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Gelinkt

Gelinkt

Titel: Gelinkt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Len Deighton
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»Ich muß denen einen Agenten liefern, der auf einem bestimmten Gebiet so große Erfahrung und Kenntnisse hat, daß sie ihn auf dem Gebiet einsetzen müssen, wo wir ihn haben wollen.«
»Ich fürchte, da komme ich nicht mit«, sagte Sir Henry, ohne das Kricketspiel aus den Augen zu verlieren. »Ich werde dieses Jahr damit zubringen, die russischen Verbindungen zur ostdeutschen Staatssicherheitspolizei zu studieren, insbesondere die Arbeitsweise der KGB-Stasi-Befehlszentrale in Berlin. Ich werde ihnen ein umfassendes Bild ihrer Schwächen und Stärken liefern.«
»Schaffen Sie das?«
»Ich habe den größten Teil der letzten Woche mit der Lektüre von Operationsberichten verbracht. Lassen Sie mich die Befehlsstrukturen da drüben ein bißchen unter die Lupe nehmen, und meine Analytiker könnten ein detailliertes Bild aufbauen. Das wird eine Weile dauern, aber wir kriegen, was wir brauchen.«
»Ihr Sicherheitsnetz ist gut«, sagte der D.G. »Wir werden rauszukriegen versuchen, was sie brauchen. Die Sachen, die sie nicht wissen. Ich habe gute Leute in meiner Abteilung. Die verstehen sich darauf, Zahlenmaterial zu sichten und daraus zu schließen, was vor sich geht.«
»Auf wirtschaftlichem Gebiet wohl. Mit Statistiken über Bankgeschäfte, Export, Import, Kredite und so weiter ist das möglich, weil man’s da mit harten Fakten zu tun hat. Aber das hier ist wesentlich komplexer.«
»Gestatten Sie, Sir Henry, aber da irren Sie sich meines Erachtens«, sagte Bret Rensselaer mit leicht schnarrender Stimme, die seine Anspannung verriet.
Der D.G. vergaß das Kricketspiel und sah ihn an. Brets Augen waren weit geöffnet, sein Lächeln starr, eine gewellte Strähne seines blonden Haars lag nicht mehr da, wo sie hingehörte. Bis zu diesem Augenblick war ihm nicht klar gewesen, in welchem Maße Bret Rensselaer in seiner neuen Aufgabe aufging. Zum ersten Mal begann der D.G. zu glauben, daß dieser verrückte Plan tatsächlich gelingen mochte. Was für ein umwerfender Coup wäre das, wenn Bret wirklich damit durchkäme: Mrs. Samson in die Ost-Berliner Kommandostruktur einschleusen, wo sie dann deren eigene geheime Unterlagen über Protestgruppen, Dissidenten und andere Antikommunisten auswerten könnte, um das Department bei der geplanten Zerstörung der Wirtschaftskraft des kommunistischen Regimes zu beraten. »Die Zukunft wird es zeigen, Bret.«
»Ja, allerdings, Sir.«
Der D.G. nickte Bret zu. War es die Aussicht, aus der hoch wichtigen, aber etwas ermüdenden Welt der Ausschüsse in die aufregendere Luft der Operationsabteilung versetzt zu werden, die ihn so aufgemöbelt hatte? Oder hatte er einfach seit dem Auszug seiner Frau, der ja nach einer dauerhaften Trennung aussah, mehr freie Zeit? Oder hatte der Verlust seiner Frau an einen anderen Mann Bret in die Notwendigkeit versetzt, sich zu beweisen? All das mochte dabei mitwirken. Und doch hatte der D.G. dabei noch nicht Mrs. Fiona Samson selbst in Rechnung gestellt und den stärkenden Einfluß, den ihre Mitwirkung an dem Plan auf Bret Rensselaers Kraft und Entschlossenheit ausübte.
»Geben Sie mir freie Hand, Sir?«
»Aber zehn Jahre …«
»Vielleicht hätte ich keinen zeitlichen Rahmen angeben sollen.« Seine Nasennebenhöhlen schmerzten. Er fühlte ein überwältigendes Bedürfnis, sich noch einmal die Nase zu putzen, und tat es. Der D.G. beobachtete ihn interessiert. Er wußte nicht, daß Bret Probleme mit den Nasennebenhöhlen hatte. »Gehen wir mal durch, wie das ablaufen soll. Wie steht’s mit den Finanzen?« Er wandte sich wieder dem Kricketspiel zu. Der linke Schlagmann hatte einen fabelhaften Fang geschlagen – höher und höher flog der Ball und kurvte dann in die Tiefe wie eine Mörsergranate –, aber zum Glück für ihn war kein Fänger in der Nähe, der ihn hätte abfangen können. Einer rannte danach, verschätzte sich aber beim Aufschlagort. Der Ball fiel zu Boden, und ein vielstimmiges Stöhnen ertönte.
»Ich werde Geld brauchen, und das darf nicht über die zentrale Finanzierungsstelle geleitet werden.«
»Da bieten sich viele Wege an.«
»Ich habe eine Firma.«
»Machen Sie es ganz so, wie Sie’s für das Beste halten, Bret. Ich weiß, daß Sie das Geld nicht vergeuden werden. Um welche Summe wird’s sich handeln? Ungefähr?«
»Eine Million Pfund Sterling für das erste Jahr. Doppelt soviel für das zweite und für jedes folgende Jahr, unter Berücksichtigung der Inflationsrate und der Wechselkursentwicklung natürlich. Keine Belege, keine

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