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Generation A

Generation A

Titel: Generation A Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Coupland
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in Winnipeg. Jedenfalls kam ich zurück, und mein Haus war weg deswegen bin ich ins Büro, weil ich da noch Zugang habe.«
    »Du hättest ja auch mich anrufen können.«
    »Du wohnst zwei Stunden weit weg.«
    Wir verfielen in Schweigen. Jedes Zusammensein mit Amber wird immer von Momenten verkniffenen Schweigens unterbrochen. Sie betrachtet sich selbst als die Intellektuelle in der Familie und hört Kulturradio. Ihre Lieblingsthemen sind Cicero, Flaubert, Cartoons aus dem New Yorker, in denen Museen vorkommen, und vielleicht noch Dichter des indischen Subkontinents. Amber ist wie dieses Mineral, Kimberlit: Irgendwo im Inneren stecken Diamanten, aber Mann, sind die schwer zu finden.
    »Hast du Mama und Papa schon angerufen?«, fragte sie.
    »Ihr Telefon ist abgestellt.« Was unsere Eltern betrifft, die sich irgendeiner bescheuerten, uns eine Scheißangst einjagenden Sekte angeschlossen haben, sind Amber und ich einer Meinung. Wir sind einfach nicht gern in ihrer Nähe, Punkt, aus.
    Nachdem sie weggegangen war, genoss ich ausgiebig ihre Abwesenheit, auch wenn ich mir nun Gedanken machen musste, wie es mit mir weitergehen sollte. Ich hatte kein Zuhause, keinen Job, niemanden, der mir nahestand ... Und da hörte ich ein Klopfen an der Tür und sah, wie ein Strauß Nelken hereingetragen wurde ...
    von Erik.
    Meine ersten Worte waren: »Scheiße, wie zum Teufel bist du denn hier reingekommen?«
    »Die Frau vorne weiß, dass du eins meiner Schäfchen bist.“
    »Ein Scheißdreck bin ich.«
    »Wirklich, Diana, kannst du mit dem ›Scheiß‹ nicht ein bisschen sparsamer umgehen?«
    »Nein, du scheinheiliger, heuchlerischer Pissschwengel.«
    »Ach, Diana«, sagte er mit Starfickerblick, »mit dir hat Gott uns aber eine Prüfung auferlegt.«
    »Erik, lass es einfach.«
    »Der Funke ist immer noch da.«
    »Was willst du von mir, Erik?«
    »Mich um dein Seelenheil kümmern.«
    »Bäh. Ich wünschte, ich könnt mir das Gehirn duschen. Du hast mich doch vor einem Monat exkommuniziert. Schon vergessen?«
    »Wir waren an dem Tag alle ein wenig überreizt.«
    »Dir geht's doch bloß um Publicity für deine Kirche.«
    »Bei dir klingt es, als wäre das etwas Schlechtes. Ich war anwesend, als du gestochen wurdest - und Eva auch. Auch wir sind ein Teil davon. Wenn wir nicht die Behörden informiert hätten, hätte dein verrückter Nachbar dich umgebracht.«
    »Besten Dank, aber in meinem Schutzkeller konnte mir nicht viel passieren.« Da fiel der Groschen. »Du schlachtest diese Bienengeschichte schon den ganzen Monat lang aus, oder?«
    Sein Gesichtsausdruck bestätigte es. Später stellte ich bei Google fest, dass Erik jedes erdenkliche Nachrichtenforum genutzt hatte, von Google News bis zu Handzetteln, die sie in den Bussen von North Bay verteilen.
    »Ausschlachten klingt so brutal. Aber doch, ja, der Stich war ein Segen für uns.«
    »Mein Gott, Erik. Ich bin raus. Es ist vorbei. Ich bin überhaupt nur beigetreten, weil ich dir an die Wäsche wollte, auch wenn ich heute beim besten Willen nicht mehr weiß, wie ich das wollen konnte.«
    »Hast du je von Gottes letzter Generation gehört, Diana?«
    »Von was?«
    »Der Letzten Generation.“
    »Wechsel nicht das Thema.«
    »Das tue ich nicht. Dass du gestochen wurdest, ist nur ein weiterer Fingerzeig, dass die Letzte Generation gekommen ist - die Letzte Generation, das sind wir.«
    »Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass wir die letzte Generation sind, aber das hat nichts mit deinem religiösen Humbug zu tun.«
    »Aber du stimmst mir zu.“
    »Erik, zieh Leine.«
    »Dein Stich war der Beginn der Drangsal und damit eins der Vorzeichen, die das Ende der Welt ankündigen.“
    »Schwester!«
    »Wir sind wie die Generation, derentwegen Noah seine Arche baute. Die Menschen waren zu sehr mit sich selbst beschäftigt, um auf seine Warnungen zu hören. Dasselbe wiederholt sich jetzt.«
    »Nimm dich doch bloß nicht so wichtig.«
    Zwei Krankenpfleger führten Erik hinaus, und ich bat darum, keinen Besuch mehr vorzulassen. Ich war immer noch zu schwach, um viel zu tun, aber ich ging ins Internet, um den Wirbel um mich zu erkunden. Aber dann fand ich die anderen vier, die gestochen worden waren, irgendwie viel interessanter. Ich sah, dass jeder von uns auf seine Weise ein völlig isoliertes Leben führte. Ich glaube, dass die moderne Welt die Menschen voneinander trennt - dazu ist sie da -, aber es gibt zahllose Möglichkeiten, aus der Gesellschaft herauszufallen, das Leben jedes Einzelnen von

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