Gemma
gerundet, die Hügel deutlich sichtbar unter dem abgetragenen
Stoff des Hemdes. Schlimmer noch, gereizt durch das raue Hemd, pressten sich
ihre steil aufgerichteten Brustwarzen wie Kieselsteine hart und aufreizend
gegen den Stoff und ließen nicht den geringsten Spielraum für Phantasie. Mit
flammendem Gesicht verschränkte Gemma die Arme vor der Brust.
»Aber was soll ich denn dagegen tun?«, fragte sie kläglich. So
konnte sie ganz sicher nicht herumstolzieren.
»Vielleicht, wenn Ihr etwas darunter anzieht«, schlug Brad
verlegen vor.
Nachdenklich kaute Gemma auf ihrer Unterlippe. »Ja, ich glaube,
ich weiß, wie ich das Problem lösen kann«, überlegte sie und drehte sich um, um
die Leiter zu erklimmen, wobei sie Brad einen weiteren ungehinderten Blick auf
ihre nur leicht bekleidete Rückseite ermöglichte.
»Brad, hast du ein Messer oder eine Schere?«
»Mein Messer muss in der Kiste sein. Seht Ihr
es?«
»Ja, ich hab's!«
Brad hörte ein Geräusch wie von einem Messer, das durch Stoff
schnitt. Es dauerte eine Weile, bis Gemma die Stufen hinabkletterte.
Diesmal, das musste Brad zugeben, hätte sie für jemanden, der sie
nicht kannte, durchaus für einen Jungen durchgehen können. Vielleicht würde sie
einer eingehenderen Musterung nicht standhalten können, aber der erste Eindruck
war gut.
»Nun, was meinst du?«, fragte Gemma und drehte sich einmal um sich
selbst.
Brad nickte anerkennend. »Besser«, stimmte er
dann zu, »viel besser.« Er musterte Gemma noch einmal eingehend. »Aber wenn Ihr
tatsächlich als Schiffsjunge anheuert, dann seid Ihr tagein, tagaus auf engstem
Raum mit Seeleuten zusammen. Mit Männern«, betonte er. »Wie wollt Ihr da verbergen,
dass Ihr eine Frau seid?«
»Irgendwie wird es mir gelingen«, flüsterte Gemma. »Es muss mir
ganz einfach gelingen.« In ihren Augen spiegelte sich ihre Entschlossenheit
wider. Sie würde es versuchen, daran hatte Brad keinen Zweifel, aber würde
allein ihre Entschlossenheit ausreichen?
Es war eindeutig, dass Gemma in ihm nur den
Freund sah, an den sie sich wandte, jetzt wo sie ihn so dringend brauchte, und
das war er ja auch, aber sie sah nicht den Mann, der sich danach sehnte, sie zu
berühren. Er hatte schon immer gewusst, dass sie ein wunderschönes Mädchen
war, aber bis zu diesem Abend, an dem er sie nur mit seinem verwaschenen Hemd
und der abgetragenen Hose bekleidet gesehen hatte, hatte er kein Verlangen nach
ihr empfunden. Vielleicht war es gut, dass sie ging. Natürlich würde er sie
vermissen, aber er wusste nicht, ob er es ertragen könnte, sie jeden Tag zu
sehen, ohne sie jemals berühren zu dürfen. Er war wahrscheinlich ihr bester
Freund, weil sie, seit dem Tag, an dem sie sich getroffen hatten, sich ihre
Geheimnisse und Träume anvertraut hatten, aber nun ...
»Miss Gemma, ich glaube nicht, dass es
funktionieren wird. Wisst Ihr, Männer können sich sehr komisch benehmen, wenn
sie lange keine Frau gesehen haben. Und eine Reise über den Atlantik
dauert nun einmal ziemlich lange. Wochen, vielleicht sogar Monate ...«
Fragend hob Gemma eine Augenbraue. »Was meinst du, komisch?«
»Ja, wisst Ihr – eben komisch.«
»So wie Lachen und Spaß haben?«
»Nein, eher wie ... nun ja, Ihr seid jetzt verheiratet, sicherlich
wisst Ihr, was ich meine.« Warum nur hatte er das Thema überhaupt
angeschnitten? Weil du um ihre Sicherheit besorgt bist, deshalb, rief er
sich selbst zur Ordnung.
»Nein, ich fürchte, ich weiß nicht, was du
meinst.«
Brad versuchte, in Gemmas Gesicht einen
Hinweis darauf zu finden, dass sie sich über ihn lustig machte, aber er fand
nichts außer unschuldiger Neugierde, über was er dort wohl sprach.
»Habt Ihr – eh, denn noch nicht mit Eurem Gemahl geschlafen?«,
fragte er langsam, in der Hoffnung, dass sie ihn nun verstand.
Gemma dachte zurück an den Morgen, als sie in Bryce' Armen
erwacht war.
»Doch«, sagte sie zögernd und versuchte sich an jedes Detail des
Morgens zu erinnern. Und plötzlich wusste sie es. »Du meinst, sie wollen mich
berühren?«
»Das ist ganz genau, was ich meine«, antwortete Brad, unendlich
erleichtert, dass sie anscheinend endlich verstanden hatte.
»Oh.« Gemma erinnerte sich an das Gefühl, das
Bryce' Hände auf ihren Brüsten und Schenkeln in ihr ausgelöst hatten. Sie war
entsetzt gewesen, dass er sie gestreichelt hatte, aber noch viel überraschter
von den Reaktionen ihres Körpers und all den seltsamen Empfindungen, die sie
durchströmt hatten. Aber es hatte nicht
Weitere Kostenlose Bücher