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Geschichte der Entdeckung und Eroberung Perus

Geschichte der Entdeckung und Eroberung Perus

Titel: Geschichte der Entdeckung und Eroberung Perus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ekz.bibliotheksservice GmbH
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Dinge, welche sie ihnen, dafürgaben, austauschten. Sie erhaschten in diesem Orte auch den Caziken, welcher der Gebieter desselben war, nebst einigen seiner
     Leute, und fanden viele Stoffe verschiedener Art und so viele Lebensmittel, daß sie drei bis vier Jahre zum Unterhalte der
     Spanier ausreichen konnten.

5. Fortsetzung des Zugs an der Küste. Uebergang auf die Insel Puna. Kampf mit den Bewohnern.
    Von diesem Orte Coaque aus schickte der Statthalter die drei Schiffe nach der Stadt Panama und nach Nicaragua, um mehr Mannschaft
     und Pferde herbeizuholen, damit man endlich die Eroberung und Colonisirung des Landes beginnen könne; er selbst blieb mit
     der Mannschaft daselbst zurück und hielt einige Tage Rast, bis zwei der Schiffe von Panama mit 26 Reitern und 30 Fußgängern
     zurückkamen. Nach der Landung derselben ging der Statthalter mit der ganzen Mannschaft zu Fuß und zu Pferd weiter und brachte
     auf seinem Zuge längs der Küste, welche sehr bevölkert war, alle Orte unter die Botmäßigkeit Sr. Majestät, denn die Herren
     dieser Orte kamen ihm wie durch einstimmige Übereinkunft auf dem Wege zu seinem Empfange entgegen, ohne sich zur Wehr zu setzen;
     er nahm deßhalb alle, ohne ihnen Verdruß oder ein Leid zuzufügen, sehr liebreich an und ließ ihnen durch einige Mönche, die
     er zu diesem Zwecke mit sich führte, passende Reden halten, um sie zur Erkenntniß unseres heiligen katholischen Glaubens zu
     bringen. So rückte der Statthalter mit der spanischen Mannschaft immer weiter, bis zu einer Insel, welche la Pugna 10 hieß und welcher die Christen, den Namen Santiago beilegten; sie ist zwei Meilen vom festen Lande entfernt, und da sie gut
     bevölkert, reich und mit Lebensmitteln wohl versehen war, so setzte er auf den beiden Schiffen und auf Balkenfiößen, die den
     Indianern gehörten und auf denen die Pferde fortgebracht wurden, nach ihr über. Der Statthalter wurde auf der Insel von dem
     Caziken, welchem sie gehörte, mit großer Freude und vieler Zuvorkommenheit empfangen; man versah ihn auf dem Wege mit Lebensmitteln
     und spielte auf verschiedenen musikalischen Instrumenten, deren sich die Eingeborenen zu ihrer Belustigung bedienten. Die
     Insel hat fünfzehn Meilen im Umkreise, ist fruchtbar, gut bevölkert und zählt viele Orte, welche sieben Caziken gehören, die
     wieder alle unter einem Herrn stehen. Dieser schenkte dem Statthalter aus freiem Willen viel Gold und Silberund da der Winter herbeigekommen war, so beschloß der Statthalter seiner Mannschaft auf dieser Insel zu rasten; denn hätte
     man zu dieser Zeit und bei dem beständig fallenden Regen weiter gehen wollen, so wäre es ohne großen Verlust an Leuten nicht
     möglich gewesen. Die wenigen Kranken, welche man hatte, genaßen während dieses Winteraufenthaltes. – Es liegt nun aber in
     dem Charakter der Indianer, daß sie einem andern Volke weder gehorchen noch dienen, wenn sie nicht mit Gewalt dazu gezwungen
     werden, und obschon der Cazike mit dem Statthalter in friedlichem Verhältnisse stand und sich als Vasall Sr. Majestät erklärt
     hatte, so wurde doch dem Statthalter durch seine Dolmetscher hinterbracht, daß der Cazike seine Kriegsleute versammle und
     daß man schon viele Tage hindurch ohne Unterlaß zu den Waffen, welche die Indianer bereits besaßen, noch neue verfertige,
     wovon man sich übrigens auch durch den Augenschein überzeugen konnte, denn in demselben Ort, wo die Spanier lagen und wo der
     Cazike seinen Sitz hatte, fand man in dessen Wohnung und in vielen andern Häusern zahlreiche völlig schlagfertige Mannschaft,
     welche, sobald sich alles Kriegsvolk der Insel versammelt haben würde, in der Nacht über die Christen herzufallen gedachte.
     Als der Statthalter sich insgeheim von der Wahrheit des Gesagten überzeugt hatte, befahl er sogleich den Caziken, seine drei
     Sohne und die andern vornehmsten Einwohner, die man lebendig erhaschen konnte, festzunehmen. Ueber das andere Volk fielen
     die Spanier insgesammt unvermuthet her und tödteten an demselben Abend noch mehrere Leute; alle übrigen ergriffen die Flucht
     und verließen den Ort. Das Haus des Caziken wurde nebst mehreren andern geplündert und man fand darin Gold, Silber und viele
     Zeuge. Während der Nacht war man im Lager der Christen sehr auf der Hut und die ganze Mannschaft, in allem 70 Reiter und 100
     Fußgänger, stand gerüstet. Schon vor Anbruch hörte man das Geschrei der Kriegsleute, und in kurzer Zeit sah man eine große
    

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