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Geliebter Tyrann

Titel: Geliebter Tyrann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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könne mir Beth ersetzen.«
    »Also sorgtest du dafür, daß sie gekidnappt und nach Amerika geschafft wurde.«
    »Ja. Es war eine verzweifelte verrückte Maßnahme; doch ich war wirklich verzweifelt und fürchtete, verrückt zu werden.«
    Nicole legte ihre Wange gegen seine Brust. »Kein Wunder, daß du so zornig warst, als du entdecktest, daß du mit mir statt mit Bianca verheiratet bist. Du hattest eine große Blondine erwartet; und du bekamst...«
    »Eine zierliche dunkle Schönheit mit einem eigenartigen Mund«, sagte er lachend. »Hättest du eine Pistole auf mich gerichtet, ich hätte es verdient. Ich habe dir großes Unrecht zugefügt.«
    »Aber du hast doch Bianca erwartet!« sagte sie, ihn verteidigend, und hob den Kopf, um ihn anzusehen.
    Er schob sie an seine Schulter zurück. »Gott sei Dank habe ich sie nicht bekommen! Ich war ein Narr, zu glauben, ein Mensch könne den anderen ersetzen.«
    Seine Worte durchrieselten sie wie ein warmer Schauer. »Liebst du Bianca immer noch?«
    »Ich habe sie nie geliebt. Das weiß ich jetzt. Ich sah nur ihre Ähnlichkeit mit Beth. Selbst als sie schon hier war, hörte ich ihr nie zu oder sah in ihr etwas anderes als Beth. Dennoch wußte ich selbst in diesem Zustand der Ignoranz, daß etwas nicht stimmte. Ich glaubte, sobald Bianca in meinem Haus wäre, würde alles wieder in Ordnung sein, würde ich mich wieder so zu Hause fühlen wie zu Beths Lebzeiten.«
    »Aber das war nicht der Fall?« fragte Nicole mit hoffnungsvoller Stimme.
    »Das habe ich dir zu danken. Obwohl ich Bianca nicht zuhörte, wie ich eben sagte, muß doch irgendwo in meinem kleinen Gehirn etwas mißtrauisch geworden sein. Ich wußte nur, daß ich abends nicht nach Hause zurückkommen wollte, daß ich härter arbeitete als je zuvor. Doch als du im Hause wohntest, wollte ich nach Hause kommen. Als Bianca in meinem Hause lebte, zog ich es vor, auf den Feldern zu übernachten, besonders auf den Feldern, die in der Nähe der Mühle lagen.«
    Nicole lächelte und küßte seine Brust durch sein Hemd. Das waren die schönsten Worte, die sie je gehört hatte.
    »Wes mußte erst kommen, damit ich meinen Verstand wiederfand«, fuhr Clay fort. »Als Wes Bianca zum erstenmal sah, konnte ich ihm sofort anmerken, wie entgeistert er war. Da fühlte ich mich in meinem Entschluß bestätigt.«
    »Ich glaube nicht, daß Wesley Bianca mag.«
    Clay lachte leise und küßte ihre Nasenspitze. »Das ist noch vorsichtig ausgedrückt. Als er mir sagte, er hielte sie für eine eitle, arrogante Heuchlerin, schlug ich ihn. Mir wurde ganz übel, und ich weiß nicht, ob es davon kam, daß ich meinen Freund schlug oder daß ich die Wahrheit hörte. Ich verließ das Haus und kehrte zwei Tage lang nicht dorthin zurück. Ich hatte über vieles nachzudenken. Ich brauchte eine Weile; doch ich begann zu begreifen, was ich getan hatte. Und ich fand mich endlich mit der Tatsache ab, daß Beth tot war. Ich hatte versucht, sie mit Bianca in mein Leben zurückzubringen; doch das konnte nicht funktionieren. Was ich hatte, jedoch meistenteils ignorierte, waren die Zwillinge. Wenn James und Beth noch lebten, dann nur durch ihre Kinder und nicht durch eine fremde Frau. Wenn ich Beth etwas geben wollte, dann würde es eine gute Mutter für die Zwillinge sein, die sie so sehr liebte, und nicht jemand, der Alex ins Wasser stieß, weil er ihr Kleid zerriß.«
    »Wie konntest du das wissen?«
    »Roger, Janie, Maggie, Luke«, sagte er, den Mund verziehend, »jeder schien zu glauben, es sei seine Pflicht, mir über Bianca zu berichten. Sie hatten alle Beth gekannt, und ich vermute, sie spürten, daß ich mich nur zu Bianca hingezogen fühlte, weil sie Beth so ähnlich sah.«
    »Warum hast du mich zu der Party eingeladen?« fragte sie und hielt den Atem an.
    Er lachte und zog sie wieder an sich. »Was den Verstand betrifft, so glaube ich, daß deiner auch nicht viel größer ist als meiner. Denn als ich erkannte, daß ich Beth durch Bianca zu ersetzen versuchte, begriff ich auch, warum ich so viel Zeit damit verbrachte, den Landungssteg der Mühle anzustarren -, der dringend repariert werden muß, wie ich bemerkt habe. Auf der anderen Seite der Backes-Plantage gibt es eine Sägemühle.«
    »Clay!«
    Er lachte abermals. »Ich liebe dich. Hast du das nicht gewußt? Jeder wußte das.«
    »Nein«, flüsterte sie, »ich war mir nicht sicher.«
    »Du hättest mich in der Nacht des Unwetters, als du mir von deinem Großvater erzähltest und mir sagtest, daß du

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