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Gesang des Meeres - Feehan, C: Gesang des Meeres - Turbulent Sea (6 - Joley u. Ilya Prakenskii)

Gesang des Meeres - Feehan, C: Gesang des Meeres - Turbulent Sea (6 - Joley u. Ilya Prakenskii)

Titel: Gesang des Meeres - Feehan, C: Gesang des Meeres - Turbulent Sea (6 - Joley u. Ilya Prakenskii) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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was ich sagen soll.«
    »Du kannst zum Beispiel sagen, dass du vor morgen Abend eine neue Gitarre brauchst«, sagte Joley und grinste ihn an. Nie hatte sie ihre Band mehr geliebt als in diesem Moment, aber sie konnte weiterhin den heftigen Schmerz sehen, der Brian wie Schwaden umfing. Trotz seiner Enthüllung und der Reaktion sämtlicher Bandmitglieder ging es ihm dreckig. Er konnte sich nur mit Mühe zusammenreißen. Sie musste eine Möglichkeit finden, die Aufmerksamkeit von ihm abzulenken. »Wenn du das nächste Mal ein Geheimnis hast, dann versuch bitte, nicht so mit deiner Gitarre umzuspringen, als seist du Jimi Hendrix. Natürlich hättest du es auch gleich richtig machen und deine Gitarre auf der Bühne zertrümmern können.
Dann hätten wir die Teile aufgesammelt, signiert und als Souvenirs verkauft.«
    Sie gab dem Gespräch gezielt eine andere Wendung und behielt Brian wachsam im Auge. Die Wut war gewichen, aber die trübsinnigen dunklen Farben waberten immer noch in seinem Umkreis, und seine Melodie war so traurig und einsam, als bräche sein Herz.
    Um sie herum wurde jetzt lebhafter geredet, und die Bandmitglieder rieten Brian im Scherz, seine Gitarre in Splitter von der Größe eines Streichholzes zu zerhacken und sie über eBay zu verkaufen. Brian nahm es so gutmütig hin wie sonst auch, dass sie ihn aufzogen, aber während seine Lippen lächelten, waren Schatten in seinen Augen zu erkennen. Daher blieb Joley bei der Band, um bei ihm zu sein, aber auch bei den anderen, und sie lachte und scherzte auf eine Weise mit ihren Musikern, wie sie es schon seit Jahren nicht mehr getan hatte.
    Als die anderen gingen und sich auf den Weg zum Hotel machten, setzte sie sich neben Brian. »Ist alles in Ordnung mit dir?«
    Er schüttelte den Kopf. »Es tut weh, Joley. So habe ich noch nie gelitten. Nicht einmal damals, als mein Vater mich verstoßen hat.«
    »Was ist passiert?«
    »Heute Abend hat jemand versucht, Sergej umzubringen. Ich war bei ihm. Wenn der Leibwächter nicht gewesen wäre, dieser Prakenskij, dann wären wir jetzt alle tot.«
    Joley holte hörbar Luft und versuchte, in Kontakt mit ihm zu treten. Ilja antwortete ihr nicht. Sie schloss ihre Finger über dem Mal auf ihrer Handfläche und presste sich die Hand aufs Herz. »Es ist doch keinem etwas passiert?«
    Brian sah sie scharf an. »Du meinst den Leibwächter? Er hat so ziemlich alles umgebracht, was sich bewegt hat, aber er hat uns lebend rausgeholt. Ich muss alles zurücknehmen, was ich über ihn gesagt habe. Er hat nicht gezögert, in dieses Haus zu
kommen und uns rauszuholen, obwohl wir von allen Seiten umzingelt waren. Ich dachte, wir seien schon so gut wie tot, Joley. Ich hätte wirklich nicht geglaubt, dass wir da lebend rauskommen.« Er ließ den Kopf hängen und rieb sich immer wieder mit der Hand das Gesicht, als könnte er die Erinnerung auslöschen.
    Ihr Herz schlug heftig. Sie atmete tief durch, um sich zu beruhigen. »Aber alle haben es heil überstanden?«
    »Ja. Nach einer Verfolgungsjagd und einer wüsten Schießerei. «
    »Und dann bist du hierhergekommen und hast gespielt.«
    Die Andeutung eines Lächelns zog an seinen Mundwinkeln. »Anscheinend nicht allzu gut.«
    Joley lächelte verschmitzt. »Ich weiß nicht recht. Nach allem, was du durchgemacht hast, würde ich sagen, du hast dich ziemlich gut gehalten.«
    Brians Lächeln verblasste, und er sah aus, als hätte ihm jemand das Herz aus der Brust gerissen. »Er ist ein Mafioso, Joley. Prakenskij hat versucht, ihn zu decken, und ich wusste, dass er es zu meinem Schutz tut.« Die Worte kamen so überstürzt heraus, dass sie sich überschlugen, als ließe diese Enthüllung jegliche Luft aus seiner Lunge entweichen. »Prakenskij hat sich Sorgen gemacht, Sergej würde mir etwas antun, wenn er sich ausrechnen kann, dass ich die Wahrheit kenne.«
    Sie biss sich auf die Unterlippe und zog die Stirn in Falten. »Wie hast du es herausgefunden?«
    »Du meinst, von all den Leichen mal ganz abgesehen? Leibwächter sind nicht so. Prakenskij ist eine Maschine, Joley, kalt und gefühllos; er hat nicht gezögert, Schüsse abzugeben, nicht ein einziges Mal. Es waren so viele, und er hat sie alle getötet. Sergej und dieser andere Typ, Eddie, haben das alles so hingenommen, als sei es ganz alltäglich – und das ist bei normalen Menschen eben nicht der Fall. Und dann, als wir im Wagen saßen, hat Sergej zu Prakenskij gesagt, er würde die Leute
töten, die ihn angegriffen haben. Und ihre Familien

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