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Geliebter Tyrann

Titel: Geliebter Tyrann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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forthalten? Kann er eine wirkliche Lady dazu bewegen, mich zu heiraten? Nein! Aber er kann mir ein paar vergnügte Stunden mit seiner Frau verschaffen.«
    Er kam ihr näher, das Messer in der erhobenen Hand. Seine Augen funkelten drohend. Er schob das Messer unter den ersten Knopf ihres Leibchens. Nicole hielt die Luft an, als sie den kalten Stahl auf ihrer Haut spürte. Der Knopf sprang ab und flog zur anderen Wand hinüber. So schnitt er nacheinander die Knöpfe ab und schlitzte dann die Naht der seidenen Schärpe auf, die das Kleid auf ihrer Brust zusammenhielt. Er streckte die linke Hand und zerteilte den weinfarbenen Samt. Er knetete durch das dünne Hemd ihre rechte Brust.
    »Hübsch«, flüsterte er. »Wirklich hübsch.« Er benützte die Messerspitze, um das Hemd wegzuschneiden.
    Ihre Brüste lagen nun nackt vor ihm. Nicole schloß die Augen. Tränen quollen unter ihren Wimpern hervor.
    Abe trat einen Schritt' zurück, um sie zu bewundern. »Du siehst jetzt wirklich nicht mehr wie eine feine Dame aus«, sagte er und lächelte. »Du siehst wie diese Frauen in Boston aus. Die mochten mich. Die bettelten mich an, daß ich wiederkommen sollte.« Plötzlich wurde sein Mund hart. »Nun wollen wir auch noch das andere sehen.«
    Er schob das Messer unter die obere Naht des langen Rockes und schlitzte langsam den Samt bis zum Saum hinunter auf. Der Rock klaffte auseinander und legte das fast durchsichtige Hemd frei.
    »Spitzen«, flüsterte Abe, als er den Saum des Hemdes anhob. »Meine Ma wollte immer ein Stück echter Spitze haben, damit sie sich einen Kragen für ihr Sonntagskleid daraus machen könne. Unddu trägst Spitzen auf deiner Unterwäsche!« Mit einer raschen, heftigen Bewegung riß er ihr das Hemd vom Leibe.
    Er starrte ihren nackten Körper an, die runden Hüften, die schmale Taille und ihre Brüste, die sich unter ihren gestreckten Armen nach oben wölbten. Er fuhr mit der Hand über ihren rechten Schenkel. »So sehen also die Ladys unter ihren Samtröcken und ihren seidenen Unterhemden aus. Kein Wunder, daß Clay, Travis und die anderen sich so viel von ihren Frauen gefallen lassen.«
    »Abe!« rief Isaac. »Bist du in der Hütte? Einer von den Riemen ist gebrochen und...« Er erstarrte, als er unter die Tür der Hütte trat. Es wurde ihm ganz schlecht, als er sah, was da vor sich ging: Nicole war an die Wand gefesselt, die Arme fast ausgekugelt; und obwohl Abes Körper ihm den Blick auf Nicole versperrte, konnte der Junge doch die zerschnittenen Kleidungsstücke auf dem Boden sehen. Isaacs jungenhaftes Gesicht färbte sich rot vor Empörung und Wut.
    »Du hast versprochen, daß du ihr nichts tun würdest«, sagte er durch die zusammengepreßten Zähne. »Ich vertraute dir.«
    Abe drehte sich seinem kleinen Bruder zu. »Und ich sagte dir, daß du zur Schaluppe zurückrudern sollst. Ich gab dir einen Befehl, und ich erwartete, daß du ihm gehorchst.« Er hielt immer noch sein Messer in der Hand, das nun auf Isaac zielte.
    »Damit du dich an ihr vergreifen konntest! Darum hast du mich also aus dem Weg haben wollen! Willst du dich an ihr vergehen wie an dem kleinen Mädchen der Samuels? Ihre Eltern mußten sie danach fortgeben, da sie nicht mehr schlafen gehen wollte, weil sie Angst hatte, du würdest sie wieder überfallen. Sie wollte nur nicht sagen, wer sich an ihr vergangen hatte; doch ich wußte es.«
    »Und wenn schon?« gab Abe zurück. »Du sprichst, als wäre sie noch ein Kind gewesen. Sie war aber mit einem von den Peterson-Jungen verlobt. Bei dem hat sie stillgehalten - warum also nicht auch bei mir?«
    »Bei dir!« fauchte Isaac. »Keine Frau wollte jemals etwas mit dir zu tun haben. Ein paar haben sich sogar bemüht, nett zu dir zu sein; doch du wolltest nur die haben, die du dir mit Gewalt nehmen konntest.« Er nahm den Eimer, der neben ihm stand, und warf ihn Abe an den Kopf. »Ich habe es satt, dir zuzusehen, wie du die Frauen mißbrauchst! Ich habe genug davon! Du läßt sie sofort los!«
    Abe wich mühelos dem Eimer aus, den sein Bruder nach ihm geworfen hatte, und grinste boshaft. »Erinnerst du dich, was dir das letztemal passierte, als du mir frech gekommen bist. Junge?« sagte er und schob das Messer von der rechten in die linke Hand.
    Isaac blickte auf Nicole, als Abe sich gebückt auf ihn zubewegte. Die hilflose Lage dieser Frau erregte ihn nicht, sie erzeugte nur Abscheu gegen seinen Bruder. Er sah auf Abe zurück. »Das letztemal war ich gerade erst zwölf Jahre alt«, sagte er

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