr auf Jamaika finden zu können. Sie befand sich in den Händen dieses Flynn, dieses Teufels! Morgan hatte keine Vorstellung, wie der Pirat es geschafft hatte, seine Verlobte erneut in seine Gewalt zu bekommen und wo er sich mit ihr aufhielt, aber dieses Mal würde er ihm nicht durch die Lappen gehen! Entgegen Trelawnys Anweisungen hatte Morgan Befehl gegeben, alle verfügbaren Schiffe klarzumachen, um sich auf die Suche nach Flynn zu begeben. Captain Carrick hatte zuerst gezögert. Der Gouverneur hatte dem Captain befohlen, mit einer Ladung Rum und Gewürzen unverzüglich nach Englandaufzubrechen, aber zweifelsohne konnte er Morgans Wünsche – oder vielmehr Befehle – nicht einfach missachten. Carrick wusste zwar nichts Genaues, spürte jedoch, dass auf Jamaika etwas Unheimliches vor sich ging und Morgan seine Finger im Spiel hatte. Trelawny war zwar der vom König eingesetzte Gouverneur, Morgan hingegen besaß genügend Geld, die ganze Insel zu kaufen. Es gab hier jede Menge zwielichtige Gestalten, die für ein paar Goldstücke ihre eigene Großmutter verraten würden. Seit Jahren befürchtete die englische Gesellschaft auf Jamaika einen Aufstand der Sklaven, aber Carrick erkannte, dass die Gefahr eines Umsturzes eher von

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