Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Geliebter Pirat: Sie hatte der Liebe entsagt - doch er eroberte sie im Sturm (German Edition)

Geliebter Pirat: Sie hatte der Liebe entsagt - doch er eroberte sie im Sturm (German Edition)

Titel: Geliebter Pirat: Sie hatte der Liebe entsagt - doch er eroberte sie im Sturm (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Ashley
Vom Netzwerk:
Familie. Also halte ich dreimal zwanzig für angemessen. Sollen wir vielleicht noch zehn dazugeben, um meine Wut darüber zu befriedigen? Also dann, Osgood. Siebzig Hiebe.«
    Der Bootsmannsmaat blinzelte einmal. »Siebzig, Sir?«
    »Habt Ihr Probleme mit Eurem Gehör, Osgood? Siebzig. Und tut verdammt noch mal Eure Pflicht, sonst nehmt Ihr seine Stelle ein!«
    »Aye, Sir.«
    James kehrte das Gesicht zum Mast. Schmerz war ihm nicht fremd. Niemand bekämpfte jahrelang Piraten, ohne selbst verletzt zu werden. Und auch die neunschwänzige Katze war ihm nicht unbekannt. Der Piratenanführer, der ihn vor zwanzig Jahren gefangen hatte, genoss es, die Peitsche zu schwingen. Derselbe Mann hatte auch noch andere, weit geschmacklosere Freizeitbeschäftigungen. James hatte bei ihm zum ersten Mal Geschmack an der Rache gefunden.
    Pembroke tauchte neben dem Mast auf, als der erste Hieb auf James’ Rücken klatschte. James’ Haut war von dem salzigen Seewind abgehärtet, und er nahm den ersten Schlag hin, ohne Schmerzen zu spüren. Aber er wusste, was danach kommen würde. Schlag auf Schlag würde sein Rücken aufgerissen werden, und mit den letzten Schlägen würde der Schmerz unerträglich werden. Siebzig Hiebe konnten einen Mann töten.
    Er sah in Pembrokes junge Augen. »Ihr solltet Euch um Diana kümmern.«
    Zwei. Drei.
    »Das werde ich tun, Sir«, erwiderte Pembroke ruhig.
    »Dann tut das auch.«
    Sechs. Sieben.
    James zuckte zusammen. Jetzt fühlte er den stechenden Schmerz, der bei jedem Schlag ein wenig heißer wurde. Nach dem zehnten Schlag verlangte Pembroke eine Pause.
    Der Maat hielt sofort inne, aber der Kapitän explodierte vor Wut. »Was fällt Euch ein, Leutnant?«
    Pembroke trat vor. Er hatte ein Leinentuch in der Hand. James schwitzte, und die Tropfen rannen in die Striemen auf seinem Rücken, wo sie wie Feuer brannten. Pembroke schob James das Leinentuch zwischen die Zähne. Dann trat er zurück.
    Der Bootsmannsmaat zögerte. »Macht weiter, verflucht!«, fauchte ihn Carter an.
    »Jawohl, Sir.«
    Elf. Zwölf. Dreizehn.
    Der letzte Schlag traf eine der angeschwollenen Striemen auf seinem Rücken und riss sie auf. Beißender Schmerz lief wie Schweiß über seinen Rücken. Pembroke war so freundlich gewesen, ihm dieses Leinentuch zu geben. Es verhinderte, dass James sich heiser schrie oder sich die Zunge abbiss, wenn es schlimmer wurde.
    Er fragte sich, wie es Pembroke gelungen war, Diana in der Kabine festzuhalten. Hatte er die Tür abgeschlossen oder sie ans Bett gebunden? Warum hörte er sie nicht schreien und toben?
    Der Wind brannte in den offenen Wunden, und das Blut rann in schweren Tropfen über seinen Rücken.
    Neunzehn. Zwanzig.
    James hatte diesem verfluchten Narren von englischem Kapitän nur zwanzig Hiebe verordnet. Der Mann hatte beim zehnten Schlag angefangen zu schreien, obwohl nur zwei seine Haut aufgerissen hatten. Die Hiebe hatten ihn demütigen, nicht verkrüppeln sollen. Den Narben auf den Rücken seiner Matrosen nach zu urteilen, war dieser Kapitän nicht gerade sanft mit seinen eigenen Leuten umgesprungen.
    Vierundzwanzig. Fünfundzwanzig.
    Dieser Maat war sehr geschickt. Die Peitsche pfiff und landete flach auf James’ Rücken. Die Riemen waren so dünn, dass sie nur einen Striemen hinterließen. Die Sonne stand am Himmel, und das Wetter war für den Mai sehr schön. Die Hitze war zwar nicht mit der vergleichbar, die er aus Charleston kannte, aber die Sonne schien auf seinen blutenden Rücken und verstärkte die Folter noch.
    James schloss die Augen. Sein Rücken war rohes Fleisch und brannte bei jedem Schlag wie Feuer. Vielleicht, dachte er, spüre ich es gar nicht mehr, wenn ich die siebzig erreicht habe. Ich werde solche Schmerzen haben, dass ich nichts mehr spüre.
    Einunddreißig. Zweiunddreißig.
    Seine Gedanken schweiften ab. Er glaubte, Dianas Stimme zu hören. »Ich bin sehr wütend auf dich, James.«
    »Wann wärst du das nicht, Darling?«
    Er öffnete die Augen. Schweiß trübte seine Sicht. Alles schien ineinander zu verlaufen, Sonne, Mast, Schiff, Pembrokes Gesicht. Er glaubte, Diana vor sich zu sehen. Ihr feuerrotes Haar wehte im Wind, sie hatte die Arme unter ihre entzückenden Brüsten verschränkt. »Du verschwendest Zeit.«
    Er schloss die Augen. Plötzlich stand er wieder in der dunklen Höhle, vor ihm Black Jack Mallory. Der Pirat bettelte um sein Leben und bereute aufrichtig seine Verbrechen. James weigerte sich, ihm zuzuhören. Er schob die Pistole in Mallorys Mund

Weitere Kostenlose Bücher