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German für Deutsche

German für Deutsche

Titel: German für Deutsche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Wueller
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meinprospekt.de durchblättern.« meinprospekt.de ( 2-2 012)
    › Fall
    Sprite
    Engl. sprite : Elfe; Kobold
    Sprachgebrauch
    Deutschland kennt › Sprite ‹ als Bezeichnung für ein alkoholfreies Limonadengetränk seit 1968, als die Marke Fanta von Coca Cola umbenannt worden ist. Der Konnotationsreichtum des Namens entgeht dem weniger des Englischen Mächtigen gänzlich. › Sprite ‹ kombiniert engl. sprinkle ( › sprenkeln; sprudeln‹) mit engl. light ( › leicht‹). Und es werden noch die Elfe, der Kobold oder ähnlich gestaltige, meist lustige Fantasy-Wesen assoziiert.
    Fundstück
    » Bist du bereit für Sprite ? Eisklar, durstlöschend und unnachahmlich erfrischend. Das ist Sprite . Ein Geschmackserlebnis nach grünen Limetten und sonnengelben Zitronen. Durch die einzigartige Formel erfrischt Sprite so unglaublich!« secure.sprite.de ( 1-2 011) Solche Sprachergüsse dürften in der Tat nur in abgesicherten Zonen (engl. secure: › sicher‹) rezipierbar sein; leider ist dem nicht so.
    › Softdrink
    Squeeze
    Engl. squeeze : Quetschen
    Sprachgebrauch
    Es wird immer wieder mal gepresst und gequetscht. Mal eine Datei, um sie klein zu machen. Mal ein Penis, um einer Ejaculatio Praecox vorzubeugen. Soll es sich modern und/oder lustig anhören, wird gerne › Squeeze ‹ gesagt.
    Fundstück
    » Die Squeeze -Technik ist eine Methode für Jungs, um mehr Kontrolle über den Moment ihres Orgasmus ausüben zu können. Wenn Jungs oft einen vorzeitigen Samenerguss haben, kann diese Technik von großem Nutzen sein.« sexwoerterbuch.info (1 0-2 006)
    Standing
    Engl. standing : Ansehen, Ruf, Stand
    Sprachgebrauch
    Seit den 60er Jahren hat der modernere Mensch weniger seinen Ruf, denn – neben seinem Image – sein Standing zu verlieren. Der Jargon gehobener deutscher Politmedien wie Spiegel und ZEIT befleißigte sich zuerst der Durchsetzung. Hintergrund sicher auch ein Shift bei den Bewertungskriterien von Personen des öffentlichen Lebens. › Standing ‹ passte weit besser zu Menschen, die im Fernsehen sich zu bewähren haben, als › Ansehen‹. Heute hat sich der Begriff abgenutzt. Als Ersatz dient › Performance‹, was die mediale Abhängigkeit von Imageprofilierung noch deutlicher macht.
    Fundstücke
    » Vom Outing zum Standing : Impotenzreport.« focus.de ( 1-2 008)
    » Spaniens Formel-1-Weltmeister Fernando Alonso ist unglücklich über sein Standing im McLaren-Mercedes-Team und äußerte zudem Kritik an der britischen Presse.« focus.de ( 6-2 007)
    » Ein weiterer Wackelkandidat war vor den Verhandlungen Italien. Auch dem italienischen Premier Romano Prodi ging es mehr um sein Standing als um die Sache.« stern.de (1 0-2 007)
    › Performance
    Standing Ovations
    Engl. standing ovation : anhaltender Beifall ; Beifall im Stehen, Stehapplaus
    Sprachgebrauch
    Ein Publikum erweist einer Bühnendarbietung ein Maximum an Ehrerbietung, wenn es sich zum Applaus erhebt. (Das Trampeln im Sitzen drückt vergleichbare Begeisterung aus, gilt aber im bürgerlichen Eventkontext als vulgär.) Zum Stehapplaus sagt im Deutschen aber kein Mensch › Stehapplaus‹; wer davon spricht oder schreibt, nutzt › Standing Ovation ‹ oder die Mehrzahlform. Und dies zunehmend seit den 70er Jahren.
    Der Deutsche missversteht das › Standing ‹ aber meist ein wenig. Im Englischen heißt standing leider sowohl › stehend‹ als auch › anhaltend‹. Der Engländer spricht also von standing ovations bereits, wenn lange applaudiert wird. Erhebt sich das Publikum, ist der Engländer sprachlos; er kennt keine spezielle Wendung und spricht immer noch von standing ovations.
    Der deutsche Jung-Sprachpapst Bastian Sick unterstellt, engl. standing ovations habe nichts mit der Körperhaltung des Beifallspenders zu schaffen. Der Stand muss als überholt gelten. Unterzeilen von stehend jubelnden Menschen zu Bildern in englischsprachigen Medien sprechen aber von › standing ovations‹.
    Das Deutsche kennt auch die deutsch akzentuierten › Ovationen‹ (von lat. ovare: › jubeln‹). So findet sich in Medienberichten die Wendung › stehende Ovationen‹. Das wird wiederum von Sprachkritikern als schlechtes Deutsch inkriminiert, da ja nicht die Ovationen, sondern die Zuschauer ständen. Wohl wahr. Aber: Es stehen die Ovationen dennoch, denn hier steht › Ovation‹ eben stellvertretend für den aktiven Zuschauer, der stehend Ovationen absondert. Gemeint ist die Einheit von Akteur und Aktion. (Andere Beispiele: › in davonsegelnder

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