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Geschlossene Gesellschaft

Geschlossene Gesellschaft

Titel: Geschlossene Gesellschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Goddard
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helfen.«
    »Max Wingate ist tot.«
    »Ich weiß. Ich habe es gelesen. Charnwoods Tochter hat ihn umgebracht, nicht wahr? Irgend so eine Lügengeschichte darüber, dass er versucht hat, Sie zu erwürgen, und dass sie zufällig seinen Kopf an einer Stelle getroffen hat, an der eine alte Kriegsverletzung seinen Schädel geschwächt hat. Erwarten Sie, dass ich das glaube?«
    »Es ist die Wahrheit.«
    »Klar. Und ich bin Lord Beaverbrook in Verkleidung.« Ein erneutes Husten unterbrach ihn. Dann stupste er mich mit einem unsicheren Zeigefinger in die Brust. »Man hat Sie gekauft, nicht wahr, Mr. Horton?«
    »Niemand hat mich gekauft.«
    »Ich dachte, wir stünden auf derselben Seite. Deshalb bin ich nach London gekommen, um mich mit Ihnen zu treffen. Aber ich habe mich geirrt. Sie sind einer von ihnen.«
    »Einer von wem?«
    »Einer der Bastarde, die...« Er unterbrach sich und starrte mich einen Moment an. »Ich sage nichts mehr«, murmelte er dann.
    »Letztes Mal waren Sie begierig darauf zu reden.«
    »Das war, bevor Sie ihnen geholfen haben, sich Wingates zu entledigen.«
    »Niemand hat sich seiner entledigt. Sein Tod war ein Unfall.« »Das war genauso zufällig wie das hier.« Er tippte gegen den Volkstrauertag-Anstecker an seinem Revers. Der Krieg war immer noch frisch in seiner Erinnerung. Warum ? Was meinte er?
    Ich wollte gerade danach fragen, als der Wirt erschien, Duggan ein frisches Bier und einen Rum hinstellte und mich dann fragend anschaute. Ich bestellte einen Scotch und zahlte für alle drei Drinks, ohne dass mein Gefährte es mir dankte. »Ich bin sicher, dass Max Charnwood nicht getötet hat«, sagte ich langsam. »Ich würde gern seinen guten Namen wiederherstellen, selbst wenn es zu spät ist, ihm zu helfen. Niemand bezahlt mich, und keiner hat mich in der Tasche. Ich habe keine Ahnung, in welchen Kreisen sich Charnwood bewegt hat, aber...«
    »Kreise!« Duggan verschluckte sich an seinem Bier und stieß hustend hervor: »Wenn Sie... wirklich nicht wissen... worum das alles geht... sollten Sie sich glücklich schätzen.«
    Seine Reaktion rüttelte meine Erinnerung hoch. Ich dachte an den anonymen Brief, den Diana mir zur sicheren Aufbewahrung gegeben hatte. Ich zeigte ihn Duggan und sah zu, wie er fassungslos darauf starrte. »Das wurde Charnwoods Schwester und seiner Tochter in Venedig geschickt. Ein Paar konzentrische Kreise auf einem Blatt Papier. Nichts sonst. Keine Erklärungen. Nur dieses... Symbol. Seine Schwester schien davon... alarmiert zu sein.«
    »Das ist verständlich.«
    »Wieso?«
    Er schaute sich um und senkte die Stimme. »Stecken Sie es weg, um Himmels willen.«
    »Einverstanden.« Ich schob den Brief wieder in mein Jackett zurück. »Aber meine Frage ist noch nicht beantwortet.«
    »Das wird sie auch nicht. Jedenfalls nicht von mir.«
    »Warum nicht?«
    »Je weniger Sie wissen, desto besser. Unwissenheit ist ein Segen.« »Vor sechs Wochen haben Sie noch ein ganz anderes Lied gesungen. Wie ich mich erinnere, wollten Sie jeden rekrutieren, den Sie finden konnten.«
    »Wingate wäre vielleicht ein Zeuge gewesen. Ich wollte unbedingt herausfinden, was er wusste. Sie hätten mich zu ihm führen können. Stattdessen haben Sie zugelassen, dass man ihm für immer den Mund schloss.«
    »So war es nicht.«
    »Das behaupten Sie.«
    »Ich erzähle Ihnen die Wahrheit.«
    Er nickte. »Vielleicht. Aber Sie werden verstehen, dass ich dessen nicht sicher sein kann.«
    »Ich auch nicht. Wir müssen uns eben gegenseitig vertrauen, nicht wahr?«
    »Vertrauen?« Er schaute mich ungläubig an. »Sie machen wohl Witze.«
    »Nein. Wenn Sie es jedoch vorziehen, anders überzeugt zu werden...«
    Er kniff die Augen zusammen. »Wollen Sie mir drohen, Mr. Horton?«
    »Nur mit den Konsequenzen Ihrer eigenen Vergangenheit. Weiß der Herausgeber des Advertiser etwas über Ihre Schwierigkeiten in Clapham Common vor siebzehn Jahren? Oder der Wirt dieses Pubs? Oder die ehrenwerte Witwe, bei der Sie ohne Zweifel zur Untermiete wohnen? Oder irgendjemand in dieser engstirnigen, geschwätzigen kleinen Stadt?«
    »Nein«, erwiderte er leise. »Sie wissen es nicht.«
    »Sicher wollen Sie, dass es so bleibt?«
    »Allerdings.«
    »Dann brauchen Sie nur mit mir über Charnwood zu reden.«
    Er sog an der Zigarette, unterdrückte mit Mühe ein Husten und sagte: »Das ist Erpressung, nicht wahr?« »Erpresser wollen Geld, Duggan. Ich will nur Informationen.«
    »Wie haben Sie das mit Clapham Common herausgefunden?«
    »Man

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