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G.E.N. Bloods 1 - Eisfeuer - Felsing, K: G.E.N. Bloods 1 - Eisfeuer

G.E.N. Bloods 1 - Eisfeuer - Felsing, K: G.E.N. Bloods 1 - Eisfeuer

Titel: G.E.N. Bloods 1 - Eisfeuer - Felsing, K: G.E.N. Bloods 1 - Eisfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Felsing
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Darrel und Megan zuckten zusammen.
    „Vorwärts.“ Sie dirigierte ihn den Flur entlang und drückte den Lichtschalter. „Vielleicht haben wir ja Besuch von den Cops, weil ein Nachbar deinen Lärm gehört hat.“
    Seine Schultern begannen zu zucken und ein leises Schluchzen entrang sich seiner Kehle. Sie hielt ihn mit der Rechten fest im Griff und öffnete mit der anderen Hand die Holztür. Die Fliegengittertür ließ sie geschlossen. Der Blick einer älteren Frau traf sie, dann erfasste diese den Jungen und ihr Mund klappte mehrere Male stumm auf und zu.
    „Darrel Hayes!“ Die Frau holte tief Luft. Darrel ließ den Kopf hängen und betrachtete stur den Fußboden. „Entschuldigen Sie, Ma’am. Hat er Ihnen Schwierigkeiten bereitet? Er ist harmlos, wissen Sie …“ Sie zog ungefragt die Fliegengittertür auf und packte Darrel am Kragen. „Du hast es nicht gewagt, bei der Lady einzubrechen, oder Darrel?“ Während sie ihn mit einem Ruck nach vorn zog, redete sie ohne Unterbrechung weiter. „Darrel ist ständig auf der Suche nach etwas Essbarem. Er stiehlt sogar die Hundekuchen von den Terrassen, und wenn er nichts findet, räumt er schon mal Kühlschränke und Vorratskammern aus. Aber er ist harmlos. Nur ein bisschen beschränkt.“ Megan hatte den Jungen losgelassen, der nun einen Schubs von der Frau erhielt und nach einigen vorwärtsgestolperten Schritten losrannte. „Geh nach Hause und trau dich nicht noch einmal, hier aufzutauchen“, rief die Frau ihm hinterher.
    Megan rieb sich die Stirn. Zog sie in letzter Zeit nur noch Pech an? Ihr neues Leben fing verdammt zu turbulent an.
    „Verzeihung, ich habe mich noch nicht vorgestellt. Ich bin Mrs. Larrimore und wohne gleich nebenan.“ Sie wies auf den Bungalow zur linken Seite, und als Megans Blick beinahe wie von allein der Richtung des ausgestreckten Arms folgte, sah sie einen älteren Mann mit schwarz-grau meliertem Haar, der ihr von der Nachbarhausveranda aus zuwinkte. Sie nickte zurück.
    „Darrel wohnt zwei Querstraßen von hier“, ließ Mrs. Larrimore wissen. „Aber ich habe schon erfahren, dass er in der gesamten Siedlung bekannt ist wie ein bunter Hund. Seine Mutter ist …“, sie wedelte mit der Hand vor dem Gesicht herum, „na, Sie wissen schon. Ebenfalls ein bisschen plemplem. Und der Vater kümmert sich nicht, verkriecht sich von früh bis spät auf der Arbeit. Er ist Bäcker. Ein schwarzer Bäcker.“ Sie gackerte. „Aber wenigstens hat er einen festen Job, das können nicht viele der Schwarzen in dieser Gegend …“
    „Verzeihung“, unterbrach Megan den nicht enden wollenden Redefluss und räusperte sich leise. „Ich bin erschöpft und habe noch viel Arbeit vor mir, bevor ich zu Bett gehen kann. Was kann ich für Sie tun, Mrs. …“, sie kramte in ihrer Erinnerung, „Larrimore?“ Dieser Name hatte nicht auf der Liste der direkten Nachbarn gestanden, als sie sich kundig gemacht hatte. Sie hatte mehrere Häuser zur Auswahl gehabt und sich unter anderem für dieses entschieden, weil zum einen die wenigsten Nachbarn zu verzeichnen waren, zum anderen, weil sie die Nachbarschaft im Gesamten als eher ruhig einstufte. Rentner. Zwei davon alleinstehend. Erst im sechsten Haus die Straße hinunter wohnte eine junge Familie mit zwei Kleinkindern und einem Hund. Normalerweise die perfekte Wahl, wollte man möglichst ungestört leben. Keine direkten Berührungspunkte bei den Interessen, die zwischen den Senioren und einem jungen Paar übereinstimmen und zu lästigen Nachbarschaftskontakten führen konnten außer einem freundlichen Winken aus der Ferne.
    „Oh, ich verstehe, ich verstehe. Mein Mann und ich sind auch erst vor einigen Tagen eingezogen und noch immer steht nicht alles am richtigen Platz.“
    Daher wehte also der Wind. Wenn sie sich recht erinnerte, hatte der Makler etwas von einer verstorbenen alten Dame mit sieben Katzen erzählt. Sie überlegte fieberhaft, wie sie Mrs. Larrimore am einfachsten und schnellsten loswurde, ohne sich gleich unbeliebt zu machen. Unbeliebtheit barg einen zu großen Störfaktor. Würde sie riskieren, den Unmut eines zänkischen Nachbarn auf sich zu ziehen, könnte sie sich ausmalen, was die Zukunft brachte. Sticheleien und dummes Gerede hinter ihrem Rücken. Die Leute würden anfangen zu tuscheln. Sie würden ihre Zurückgezogenheit zum Anlass nehmen, Spekulationen anzustellen, die mit der Zeit immer ärgere Formen annehmen würden. Oh, sie kannte das zur Genüge. Häufig genug war sie mit einem Kollegen

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