Geschmiedet im Feuer
an und von seinen Fingern tropfte das Blut.
Er rollte sich auf die Knie, wobei er darauf achtete, sich nicht abzustützen.
Rawls wechselte die Position und starrte durch den Flur in Richtung Wohnzimmer. Er machte eine Geste zu Amy, die nickte, sich umdrehte und den Flur entlangfeuerte.
»Wir können nicht davon ausgehen, dass der Mistkerl tot ist.« Mac rappelte sich auf. Bei der Bewegung blutete seine Hand noch stärker und die Taubheit verschwand, sodass seine ganze Hand jetzt furchtbar pochte.
»Er brennt, Commander.«
Rawls Ersatzwaffe steckte in seinem Hosenbund und beulte sein weißes T-Shirt aus. Mac zog den Stoff nach oben und nahm die Pistole an sich.
»Du bist Rechtshänder.« Rawls warf einen Blick auf Macs blutende Hand.
»Beidhänder.« Mac entsicherte die Waffe.
Amy feuerte in den Flur und Rawls rannte durch den schmalen Zwischenraum zwischen Waschküche und Küche.
Mac sah ins Esszimmer. Von einem schwarzen, leblosen Bündel breiteten sich Flammen aus. Das Feuer loderte inzwischen bis zur Decke und dröhnte in seinen Ohren. Innerhalb von Sekunden glich der Brand einem höllischen Pilz und Rauchwolken drangen in den Flur.
Seine Augen brannten. Sie mussten weiter.
Noch immer erschütterten Schüsse das Wohnzimmer. Von hier aus war nicht zu erkennen, welche Seite schoss. Es war Zeit, dass sie diesen Flur in Angriff nahmen. Mac ging halb in die Hocke.
»Gebt mir Deckung«, brüllte Amy und ging um Rawls herum.
Verdammt noch mal!
Mac bedeutete Rawls, er solle sie aufhalten, und entspannte sich, als sein Lieutenant sie am Arm packte und nach hinten zog.
»Rawls«, sagte er mit tränenden Augen.
»Ich geb dir Deckung.« Die Worte kamen fast schon hustend aus seinem Mund.
Macs Lunge begann zu brennen. Sie mussten aus diesem Rauch raus. Er warf einen Blick ins Esszimmer. Inzwischen brannte dieDecke. Die Flammen leckten in Richtung Küche. Himmel, das Feuer breitete sich schneller aus, als er gedacht hatte.
Geduckt und mit schussbereiter Waffe ging Mac den Flur hinunter.
Die erste Unsicherheit überkam Zane, als er sich unter dem Garagentor hindurchduckte, das gerade aufging. Sein Herz stockte und schlug dann umso schneller. Ihm stand Coskys totes Gesicht vor Augen. Was immer auch geschehen würde, es würde bald passieren. Er wurde langsamer.
Cosky wurde hinter ihm ausgebremst und warf ihm einen schnellen Blick zu, woraufhin Zane wieder schneller ging.
Auf einmal hatte er den dringenden Wunsch, Beth anzurufen, den er jedoch unterdrückte.
Sie schossen auf die Kameras, als sie an der Außenwand entlangrannten. Inzwischen wussten die Entführer zwar, dass sie da waren, aber die Kugeln einer Maschinenpistole drangen ebenso leicht durch Holz wie durch Fleisch und die Kameras hätten den Schützen ihre Position verraten.
Sie bezogen an beiden Seiten der Haustür Stellung. Cosky streckte den Arm aus und drehte am Türknauf. Er ließ sich nicht bewegen. So eine Überraschung.
Gleichzeitig richteten sie ihre Waffen auf den Türrahmen direkt neben dem Schließmechanismus. Das Holz ging im Kugelhagel zu Bruch. Sie verschossen jeder ein ganzes Magazin, bis der Bolzen freilag. Dann machten sie eine Pause und luden nach.
Bis jetzt war noch nicht auf sie geschossen worden, aber ohne die Kameras wussten die Entführer auch nicht genau, auf welche Stelle sie ihr Feuer konzentrieren mussten. Wahrscheinlich sparten sie Munition.
Cosky warf ihm einen Blick zu und stellte sich vor die Tür. Zane baute sich mit schussbereiter Waffe neben ihm auf. Ein harter Tritt mit Coskys Stiefel und die Tür war auf. Zane schoss in demMoment, in dem sie aufschwang, und Cosky fiel mit ein. Die Tür schwang nach innen, knallte dahinter an die Wand und bewegte sich wieder zurück.
Noch immer keine Gegenwehr.
Was zum Henker …?
Vielleicht war der Kerl aus dem Wohnzimmer auch in die Küche gegangen oder er hatte sich auf den Weg zu den Kindern gemacht. Zu viele unbekannte Faktoren.
Cosky ging nach rechts, Zane nach links, und so standen sie direkt neben dem Eingang. Geduckt und mit ausgestreckter Waffe stieß Zane die Tür wieder auf. Dieses Mal wurde er von Schüssen empfangen und zog sich sofort wieder zurück.
Im hinteren Teil des Hauses war über das Knattern der MP5 hinweg ein Schrei zu hören.
Cosky schob seine Waffe durch den Türspalt und feuerte einige Schüsse ab. Als von innen Schüsse in den Türrahmen drangen, zog Cosky seinen Arm gerade noch rechtzeitig heraus, bevor das Holz der Tür zu splittern
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