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Geschichte der Entdeckung und Eroberung Perus

Geschichte der Entdeckung und Eroberung Perus

Titel: Geschichte der Entdeckung und Eroberung Perus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ekz.bibliotheksservice GmbH
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und sie beherrschen solle, bis der Erbe der Herrschaft des Almotache, ein unmündiges Kind, das erforderliche
     Alter erreicht hätte, um selbst regieren zu können. Diese Züchtigung verbreitete übrigens in der ganzen Gegend einen solchen
     Schrecken, daß ein Bündiß, welches, wie man sagte, alle Bewohner des Landes geschlossen hatten, um über den Statthalter und
     die Spanier herzufallen, sich auflöste und fernerhin alle weit bereitwilliger und mit größerer Furcht als vorher Dienste leisteten.
     Nachdem diese Handlung der Gerechtigkeit vollbracht und die ganze von Tumbez gekommene Mannschaft nebst ihrem Gepäck beisammen
     war; nachdem ferner der ehrwürdige Vater Vicente de Valverde, ein Mönch aus dem Orden des heil. Dominicus, und die Beamten
     Sr. Majestät die Gegend und das Ufer untersucht hatten, so schuf und gründete der Statthalter (weil die Stelle alle Bedingungen
     und Eigenschaften eines von den Spaniern anzubauenden Landes in sich vereinigte und weil man auf die Erhaltung der Eingeborenen
     nach dem Willen Sr. Majestät besondere Rücksicht nehmen mußte) mit Uebereinstimmung der genannten Leute und nach den Befehlen
     und im Namen Sr. Majestät eine Stadt. Sie lag am Ufer des erwähnten Flusses, sechs Meilen von dem Hafen am Meere, in einem
     von einem Caziken beherrschten Gebiete, welches Tangarara hieß und erhielt den Namen San Miguel. 13 Um die Schiffe, welche von Panama gekommen waren, nicht durch Verlängerung ihres Aufenthalts Gefahren auszusetzen, ließ er
     im Einverständniß mit den Bevollmächtigten Sr. Majestät das Gold, welches die eben genannten Caziken und der Cazike von Tumbez
     als Geschenk gegeben hatten, einschmelzen, schied davon den fünften Theil, welcher Sr. Majestät gehört, und nahm den Rest,
     welcher derGesellschaft zukam, von seinen Gefährten als Anlehen, das mit dem ersten Golde, welches man erhalten würde, zurückerstattet
     werden sollte. Mit dem geliehenen Golde beförderte er die Schiffe und bezahlte das Miethgeld; die Kaufleute setzten ihre Waaren
     ab und traten die Rückreise an. Seinem Gefährten, dem Hauptmanne Almagro, ließ er andeuten, wie wenig er durch sein Vorhaben,
     eine neue Stadt zu gründen, Gott und Sr. Majestät diene, indem dadurch alle seine Pläne vereitelt würden. Nachdem der Statthalter
     die Schiffe abgefördert hatte, vertheilte er unter die Leute, welche sich in der neuen Colonie niederließen, die Ländereien
     und Bauplätze. Da aber die Ansiedler ohne die Hülfe und Dienstleistung der Eingeborenen nicht bestehen und den Ort nicht anbauen
     konnten, die Eingeborenen aber bei ihren Dienstleistungen großen Nachtheil hätten leiden müssen, wenn die Caziken nicht unter
     den Augen von Leuten, die ihnen gebieten konnten, gewesen wären, und nur dann ihre gute Behandlung und ihre Sicherheit gewährleistet
     ist, wenn die Spanier mit den Indianern, welche die Regierung führen, in näherem Verhältnisse stehen, so übergab der Statthalter,
     weil es so dem Dienste Gottes und dem Wohl der Eingeborenen am angemessensten schien, in Uebereinstimmung mit dem Dominicanermönche
     und den Beamten den Ansiedlern des Otis die Caziken und die Indianer, und zwar sollten diese zur Erhaltung jener beitragen,
     die Christen aber diese nach dem Willen Sr. Majestät in unserem heiligen Glauben unterrichten, und dabei solle es verbleiben,
     bis man etwa Geeigneteres zum Dienste Gottes, zum Frommen des Königs, der Colonie und der Landeseingeborenen verfügen würde.
     Auch wurden Gerichtsvorsteher, Schöffen und andere öffentliche Beamten ernannt und diesen Verhaltungsbefehle, nach denen sie
     sich zu richten hatten, gegeben.

8. Erste Nachricht von dem mächtigen Caziken Atabaliba. Pizarro bricht auf, um gegen ihn zu ziehen. Piura. Cara.
    Der Statthalter vernahm unterdessen, daß man auf dem Wege nach Chincha und Cuzco hin viele große, fruchtbare Oerter antreffe
     und daß zehn oder fünfzehn Tagreisen von seinem Aufenthaltsorte ein gut bevölkertes Thal liege, das Caxamalca heiße und in
     welchem Atabaliba, gegenwärtig der Oberherr der Eingeborenen, dem alle gehorchten, wohne. Dieser war aus seinem Vaterlande,
     einer fernen Gegend, als Eroberer herangezogen, und als er in die Provinz Caxamalca kam, blieb er, weil er sie sehr reich
     und reizend fand, in derselben und machte von hier aus noch weitere Eroberungen.Weil nun dieser Herr sehr gefürchtet war, so zeigten sich die Anwohner des Flusses (Turicarami) im Dienste Sr. Majestät nicht
     so

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