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Gequält

Gequält

Titel: Gequält Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Koppel
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und klickte auf die Nachrichten-App. Ganz oben stand:
    Journalist in seiner Wohnung schwer misshandelt

51
    David kannte einen Pfleger in der Notaufnahme der St.-Göran-Unfallklinik.
    »Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie wir von Journalisten belagert werden. Man muss die Worte sorgsam wählen. Aber viele der jüngeren Leute fühlen sich geschmeichelt und erzählen frisch drauflos. Das gefällt mir wirklich überhaupt nicht.«
    »Das hier ist Calle Collin. Er ist ein enger Freund der Familie Malmberg und würde gerne mit den Eltern sprechen. Ich vermute, dass sie hier sind.«
    »Ja. Ich habe den Vater eben gesehen. Die Mutter ist vermutlich beim Patienten.«
    »Ist er schwer verletzt?«
    »Nasenbeinfraktur, aufgeplatzte Lippe, vier gebrochene Finger an der rechten Hand.«
    »Autsch.«
    »Ja. Aber nichts Lebensbedrohliches.«
    »Ist die Polizei hier? Mein Freund hat eine Information, die vielleicht hilfreich sein könnte.«
    Der Pfleger sah Calle an. War er etwa ein Zeuge, der nicht eingegriffen hatte? Ein Feigling, der sich hinter einem Baum versteckt und stillschweigend zugeschaut hatte?
    »Die sind schon wieder weg«, sagte er schließlich. »Er schläft. Wir haben ihm was gegeben. Der Ärmste war vollkommen erledigt.«
    »Kein Wunder«, meinte David. »Das ist schon hart, in den eigenen vier Wänden brutal zusammengeschlagen zu werden.«
    »Ich sehe mal, ob ich die Mutter oder den Vater irgendwo finden kann. Wartet so lange hier«, sagte der Pfleger und verschwand.
    Calle und David standen einen Augenblick unschlüssig da, ehe sie Platz nahmen.
    »Wahrscheinlich hat er dort gelegen«, sagte Calle, und bekam plötzlich nur noch mit Mühe Luft. »Als ich vorbeigegangen bin, meine ich. Ich hätte das begreifen, hochgehen und nachschauen müssen.«
    David ergriff seine Hand und zog ihn an sich. Der Pfleger kam mit Åsa Malmberg im Schlepptau zurück. Sie betrachtete erstaunt die beiden Männer, die sich losließen und aufstanden. Calle streckte die Hand aus.
    »Hallo! Ich weiß nicht, ob Sie sich an mich erinnern. Ich bin Calle Collin. Wir sind uns auf Tegelön begegnet. Ich bin ein Freund von Jörgen, Jörgen Petersson.«
    Der Pfleger warf David einen strengen Blick zu. War das etwa seine Definition eines engen Freundes der Familie ? Åsa ließ keine Gefühlsregung erkennen.
    »Ich erinnere mich«, sagte sie.
    »Also  … «, sagte Calle und holte tief Luft. »Ich glaube, ich weiß, wer Anders misshandelt hat.«
    Åsa nickte und wandte sich dann an den Pfleger.
    »Gibt es irgendeinen Ort, an dem Calle und ich uns unter vier Augen unterhalten können?«

52
    Calle wusste nicht recht, ob Åsa Malmberg was gegen ihn hatte oder ob sie einfach nur unter Schock stand und ihre Gefühle nicht ausdrücken konnte. Ihr Sohn lag verletzt im Nachbarzimmer, eigentlich hätte sie bei ihm sein sollen, statt ihre Zeit bei einem Mann zu verbringen, den sie nur einmal zuvor getroffen hatte.
    »Ich bin heute zur Mittagszeit an Anders’ Haus vorbeigegangen«, sagte Calle. »Und da habe ich gesehen, wie Mattias Svensson das Haus verließ.«
    Åsa schwieg. Calle fuhr fort.
    »Mattias Svensson ist der Bruder von Kent Svensson aus Anders’ Klasse.«
    Immer noch keine Reaktion.
    »Ich habe einen Artikel über Kent Svensson geschrieben, den Jungen, der bei einem Autounfall ums Leben kam. In Höganäs.«
    »Ja.«
    »Daraufhin schrieb Anders eine Glosse über meinen Artikel. Kent und er waren in der Schule nicht unbedingt die besten Freunde, wenn ich es richtig verstanden habe.«
    Bengt Malmberg trat ins Zimmer, sah Calle forschend an und streckte die Hand aus.
    »Ich weiß nicht, ob Sie sich an mich erinnern. Wir sind uns auf Tegelön begegnet.«
    Bengt schüttelte ihm flüchtig die Hand und stellte sich dann neben seine Frau.
    »Calle hat Mattias Svensson vor Anders’ Haustür gesehen«, sagte Åsa. »Heute um die Mittagszeit.«
    Bengt sagte nichts.
    »Vor etwa einer Woche rief mich Kents Mutter an«, sagte Calle. »Sie hatte Anders’ Glosse gelesen, war erzürnt und fragte mich, was ich unternehmen würde. Ich sagte, dass ich nicht sonderlich viel tun könne, worauf sie erwiderte: Nein, Sie vielleicht nicht.«
    Calle hob die ausgestreckten Hände in einer vielsagenden Geste.
    »Und Sie haben also beobachtet, wie Mattias Svensson, der Bruder von Kent, Anders’ Haus verließ?«, fasste Bengt zusammen.
    Calle nickte.
    »Sie sind sich da ganz sicher?«
    »Ja.«
    »Sie glauben, dass er es war, der Anders misshandelt hat?«
    »Ja. Das

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