Geschmiedet im Feuer
ein, trat aufs Gaspedal und fuhr ins Freie.
Als er den Chrysler neben Cosky anhielt, wusste Zane, dass er fahren musste. Mac konnte mit dem riesigen Splitter in der Hand nicht ans Lenkrad, und sie brauchten Rawls auf der Rückbank, um Cos am Leben zu halten.
Er fluchte leise. Sein Herz war wie ein kalter Stein in seiner Brust. Beth war irgendwo da draußen. Und er konnte ihr ebenso wenig helfen wie Cos, der sterbend zu seinen Füßen lag.
15
Mac sah dem Wagen nach, der die Auffahrt hinunterraste. Der Druckverband hatte bewirkt, dass Coskys Bein nicht mehr blutete, aber die beiden Kugeln in der Brust … Himmel, er hatte so viel Blut verloren. Aber sie hatten nicht die Hilfsmittel, um diese Wunde abzubinden.
Er rieb sich über den Bauch und ignorierte das Brennen darin, aber das Wissen, dass er einen guten Freund verlieren würde, bewirkte, dass sich sein Magen zusammenzog.
»Das mit Ihrem Teamkameraden tut mir leid.« Amy Chastains Stimme war voller Mitgefühl, als wäre Cos bereits tot und sie würden nur noch auf einen Sarg unter einer amerikanischen Flagge warten, um es offiziell zu verkünden.
Was angesichts seines Blutverlusts nicht allzu weit von der Wahrheit entfernt war … Und er blutete noch immer.
Oh Gott. Nicht Cosky.
Kopfschüttelnd wandte sich Mac ab und konzentrierte sich auf die beiden gefesselten und geknebelten Entführer, die sie aus der Garage gezogen hatten. Was sollte er jetzt mit diesen Wichsern anfangen? Er wollte ins Krankenhaus und nicht den Babysitter spielen, bis das FBI auftauchte.
Er dachte kurz nach und ging dann auf den Wald und die beiden Wagen zu, die sie dort versteckt hatten. Die Geiseln würden nirgendwo hingehen. Sollte sich Chastain doch um sie kümmern.
Amy lief neben ihm her. »Vielleicht hätten wir auf den Krankenwagen warten sollen.«
Mac warf ihr einen irritierten Blick zu. Sollten Frauen nicht angeblich das intuitive Geschlecht sein? Warum zum Teufel erkannte sie nicht
intuitiv
, dass er nicht reden wollte?
»Er wäre gestorben, bevor der Krankenwagen hier wäre.« Er versuchte, seine Trauer zu ignorieren, wandte ihr absichtlich den Rücken zu und ging schneller.
Aller Wahrscheinlichkeit nach würde Cosky verbluten, bevor sie den Krankenwagen erreichten, aber zumindest hatte er so eine Chance. Zane würde fahren wie ein Irrer. Rawls konnte jeden Trick anwenden, den er in seinem beachtlichen medizinischen Arsenal hatte, verdammt, selbst Ginny wäre mit dem Druckverband eine Hilfe. Er konnte jedoch nichts beitragen, nicht solange er den verdammten Splitter in der Hand hatte.
Er konzentrierte sich auf den sengenden Schmerz, der von seiner Handfläche bis in die Fingerspitzen ausstrahlte. Zumindest konnte er mithilfe der körperlichen Qualen die betäubende Verlustangst und den vertrauten Ansturm seiner Frustration verdrängen. Wieder einmal stand er außerhalb des Geschehens, beobachtete, plante, erteilte Befehle. Schickte gute Männer in den Tod, während er aus der Ferne zusah.
»Glauben Sie etwa, der Splitter springt freiwillig aus Ihrer Hand, wenn Sie ihn nur lange genug anstarren?«
Mac warf ihr einen finsteren Blick zu. »Vielleicht sollten Sie Ihren
Mann
anrufen und ihm mitteilen, dass Sie und Ihre Söhne noch am Leben sind.«
»Warum bin ich bloß nicht selbst darauf gekommen? Wenn ich doch nur …« Sie drehte sich langsam im Kreis und starrte die Büsche und Bäume an. »Ist hier irgendwo eine Telefonzelle …«
Mac zog das Handy aus seiner Hosentasche und warf es ihr zu. »Hätten Sie nicht einfach danach fragen können?«
Sie fing das Handy in der Luft auf. »Sie haben mir mit Ihrer finsteren Miene Angst gemacht.«
Klugscheißerin. Er glaubte fast, dass diese Frau vor nichts Angst hatte. Mac versuchte zu ignorieren, wie sie neben ihm herlief, als er weiterging. Sie bewegte ihren kleinen, kompakten Körpermit geschmeidigen, kraftvollen Bewegungen. Dynamisch und beherrscht. Unglaublich selbstbewusst.
Er unterbrach seinen Gedankengang und war froh, dass sie getrennte Wege gehen würden, sobald sie das Krankenhaus erreicht hatten. Für seinen Seelenfrieden konnte das gar nicht früh genug passieren.
Als Chastain den Anruf entgegennahm, lauschte er.
»Wir sind draußen«, sagte sie mit brüsker Stimme und sehr geschäftsmäßig. »Mir geht es gut. Den Jungs auch.« Auf einmal wurde ihre Stimme sanfter und bebte. »Es wird alles wieder gut.«
In seiner Brust zog sich etwas zusammen und pochte im selben Rhythmus wie sein Herzschlag. Sie wandte
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