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Geschenke aus dem Paradies

Titel: Geschenke aus dem Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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Geschäfte. Sie war eine weitere Nebenstraße hinuntergegangen, in der wenigstens schöne Schuhe zu sehen waren, als plötzlich ein Taxi hinter ihr bremste. Ein Blick sagte ihr, dass es voller Männer war, und sie wandte sich hastig wieder etwas Rosafarbenem mit einem seltsam geformten Absatz zu. Einer der Männer stieg aus und sagte ihren Namen.
    Es war Jake. »Nel? Was machen Sie denn hier?«
    Nel schluckte vor Schreck und Verwirrung. Was tat er hier, dass er einfach so aus dem Nichts vor ihr auftauchte? Es war noch unheimlicher als der Film. Da sie nicht wusste, was sie sonst hätte tun sollen, zuckte sie die Achseln. Hätte sie sich auf vertrauterem Territorium befunden, hätte sie eine lebhaftere Antwort gegeben. »Ich lungere nur ein wenig herum.«
    »Warum?«
    »Das geht Sie nichts an. Steigen Sie wieder in Ihr Taxi, Ihre Freunde warten.« Sie wollte auf keinen Fall sein Mitleid erregen.
    »Nicht bevor ich herausgefunden habe, warum Sie so spät am Abend auf der Oxford Street herumlungern.«
    »Ich warte darauf, dass die Diskos aufmachen.« Sie lächelte. Trotz ihrer Nervosität fand sie das Ganze dennoch komisch.
    »Warum?«
    »Damit ich hineingehen kann natürlich.«
    Jake runzelte die Stirn und drehte sich nach dem wartenden Taxi um. »Hören Sie, wir können hier nicht reden. Kommen Sie mit.«
    »Nein! Machen Sie sich nicht lächerlich! Sie sind mit Ihren Freunden zusammen, und warum sollte ich Sie begleiten?«
    »Weil ich Sie nicht hier auf der Straße stehen lassen kann.«
    »Doch, können Sie wohl. Ich bin eine freie Frau und über einundzwanzig. Was kann mir schon zustoßen?«
    »Ihnen würde ich alles zutrauen. Rutscht rüber, Jungs, wir haben noch einen Fahrgast.«
    »Aber ...«
    »Zwingen Sie mich nicht, Sie ins Taxi zu zerren. Normalerweise brauche ich mich nicht derart ins Zeug zu legen, und mein Ruf würde sich nie davon erholen.«
    Nel zögerte.
    »Bitte?«
    Dann lachte Nel – verhängnisvoll, wenn man versucht, einem Angebot zu widerstehen, das man im Grunde gern annehmen würde, wie zum Beispiel zu einem bekannten, wenn nicht sogar freundlichen Menschen ins Taxi zu steigen, statt auf einer Londoner Straße herumzulungern und eine Ein-Frau-Drogen-Razzia zu planen. »Oh, also gut.«
    Einer von Jakes Begleitern rutschte zu einem anderen auf den Notsitz, sodass auf der Rückbank beinahe genug Platz für Nel und ihren Mantel war. Schon bevor Jake ihr folgte, hatten vier Männer in dem Wagen gesessen. Es war ein ziemliches Gedränge.
    »Wir nehmen Sie mit ins Restaurant«, erklärte Jake. »Dann machen wir eine Tour durch die Diskos. Alle mal herhören, das ist Nel Innes. Sie will einen Kneipenbummel machen, und es ist noch zu früh, daher wird sie mit uns essen. In Ordnung?«
    »Jake, ich kann mich unmöglich so aufdrängen!«
    »Doch, das können Sie«, sagte einer der anderen Männer, die, nachdem Nel sie nun besser sehen konnte, alle schrecklich jung zu sein schienen. »Wir bekommen Jakes Herzensdame nicht oft zu sehen.«
    Nel kicherte nervös. »Ich bin nicht Jakes Herzensdame! Ich bin nur jemand vom Land, den er zufällig kennt.«
    »Kommen Sie, ich stelle Sie den anderen vor«, sagte Jake.
    Nel wurde sofort klar, dass sie, da die Männer alle die gleiche Frisur hatten und sehr ähnlich gekleidet waren, keine Chance hatte, sich ihre Namen zu merken, bevor sie sie ein wenig näher kennen lernte.
    »Das ist eine Art Arbeitsessen«, erklärte Jake. »Wir machen das normalerweise nicht samstagabends, aber da keiner hier im Augenblick eine Freundin hat, haben wir uns für heute verabredet. Wir werden zuerst etwas essen und dann irgendwo hingehen.«
    »Um einen draufzumachen?«, fragte Nel ernsthaft.
    Der junge Mann ihr gegenüber nickte. »Genau.«
    »Ich werde Ihnen nicht im Weg sein. Ich habe mein eigenes Programm.«
    »Da sind wir schon bei Luigi«, sagte jemand, als das Taxi an den Straßenrand fuhr. »Das Taxi bezahlt die Firma, nicht wahr?«

Kapitel 6
    D ie Männer in Jakes Begleitung waren ausgesprochen nett zu ihr, fand Nel.
    »Geben Sie mir Ihren Mantel«, sagte einer. »Mein Gott! Der wiegt ja eine Tonne!«
    »Er hat meinem Mann gehört und davor seinem Vater, er ist also uralt, aber sehr warm.«
    »Das kann ich mir vorstellen«, sagte Jake lebhaft, als er ihn für sie an die Garderobe hängte.
    Die Männer waren in dem Restaurant offensichtlich gut bekannt. »Ciao, ragazzi!«, sagte der Oberkellner. »Oh, Sie bringen eine Dame mit. Nett!«
    Nel versuchte, ihr Lächeln der Stimmung

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