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Geschlossene Gesellschaft

Geschlossene Gesellschaft

Titel: Geschlossene Gesellschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Goddard
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während ich mir ein Glas einschenkte. »Ich hatte gedacht, er wollte es nicht.«
    »Unter diesen Umständen bin ich es, der mit ihm reden sollte. Was ich nächstes Wochenende auch tun werde.« Er schaute mich scharf an. »Vermutlich hast du schon erraten, was ich dir mitteilen will?«
    »Nicht ganz.« »Diana hat eingewilligt, meine Frau zu werden.« Er grinste breit. »Du kannst auf unsere glückliche Zukunft trinken.« Er leerte sein Glas und wollte es gerade wieder füllen, als er bemerkte, dass ich keinen Schluck Champagner über die Lippen gebracht hatte. »Was ist los?«
    »Nichts. Es ist nur...« Plötzlich hatte ich einen erfreulichen Gedanken. »Eigentlich macht es das noch besser. Eine Verlobung bedeutet, dass wir möglicherweise einen Nachschlag aushandeln können.«
    »Einen Nachschlag wovon?«
    »Ich habe am Freitag mit Charnwood geluncht. Er ist bereit, uns 2000 Pfund zu zahlen. Ich nahm an, er würde nicht höher gehen, aber wenn du...«
    »2000 Pfund?« Max trat näher und starrte mich an. »Was will er für das Geld?«
    »Dass wir aus dem Leben seiner Tochter verschwinden. Dass du verschwindest, sollte ich wohl sagen.«
    »Das meinst du doch wohl nicht im Ernst.«
    »Das war doch so geplant, nicht wahr? Le Touquet, die zweite. Und es ist wesentlich mehr, als wir aus Toogood herausgeschlagen haben. Selbstverständlich meine ich es ernst.«
    »Hast du eingewilligt?«
    »Natürlich. Aber nicht so explizit, dass ich nicht noch ein paar hundert mehr herausholen könnte. Er wird es ziemlich ungnädig aufnehmen, aber das ist es wert...«
    »Du hast zugestimmt? Ohne mich vorher zu fragen?«
    »Was hätte das für einen Sinn gehabt? Es ist genau das Geschäft, auf das wir gehofft haben. Sogar besser, würde ich sagen. Also lass mich einen Toast ausbringen: Auf unseren kommenden Wohlstand.«
    Plötzlich riss Max mir das Glas aus der Hand, knallte es so heftig auf den Tisch, dass der Stiel zerbrach und sich eine zischende Pfütze über den Tisch ergoss. Doch er achtete nicht darauf. Seine Miene verfinsterte sich drohend, und seine Lippen zitterten vor Wut. »Das hättest du nicht tun sollen, Guy. Verdammt noch mal, du hattest kein Recht dazu!«
    »Was, zum Teufel, ist mit dir los ?«Ich schaute ihm in die Augen und erkannte dort die Antwort, wollte sie aber nicht wahrhaben. »Ich habe richtig und im beiderseitigen Interesse gehandelt. Beim Pferderennen wären 2000 Pfund ein verdammt guter Gewinn.«
    »Sie hat eingewilligt, mich zu heiraten!« schrie er, wandte sich ab und stampfte durch das Zimmer. Am Kaminsims blieb er stehen und lehnte sich daran. Mit den Händen fuhr er sich durchs Haar und schnitt eine Grimasse, als wäre er verwirrt. »Wir haben uns einander versprochen.«
    »Dann brich dein Versprechen. Das wäre nicht das erste Mal. Nur kann ich mich an keine lohnendere Situation erinnern.«
    »Lohnend?« Er schaute zu mir zurück. »Was gewinne ich dadurch, dass ich das Mädchen verlasse, das ich...« Er geriet ins Stocken, als ihm klar wurde, was zuzugeben er gerade im Begriff war. Dann jedoch schien er alle Verstellung abzuwerfen, richtete sich auf und drehte sich zu mir um. »Ich liebe sie, Guy. Und sie liebt mich.«
    »Was?«
    »Du hast es gehört. Und du wirst es akzeptieren. Genauso wie Charnwood. Diana und ich werden heiraten. Es wird kein Übereinkommen geben, keine Deals mit Schlupflöchern. Ich lasse mich nicht kaufen.«
    »Ich glaub's nicht!«
    »Solltest du aber. Einmal in meinem Leben möchte ich nicht käuflich sein.«
    »Aber... du hast es versprochen. Wir haben einen Vertrag unterzeichnet.«
    »Und ich werde ihn auch einhalten. Du wirst deinen Anteil aus der Ehevereinbarung erhalten.« »Es wird keine Vereinbarung geben. Verdammt, Max, es wird auch keine Ehe geben. Charnwood wird es nicht erlauben. Und wenn du mit dieser Verrücktheit weitermachst, werden wir nicht einmal die 2000 Pfund bekommen.«
    »Ich will das Geld nicht. Ich will seine Tochter.«
    »Dann nimm sie. Bevor du die Sache aufsteckst und verschwindest. Denn das wirst du.«
    In seine Augen trat ein Blick, den ich schon oft bei ihm gesehen hatte, aber er hatte noch nie mir gegolten. Es war die reine Verachtung. »Du weißt gar nicht, was das Wort Liebe « bedeutet, nicht wahr, Guy? Ich mache dir keinen Vorwurf. Ich wusste es auch nicht, bis ich Diana begegnete. Ich sollte dir das, was du gerade über sie gesagt hast, in den Hals rammen, und das werde ich auch, solltest du wagen, es zu wiederholen. Dieses eine Mal werde ich

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