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G.E.N. Bloods 1 - Eisfeuer - Felsing, K: G.E.N. Bloods 1 - Eisfeuer

G.E.N. Bloods 1 - Eisfeuer - Felsing, K: G.E.N. Bloods 1 - Eisfeuer

Titel: G.E.N. Bloods 1 - Eisfeuer - Felsing, K: G.E.N. Bloods 1 - Eisfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Felsing
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nichtund seine Gedanken kreisten unentwegt um das vergangene Wochenende.
    Es verhielt sich nicht so, dass er behaupten mochte, Megan würde ihn bewusst anlügen, aber ihr Verhalten zeigte, dass sie etwas verbarg und ihm kein Vertrauen schenkte. Sie teilte ihre Sorgen nicht mit ihm und er wünschte sich nichts mehr, als dass er ihr helfen konnte, ihre Last zu tragen, ihr das Herz zu erleichtern und Fröhlichkeit und Unbefangenheit hineinzuzaubern.
    Er hatte versucht, ihr mit Blicken zu verstehen zu geben, dass er für sie da war, egal, was sie belastete. Sie reagierte extrem empfindlich auf alles, was mit Familie zu tun hatte und er glaubte, das nachempfinden zu können. Er stellte sich sogar vor, dass er genauso reagieren würde, wenn er jemals eine Familie besessen und sie verloren hätte. Es musste ungeheuer schmerzen, an die toten Eltern zu denken. Und er war so ein dämlicher Hammel und musste mit seiner unbedachten Bemerkung auch noch ihre Wunden aufreißen. Mit ihrem hastigen Gestammel hatte sie wahrscheinlich versucht, den Schmerz zu betäuben. Als kleiner Junge hatte er sich immer vorgestellt, wie es sein würde, einen Bruder zu haben. Teils malte er sich aus, dass er der Ältere wäre und den Jüngeren vor den Attacken anderer beschützte, dann wieder stellte er sich als das Nesthäkchen vor, das sich hinter dem großen Bruder versteckte, wenn die Jungs auf dem Nachhauseweg von der Schule ihm nachzustellen versuchten.
    Die Erinnerung, dass er sich allein durchgeschlagen hatte, schmeckte bitter. Er entsann sich der vielen blauen Flecken und aufgeschürften Hautstellen, die niemand mit Salbe oder Pflaster versorgt hatte oder mit aufmunternden Worten darüber pustete und versprach, dass es schon bald nicht mehr wehtun würde.
    In Wahrheit schmerzte es noch heute, selbst wenn es keine körperliche Pein mehr darstellte. Immerhin hatte er es geschafft. Irgendwann entkamen sie alle dem Waisenhausdasein, die Frage war nur, wie. Viele der Jungen, mit denen er aufgewachsen war, landeten genau dort, wo es die Erzieher und Erzieherinnen, die weisen Nonnen und die manches Mal gar nicht keuschen Mönche prophezeiten: in der Gosse. Sie lernten als Kinder, dass man sich nur mit Gewalt in die Position des Siegers brachte, der einzige Weg, Aufmerksamkeit zu erfahren und sich als etwas zu fühlen, das eine Bedeutung hatte, als Mensch, der wahrgenommen wurde, dem andere Gefühle entgegenbrachten. Nur dass es niemals die Art von Gefühlen spiegelte, die sich jeder insgeheim ersehnte: Liebe.
    Als einer der Wenigsten hatte er den Schulabschluss gemeistert und anschließend in einer Autowerkstatt eine Arbeit gefunden. Der Meister starb nach acht Jahren, und der Neue, ein blutjunger Allesbesserwisser, sorgte dafür, dass er gefeuert wurde.
    Er saß auf der Straße, im wahrsten Sinne des Wortes. Verbrachte seine Zeit mit gestrandeten Existenzen und spürte, wie er immer tiefer in diesem Sumpf versank. Bis Max auf ihn zukam und ihm einen Job in dem heruntergekommenen Fitnesscenter anbot. In den ersten Wochen hatte er massive Schwierigkeiten, sich dem Alkohol zu entwöhnen, doch mit Max’ unermüdlicher Unterstützung gelang es. Ihm ging es heute nicht einmal wie Tausenden anderen Ex-Trinkern, die nie im Leben wieder einen Tropfen Hochprozentiges zu sich nehmen durften, um nicht wieder ihrer Sucht zu erliegen. Er konnte einige Flaschen Bier vertragen, auch einmal einen über den Durst trinken und dennoch ohne mit der Wimper zu zucken auf Alkohol verzichten. Normal halt, würde er sagen und dass das ein riesiges Glück war, wusste er durchaus.
    Nach diesen Wochen hatte Max ihn ins eiskalte Wasser gestürzt und ihm seine Herkunft vor den Latz geknallt. Dix hatte es nicht glauben wollen, und er hatte sich sogar in eine Prügelei mit Max verwickelt, als er einfach abhauen und Max ihn nicht gehen lassen wollte.
    „Du kannst nicht stets vor deinen Problemen davonlaufen! Probier es aus!“, hatte Max gekeucht, der ihm haushoch unterlegen war und mit blutverschmierten Lippen auf dem Boden lag. „Wenn du dann immer noch gehen willst, halte ich dich nicht auf. Aber du bist es mir schuldig, wenigstens einen Versuch zu unternehmen.“
    Dix hatte es noch nie leiden können, jemandem etwas schuldig zu sein. Max packte ihn mit diesen Worten an den Eiern, weil Dix sich genau im Klaren war, dass er ohne die Begegnung mit Max zu dem damaligen Zeitpunkt schon die Radieschen von unten betrachtet hätte. Wäre es nicht der Alkohol gewesen, der ihn ins

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