Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gespenster Kuesst Man Nicht

Gespenster Kuesst Man Nicht

Titel: Gespenster Kuesst Man Nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Laurie
Vom Netzwerk:
seufzte. »Das können Sie laut sagen. Owen ist kein schlechter Kerl, nur ein bisschen steif. Wohlgemerkt, außer wenn’s um seinen Bruder geht. Das muss ich dem Mann zugestehen – er hat sich all die Jahre vorbildlich um Nicky gekümmert.«
    »Aber zwingt er Nicholas nicht, im Keller der Schule zu wohnen?«, fragte ich. »Sollte er ihm nicht eine vernünftige Wohnung zur Verfügung stellen?«
    »Oh, das hat er versucht. Aber Nicholas wohnt schon immer in der Schule, seit die beiden von dem früheren Rektor, Winston Habbernathy, adoptiert worden sind.«
    »Sie wurden beide adoptiert?«
    »Ja, auch wenn Owen das niemals zugeben würde. Ich weiß es nur, weil meine Frau Winstons Vermögensverwalterin war, als er starb.«
    »Sind wenigstens Owen und Nicholas blutsverwandt?«, fragte ich.
    Muckleroy zuckte mit den Schultern. »Weiß ich nicht. Es heißt, dass der Alte sie adoptiert hat, weil er sein Vermögen weitergeben wollte, und die Chance, dass er selber Kinder zustande bringen würde, nicht gerade hoch war … wenn Sie verstehen, was ich meine.«
    Ich legte den Kopfschief. »Nein, tut mir leid.«
    Muckleroy schob umständlich ein paar Papiere auf seinem Tisch hin und her. »Na, ja, Winston war ein bisschen … äh … andersherum.«
    »Ali«, sagte ich. »Schwul.«
    Muckleroy räusperte sich. »Es gab entsprechende Gerüchte. Jedenfalls hat er die beiden Jungen ungefähr gleichzeitig adoptiert und mit ihnen auf dem Schulgelände gelebt, bis er sich ein Haus am Church Pond kaufte.«
    »Sie haben hier ganz schön viele“ Seen und Weiher«, bemerkte ich.
    Muckleroy grinste. »Der Church Pond liegt einen Katzensprung vom Hole Pond und der Schule entfernt. Ja, hier gibt’s eine Menge Wasser.«
    »Gehört das Haus immer noch den Habbernathys?«, fragte ich.
    »Ja. Owen lebt heute dort.«
    Ich sah wieder auf die Uhr. »Na gut. Ich glaube, ich habe Ihnen genug von Ihrer Zeit gestohlen, Detective.«
    »Hören Sie endlich mit den Formalitäten auf«, sagte er freundschaftlich. »Ich heiße Bob, okay?«
    Ich lächelte. »Verstehe. Danke, Bob! Ich sage Ihnen Bescheid, wenn ich mehr erfahren sollte.«
    »In der Zwischenzeit werde ich die Zeichnung vervielfältigen und die alten Kriminalakten durchsehen. Wir sollten uns morgen wieder treffen und gegenseitig auf den neuesten Stand bringen.«
    Muckleroy begleitete mich noch bis in die Lobby. Auf dem Weg zum Mercedes klingelte mein Handy. Ich nahm ab. »Was ist, Gil?«
    »Dieser Habbernathy ist ein verdammt verschrobener Typ.« Er klang komplett verärgert.
    »Was ist passiert?«
    »Also, ich hab die Nummer von deinem Nachttisch angerufen. Das hat rein gar nichts gebracht, also hab ich mich ein bisschen hinter den Rechner geklemmt und seine Privatnummer gefunden.«
    »War sie im Telefonbuch?«
    »Natürlich nicht.«
    »Ich wage mal zu behaupten, dass er nicht erfreut war, als du ihn an der Strippe hattest.«
    »Der Kerl hat mich behandelt wie einen Werbeanrufer!«, brauste Gil auf. »Mann, ist der auf mich losgegangen. Wie ich es wagen könnte, ihn zu Hause anzurufen!«
    »Dann hat er unsere Bitte, mit seinem Bruder sprechen zu dürfen, wohl eher abschlägig beantwortet?«
    »Er hat sie auflegend beantwortet.«
    Ich seufzte und stieg ins Auto. »Okay. Dann müssen wir’s halt ohne seine Zustimmung machen.«
    »Kommst du jetzt erst mal zur Skihütte?«, fragte Gil.
    »Ich dachte, vielleicht könntet ihr in die Stadt kommen, und wir gehen erst mal gemeinsam was essen.«
    »Gute Idee. Aber ich fürchte, wir werden uns zu zweit amüsieren müssen.«
    »Ist Steven müde vom Wellnessbad?«, fragte ich sarkastisch.
    »Nein.« Es folgte eine Pause.
    »Was ist denn?«
    »Steven ist vor einer Stunde zurück nach Boston geflogen.«
    »Was?«, rief ich lauter als nötig. »Warum das?«
    »Aus zwei Gründen. Erstens hat er einen Anruf von der Uni gekriegt, dass alles wieder repariert ist und die Vorlesungen weitergehen können. Und zweitens …«
    »Ja?«
    »Er hat das Gefühl, dass du ihn nicht in deiner Nähe haben willst.«
    »Warum bitte denkt er so was?«
    »Könnte sein, dass er heute Mittag gehört hat, wie du meintest, wir seien kindisch.«
    »Ihr wart kindisch«, verteidigte ich mich aufbrausend. »Ich meine, Gil, ich bin es, die bisher bei diesem Fall die meiste Arbeit gemacht hat, und ihr beide habt verdammt oft die Beine hochgelegt.«
    »Ich hab nicht die Beine hochgelegt, M. J.!«, widersprach Gilley. »Wer hat gestern den ganzen Tag in einem winzigen Kabuff im Gericht

Weitere Kostenlose Bücher