German für Deutsche
Clinch.« Süddeutsche Zeitung ( 1-2 009)
» Wer Amerika und Deutschland als zwei gegensätzliche Systeme versteht, die miteinander im Clinch liegen, verpasst die Chancen, die ausgerechnet in der Krise des Kapitalismus stecken.« Süddeutsche Zeitung (1 2-2 008)
Club
Engl. club : Club, Verein; Keule, Knüppel
Sprachgeschichte
Um 1200 bediente sich die englische Sprache beim Altnordischen. Dort hieß clubba › Keule‹. Das basiert wohl auf dem protogermanischen klumbon ( › sich versammeln‹). Und hier haben wir die gemeinsame Quelle für › Keule‹ und › Club‹: Wer sich versammelte, bildete einen Haufen oder auch Menschenklumpen – und daher haben wir auch den › Klumpen‹ im Deutschen.
Sprachgebrauch
Ins Deutsche wanderte › Club ‹ schon im 18. Jahrhundert. Die Engländer hatten nun mal die gehobene Männerbündlerei zu voller Blüte entwickelt. Die bessere Geschäftswelt ging auf Reisen und traf sich in Clubs. Die politischen Clubs mit ideologischer Nähe zu revolutionären Umtrieben taten das Ihrige zur Verbreitung von Clubkultur und › Club ‹. Fußballvereine mutierten sprachlich seit dem Ende des 2. Weltkriegs zu Fußball- Clubs. Heute kann jegliche Vereinigung ein Club sein. Ein ordentlicher deutscher Club tritt aber immer noch eher als ordentlich eingetragener Verein auf und nennt sich auch so. Die deutschen Jugendkohorten seit den 60er Jahren treffen sich zwecks Genuss modernerer musikalischer Unterhaltungskultur ebenfalls in Clubs. Der Hamburger Star-Club wurde seit 1962 Legende, vor allem durch drei Auftritte der Beatles.
Fundstücke
» Seither betreibt Besancenot gezielt den Umbau der LCR vom sektiererischen Club zur breiten, nach links offenen Sammelbewegung.« spiegel.de ( 2-2 009) Es geht um die radikale Linke in Frankreich.
» Der Serie-A- Club sei bereit, Beckhams bisherigem Club Los Angeles Galaxy eine Ablösesumme von fünf Millionen Euro zu bezahlen, damit der Engländer am 8. März nicht mehr wie bislang vereinbart nach seinem Wintergastspiel in die US -Liga zurückkehren müsse.« focus.de ( 2-2 009)
Clutch; Clutch Bag
Engl. clutch bag : Abend-Täschchen
Engl. clutch : Gelege; Klaue; Kupplung; Umklammerung
Sprachgebrauch
Die Dame von Welt trägt beim gepflegten Abendeinsatz praktischerweise nur ein kleines Täschchen mit dem Allernotwendigsten. Dieses Täschchen kann man › Täschchen‹ nennen. Schicker wirkt es, so man es › Clutch ‹, › Clutch Bag ‹ oder › Dinner Clutch ‹ tituliert. Das war in der Upper Society immer wieder hörbar. Ende 2007 wurde › Clutch ‹ durch den Tchibo -Versand dann trend-demokratisiert. Die Halbwertszeit und Durchsetzungsfähigkeit der Wortgruppe ist deutlich höher, als für den modisch Abstinenten vermutbar.
Fundstücke
» Schicke Clutch Bag Abendtasche mit Brosche, cremefarben.« amazon.de (1 1-2 007)
» Dinner Clutch : Abend-Täschchen mit innenliegender Börse und herausnehmbarem Spiegel; aus hochwertigem Rindsleder mit Lackfinish.« Tchibo-Katalog (1 1-2 007)
Coach; Coacher; Coaching; coachen
Engl. coach : Kabine; Kutsche; Trainer; Wagen
Sprachgeschichte
Im Englischen wurde coach im 16. Jahrhundert aus dem mittelfranzösischen coche, dies wiederum vom neuhochdeutschen › Kotsche‹ entlehnt. Aber auch wir haben es, wie viele andere Sprachen, von den Ungarn übernommen. Dort heißt kocsi › aus Kocs‹. Dies am nordwestlichen Rand von Ungarn gelegene Städtchen ist im 15. Jahrhundert der Geburtsort der gedeckten Kutsche zum kommoden Personentransport auch bei widrigem Wetter.
Erst im 19. Jahrhundert entwickelt sich der Bedeutungskreis › Tutor‹ (an Universitäten) und › Trainer‹ im Bereich des britischen Hochschulsports. Gedacht wurde dabei wohl an das sichere Tragen einer noch unerfahrenen Person durch einen Älteren in unwegsamem Gelände.
Im Englischen ist coach heute eher die Bezeichnung für einen Übungsleiter, der Leistungssport sagt meist trainer.
Sprachgebrauch
› Coach‹ sickerte langsam in den 60er Jahren, zunächst nur für Eishockey-Trainer genutzt, ins Deutsche. Heute konkurriert › Coach‹ mit › Trainer‹ im sportlichen Sektor. Durchgesetzt hat sich › Coach‹ im Bereich von Personaltraining. In Zeiten unendlichen Lernens müssen prinzipiell alle Menschen aller Altersstufen ununterbrochen mental und wissenspraktisch fit gehalten werden. Dazu dienen heute in Deutschland Hunderttausende von berufenen und unberufenen Coaches, die mit den zu coachenden ein Coaching -Programm
Weitere Kostenlose Bücher