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German für Deutsche

German für Deutsche

Titel: German für Deutsche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Wueller
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aus Krankenhäusern. › Babylifting‹ ist dabei eine analoge Bildung zu engl. shoplifting ( › Ladendiebstahl‹).
    › Babylifting‹ scheint im deutschen Sprachraum also nur in den Anglizismenlisten der deutschen Sprachbewahrer vorzukommen.
    Background
    Engl. background : Hintergrund, Background
    Sprachgebrauch
    Medien: Die Existenz von medialen Hintergründen, die oftmals › Background‹ genannt werden, sagt: Es steckt etwas hinter dem Vordergründigen, der News, der Nachricht. Das unterscheidet den Hintergrund in den Medien vom Hintergrund der Malerei. In Letzterer musste er als Bühne des Bildgeschehens erkennbar sein. In den Medien regiert der Verdacht, dass hinter allem etwas steckt. Sogar hinter dem Hintergrund, mit dessen Aufdeckung es also kein Ende nehmen kann, weil Medien ohne Aufdeckbares nicht leben können.
    Computer: Eine moderne Form des sichtbaren Hintergrunds ist der Bildschirmhintergrund. Der heißt auch › Background‹. Auf einem solchen Background ist oft ein Background -Image zu sehen. Ist das Background -Image aufdringlich gestaltet, sind meist auch die Icons im Vordergrund aufdringlich.
    Arbeit: Ein Mensch hat seit kurzem auch einen Background, der ehedem › Erfahrung‹ oder › Ausbildung‹ hieß. Dieser Background ist extrem wichtig, wenn es um die Bewerbung um einen Job ( › Arbeitsplatz‹) geht. Der Background ist dabei kaum mehr von der Vita zu unterscheiden.
    Politik: Bei einem Politiker meint die Frage nach dem Background eher die Frage nach Ideologie oder Weltbild, die seine politischen Meinungsäußerungen prägen. Insofern ist die Vermutung eines Backgrounds etwas Freundliches, denn Politik wird meist unterstellt, hinter ihren Entscheidungen steckten keine Anschauungen, sondern Sachzwänge. Diese Sachzwänge darzustellen, ist wiederum Aufgabe der Hintergrundberichterstattung der Medien.
    Alternativen
    Das Deutsche kennt noch › Fond‹, › Folie‹ und › Kulisse‹, um Hintergründiges zu bezeichnen.
    › Fond‹ stammt von lat. fundus ( › Boden, Grundlage‹) ab. Die Verwendung hat sich aber auf den Bereich von Kunst, Fotografie und Kunsthandwerk zurückgezogen.
    Fundstück: » Porträts werden besser, wenn das Modell genügend Abstand zum Hintergrund einhält. Wer wenig abblendet, läßt den Fond unscharf verschwimmen.« Agfa-Fotokurs (2004)
    › Folie‹ stammt von vulgärlat. folia ( › Blatt‹) ab. Zum Hintergrund wurde die Folie durch die Präsentationstechnik per Overhead-Projektor. Dabei wurden transparente Plastikfolien mit aufgedruckten Thesen und Kernsätzen verwendet. Die bildeten den Hintergrund für die Diskussion unter den Teilnehmern der Präsentation. › Folie‹ meint eher den begrifflichen oder theoretischen Hintergrund, der die Lesart eines vordergründigen Phänomens bestimmt. Fundstück: » Der zeitliche Rahmen muss auf dieser Folie nach den örtlichen Bedingungen angepasst werden.« lehrer-online.de (2003)
    › Kulisse‹ ist Theater, Film und Reisebeschreibung vorbehalten. Fundstück: » Grandiose Kulisse: Eiger, Mönch und Jungfrau sind schnell erreicht. Das Bild anklicken zum Vergrößern!« Rhein-Zeitung ( 5-2 004)
    Fundstücke
    » Background -Folie: Damit Sie Inhalte auf einer Folie im Background einfügen können, muss die Folie auf der Hintergrundebene zur aktuellen Folie gemacht werden.« e-magister.de ( 1-2 004)
    » Auf dem Hintergrund dieser Folie erörtert der Beitrag die einzelnen Stationen der Osterweiterung.« aus: › Die Erweiterung der europäischen Union‹, Schriften der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg (2004)
    Backpack
    US -engl. backpack : Rucksack, Backpack
    Sprachgebrauch
    Der deutsche jugendliche Rucksackträger ist seit Mitte der 80er Jahre zum › Backpacker‹ mutiert. Entsprechend schleppt er ein oder einen Backpack. (Wer › Rucksack‹ denkt, sagt eher › der‹; wer so was wie › Rückenpäckchen‹ denkt, eher › das‹.)
    Der ältere britische Engländer sagt immer noch eher rucksack zum Rucksack; als Anglizismus mit Werbeimpact daher schlecht ins Deutsche zu reimportieren.
    Den Bagpack kennt der Engländer nicht. Der Deutsche findet ihn zunehmend plausibel, weil er › Bag‹ bereits gelernt hat. Ein › Taschenpack‹ tendiert zwar in Richtung Pleonasmus; das stört aber nicht, weil eben gesprochen und nicht übersetzt wird.
    Backpacks decken einen breiten Funktionsbereich ab: Ob Laptop-Rückentasche, voluminöser Sportbeutel oder Globetrotter-Überlebensbehältnis – alles

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