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Gesicht im Schatten: Idylle - Stalking - Mord

Gesicht im Schatten: Idylle - Stalking - Mord

Titel: Gesicht im Schatten: Idylle - Stalking - Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simone Fischer
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Hilfe
gekommen. Das ganze Szenario versetzte ihn in Hochstimmung und er spürte, dass
er eine höllische Erektion bekam, aber damit konnte er sich erst einmal nicht
beschäftigen. Es gab einfach zu viel zu beobachten und er wusste, dass es für
ihn nicht mehr viele Gelegenheiten zum Beobachten geben würde. Denn seine Tage
waren ohnehin gezählt.
    Seine Euphorie bekam aber doch
einen Dämpfer, als er sah, dass die Schlampe Besuch von einem Typen bekam, den
er bisher noch nicht gesehen hatte. Hurensohn, das wirst du mir büßen, murmelte
er wütend vor sich hin.
    Nachdem die Feuerwehr endlich
abgezogen war, blieb er noch ein Weilchen in seinem Versteck. Er wollte
unbedingt abwarten, wann dieser Typ, der bei ihr war, wieder aus dem Haus kam.
Wenn er mal nicht die ganze Nacht bliebe, aber dann würde er ebenso lange
warten. Irgendwann sah er den neuen Liebhaber aus dem Haus kommen. Er wartet
noch kurz, bis es ganz still war auf der Straße und dann verließ er leise sein
Versteck und verschwand ebenso leise im Haus. Zum Glück war Erwin nicht
aufgetaucht, das hätte ihm gerade noch gefehlt.
    Die Nacht war ein voller Erfolg
gewesen, dachte er. Während er in sein Haus ging musste er unwillkürlich
grinsen. Und der angekündigte Speicheltest, zu dem alle Männer seines Alters
aus Erftstadt aufgerufen waren, konnte seine gute Laune auch nicht verderben.
Sie würden keinen Treffer landen, soviel stand fest. Er dachte gar nicht daran
zu dem Speicheltest zu gehen. Sollten sie doch zu ihm kommen – aber sie würden
gar nicht kommen. Die Dummköpfe. 

47
     
    „Wirtz“, meldete sich Stefan als er die grüne Telefontaste
auf seinem Handy gedrückt hatte.
    „Hallo mein Schatz, ich bin es.
Du ich habe etwas für dich. Ich muss mich beeilen und kann deshalb nicht viel
erklären. Der Kollege ist schon draußen im Auto und wartet darauf, dass ich
komme. Also letzte Nacht hat es hier in Erftstadt-Liblar einen Brandschaden an
mehreren Pkws gegeben. Einer davon ist gemeldet auf den Namen Dr. Susanne
Schwarz, das ist doch deine Ex, oder?“
    „Was, das
gibt es nicht. Den kauf ich mir, jetzt habe ich die Schnauze gestrichen voll.“
    Stefan
rannte mit vorgebeugtem Oberkörper wie ein wild gewordener Stier durch sein
Büro.
    „Sei bitte
vorsichtig und versprich mir, dass du nichts Unüberlegtes tust.“
    „Ja,
nein, ich weiß nicht. Ich muss los.“
    Er klappe
sein Handy zu, steckte das Handy in die Hemdtasche und schnappte sich seine
Jacke, die über der Rückenlehne seines Stuhles hing. Er rannte zur Tür, riss
sie auf, wobei er nur um Haaresbreite mit Markus auf dem Flur zusammengestoßen
wäre.
    „Hallo,
bist du noch ganz klar im Kopf? Was ist denn los mit dir?“
    „Zu viele
Fragen. Erklär ich dir später.“
    „Treffen
wir uns zum Essen in der Kantine?“
    Aber
Stefan rannte schon den Flur runter. Ihm brummte der Kopf und Adrenalin schoss
durch seinen Körper.
    Er kam am
Pförtner vorbei, lief auf die Straße, riss die Autotür seines BMW auf, sprang
hinein und ließ den Motor an. Mit quietschenden Reifen fuhr er vom Parkplatz
des Polizeipräsidiums. Er fuhr in Richtung Zubringer zur Zoobrücke, musste dann
eine kleine Strecke durch Kölner Stadtgebiet fahren um dann auf die A 57 zu
gelangen, die ihn schließlich ab dem Autobahnkreuz Köln-Nord auf die A1
brachte. Schon die Strecke durch Köln-Kalk bis zur Zoobrücke kam ihm unendlich
lang vor. Sowie es der Verkehr erlaubte, jagte er seinen BMW von einer Ampel zu
nächsten, wobei die letzte Ampel schon kein Grün mehr gezeigt hatte. Egal, er
war einfach nicht zu bremsen. Gedanken schossen ihm tausendfach durch den Kopf
und er musste sich eingestehen, dass er, entgegen seiner sonstigen Art, heute
völlig planlos drauflos gestürmt war. Den einmaligen Blick von der Zoobrücke in
Richtung Kölner Dom konnte er nicht eine Sekunde genießen. Dieser Blick, den er
über alles liebte, flog unbeachtet an ihm vorbei. Eines war ihm aber klar,
Susanne durfte von seiner Aktion erst einmal nichts mitbekommen. Die hatte in
den letzten Tagen genug erlebt und außerdem musste er das Ding allein durchziehen.
    Entgegen aller
Befürchtungen kam er bis zum Autobahnkreuz Köln-Nord völlig problemlos durch,
aber sein Navigationsgerät hatte seine Fahrtrichtung erfasst und meldete auf
der A1 in Richtung Euskirchen einen Stau von 3 km Länge zwischen Köln-Bocklemünd
und Köln-Lövenich.
    „Scheiße,
Scheiße, Scheiße“, schnauzte er los. Es dauerte eine Weile bis er sich wieder
beruhigt

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