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Gespielin des Feuers: Roman (German Edition)

Gespielin des Feuers: Roman (German Edition)

Titel: Gespielin des Feuers: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sydney Croft
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Verführer konnten besser Gedanken lesen als die tüchtigsten spirituellen Experten. Da gab es allerdings einen Haken – es gelang ihnen nur, wenn sie ihre Partner zum Orgasmus brachten. Also war ihr zweifellos nützliches Talent begrenzt.
    »Und mit welcher Methode hat er das angestellt?«
    Ihr Blick schweifte zu Trances breiter Brust. »Zunächst weigerte er sich. Ich war noch Jungfrau. Und er meinte, ich wäre zu jung.«
    In seinem Körper spannten sich alle Muskeln an. »Wie alt?« Als sie schwieg, hob er ihr Kinn, und der leidenschaftliche Beschützerinstinkt in seinen Augen raubte ihr den Atem. »Wie – alt?«
    »Vierzehn«, wisperte sie.
    »Diese Bastarde!« Er zog sie näher zu sich heran. »Was ist dann geschehen?«
    »Weil er sich dem Befehl widersetzte, wurde er bestraft.« Beklommen senkte sie die Wimpern. »Zwei Excedos fesselten ihn auf einen Stuhl und zwangen ihn, mit anzusehen, wie ich …« Unfähig, noch mehr zu sagen, verstummte sie. Denn es gab keine Worte für die Brutalität der beiden Männer. Abwechselnd hatten sie Ulrika vergewaltigt, und da war alles Jungfräuliche in ihr gestorben.
    »Oh, verdammt, ich bringe sie alle um!«, stieß Trance hervor.
    Unwillkürlich lächelte sie. So verzweifelt hatte niemand außer Masanao sie jemals schützen wollen.
    Während sie missbraucht worden war, hatte er fast den Verstand verloren und sie danach getröstet. Zwei Wochen später wurde er wieder in ihre Zelle geschickt, mit dem neuerlichen Auftrag, ihr praktischen Sexualunterricht zu erteilen. Er behandelte sie sanft und freundlich. Und eines Tages verhalf er ihr zur Flucht.
    Diesmal war seine Güte mit dem Tod bestraft worden.
    »Hat deine Wölfin dich denn nicht beschützt?«, fragte Trance und streichelte ihren Arm.
    »So weit waren die Experimente der Wissenschaftler bei Itor damals noch nicht vorangeschritten. Erst sechs Monate später verwandelte ich mich zum ersten Mal.«
    Zu jener Verwandlung war es zufällig gekommen, und das hatte die Schurken ebenso überrascht wie sie selbst. Sie war an irgendwelche Geräte angeschlossen worden, um ihre Lebensfunktionen zu messen, die Aktivitäten ihres Gehirns etwa, und sogar den elektrischen Output. Dabei ging etwas schief, ein Kurzschluss in einem der Apparate bewirkte einen Elektroschock, der die Wölfin weckte. Die Verwandlung war eine langwierige, qualvolle Prozedur gewesen. Obwohl Ulrika sich nur vage daran erinnerte, konnte sie immer noch den Schmerz spüren, wann immer sie daran dachte.
    Fast unhörbar, aber sehr ausdrucksvoll begann Trance zu fluchen. »Also änderten sie ihre Pläne. Statt deine Opfer zu verführen, solltest du lernen, wie man sie tötet.«
    Heißer Zorn überwältigte sie, wenn sie daran dachte. In der Tat, sie war zur Mörderin ausgebildet worden. Als sie sich weigerte, die Rolle einer wilden Hündin an der langen Leine zu übernehmen, erlitt sie grausame Folterqualen, bis die Wölfin in ihr, von Tollwut gepackt, die Menschen nur zu gern zerfetzte. Solange die Manipulatoren das Biest mittels des Halsbands unter Kontrolle hatten, war das mordlüsterne Monster ihnen hilflos ausgeliefert gewesen.
    »Viel lieber hätte ich meine Verführungskünste genutzt – aber sie haben mich dazu gezwungen«, flüsterte sie schaudernd, und Trance zog sie noch fester an sich.
    »Schon gut.« Trances leise, besänftigende Stimme lockerte Riks verkrampfte Muskeln. »Dich trifft keine Schuld.«
    »Wohl kaum. Trotzdem befreit mich diese Erkenntnis nicht von meinem schlechten Gewissen.« Um in sein Gesicht zu schauen, rückte sie ein wenig von ihm weg. »Manche Leute, die ich umbrachte, waren Abschaum. Um die muss ich nicht trauern – aber Wyatts Frau? Beinahe hätte ich sie getötet. Und ein unschuldiges Baby dazu.«
    »Das hast du nicht getan.« Plötzlich runzelte er die Stirn. »Da war noch etwas, nicht wahr?«
    »Warum fragst du danach?«
    »Nur so eine Ahnung.«
    Sie ging noch weiter auf Abstand und setzte sich auf, ebenso wie Trance. Doch er rührte sie nicht an.
    »Du kannst mir alles sagen, Rik.«
    »Ich habe jemanden getötet«, platzte sie heraus, »ich meine – das war ich. Nicht das Biest.« Sie warf ihm einen prüfenden Blick zu, erwartete Abscheu und Entsetzen in seinen Augen zu lesen. Stattdessen sah sie nur Verständnis.
    »Wie kam es dazu?«
    Mühsam schluckte sie, ballte die Hände und öffnete sie wieder. Auf ihrer Haut glänzten Schweißperlen, als sie sich an die dampfende Hitze im Dschungel erinnerte, wo sie einen

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