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Geschichte der Entdeckung und Eroberung Perus

Geschichte der Entdeckung und Eroberung Perus

Titel: Geschichte der Entdeckung und Eroberung Perus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ekz.bibliotheksservice GmbH
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Zustande des Landes vor der Ankunft der Spanier, von den Sitten und der Religion seiner Bewohner,
     von ihrer Verwaltung im Frieden und im Kriege, so wie von ihren Königen erhalten wird.
    Eine allgemeine Benennung für das ganze Land hatten die Eingeborenen nicht, wohl aber eine besondere für jede Provinz; der
     Name Peru verdankt den Spaniern und einem Zufalle seinen Ursprung. Zu der Zeit nämlich als der Statthalter Nuñez de Balboa
     auf der Südsee Schiffe ausschickte um neue Länder zu entdecken, kam eines derselben weiter als die andern und zwar bis unter
     die Linie. Während es dicht am Gestade hinsegelte, bemerkte es einen Indianer, welcher an der Mündung eines der vielen Flüsse,
     welche an dieser Küste in das Meer fallen, fischte. Die Spanier setzten sogleich mit der möglichsten Vorsicht in einiger Entfernung
     von dem Indianer vier ihrer Leute ans Land. Sie wählten zu diesem Wagestücke gute Läufer und Schwimmer damit ihnen die Beute
     weder zu Land noch zu Wasser entgehenmöge. Nach dieser Vorkehrung liefen sie mit dem Schiff so dicht vor dem Indianer vorüber, daß seine Augen darauf fallen mußten
     und er den ihm gelegten Hinterhalt nicht bemerken konnte. Als der Indianer das Schiff mit vollen Segeln, einen an dieser Küste
     so völlig fremden und nie gesehenen Gegenstand, gewahrte, war er vor Erstaunen starr, und während er überlegte, was das wohl
     seyn möge was an ihm vorüberlief und in tiefen Gedanken stand, ergriffen ihn die ausgeschickten Häscher, ehe er sie bemerkte
     und brachten ihn zur großen Freude der ganzen Mannschaft an Bord. Nachdem die Spanier die Furcht des Wilden, welche ihm ihre
     von der seinigen so ganz verschiedene Tracht und ihre Bärte einflößten, durch freundliche Behandlung einigermaßen verscheucht
     hatten, fragten sie ihn durch Zeichen und Worte, in welchem Lande sie sich befänden und wie es heiße. Der Indianer nahm zwar
     aus ihren Gesichtszügen und aus den Zeichen, die sie ihm wie einem Stummen vormachten ab, daß sie ihn etwas fragten, verstand
     aber nicht was sie ihn fragten. Da er nun fürchtete, man würde ihm, wenn er nicht antworte, ein Leid zufügen, erwiederte er
     auf eine Frage »Beru«, und auf eine andere »Pelu«, womit er sagen wollte: ich heiße Beru und wohne an dem Fluß, denn Pelu
     bedeutet in der Sprache jenes Küstenstrichs einen Fluß überhaupt. Die Spanier, welche meinten er habe sie verstanden und antworte
     auf ihre Fragen, schmolzen nach ihrer Gewohnheit, alle indianischen Namen zu verderben, beide Wörter zusammen und nannten
     von dieser Zeit (1516) an das Land Peru.
    Zu der Zeit als die Spanier dieses Reich zum erstenmale betraten, hatte es folgende Grenzen: gegen Norden stieß es an den
     Fluß Ancasmayu (Rio Esmeraldas), welcher Quiri von Pastu scheidet und fast unter der Linie hinströmt, der Name bedeutet in
     der Landessprache »blauer Fluß«. Die südliche Grenze bildete der Fluß Mauli, welcher, ehe er zu dem Küstenstriche Arauco gelangt,
     das Königreich Chile von Osten nach Westen durchströmt und mehr als vierzig Grade von der Linie nach Süden hin entfernt ist. 26 Die Entfernung zwischen diesen beiden Flüssen beträgt zu Land ungefähr 1300 Meilen, von denen 750 auf daseigentliche Peru, welches sich vom Flusse Ancasmayu bis nach Chichas, der letzten Provinz von Charcas, erstreckt und 550
     auf das Königreich Chile, welches von da his zum Flusse Maule reicht, kommen. Oestlich wird Peru von einer weder Menschen
     noch Thieren und nicht einmal Vögeln zugänglichen mit Schnee bedeckten Bergkette begränzt, welche von Santa Marta (am mexicanischen
     Golfe) bis zur Magalhaensstraße hinzieht und bei den Indianern den Namen Ritisuyu (Schneegürtel) führt; westlich wird es in
     seiner ganzen Länge von dem Ocean bespült. Das Land ist von Osten nach Westen sehr schmal; seine größte Breite bei der Stadt
     Truxillo beträgt 120, seine geringste bei dem Hafen Arica 70 Meilen.

2. Religion der Eingebornen in der frühesten Zeit. Gottheiten. Menschenopfer. Grausamkeit der Bewohner der Antis.
    Um die Bewohner dieses Landes, ihre Sitten und Religionsgebräuche genauer kennen zu lernen, müssen wir zwei Zeiträume unterscheiden,
     nämlich einen ersten in welchem sie noch nicht von den Incas beherrscht wurden, und einen zweiten in dem sie unter diesen
     Königen standen. In dem ersten Zeitraum war ein Theil der Indianer etwas besser als zahmes Vieh, in dem andern aber ärger
     als die wildesten Thiere. Diesem

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