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Gesponnen aus Gefuehlen

Gesponnen aus Gefuehlen

Titel: Gesponnen aus Gefuehlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marah Woolf
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zu deiner eigenen Sicherheit.«
    Lucy sah auf. »Vergiss es. Es ist falsch, was ihr tut. Es ist unmoralisch.«
    Nathan musterte sie mit hochgezogener Augenbraue. Wütend starrte Lucy zurück.
    Ein Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus. »Vielleicht gibt es keine Moral, hat Alice gesagt.«
    Lucy brauchte nur einen Moment für ihre Antwort. »‚ Alles hat seine Moral, wenn man sie nur finden kann’ , erwiderte die Herzogin.«
    Nathan schwieg.
    »Ihr habt den Menschen dieses Buch gestohlen«, sagte Lucy anklagend. »Das kann ich nicht zulassen. Sie müssen es zurückbekommen.«
    Nathan nickte. Das Lächeln in seinem Gesicht war wie weggewischt. »Ich glaube, jetzt habe ich es endlich verstanden. Sei es drum. Ich möchte trotzdem nicht, dass mein Großvater oder wer auch immer dir wehtut.«
    Durchdringend sah er sie an. Sie versuchte, diesem Blick zu entkommen, doch es gelang ihr nicht. Nervös kaute sie auf ihrer Unterlippe. Sie durfte nicht anfangen, ihm zu glauben, beschloss sie. Sie musste ihre Wut neu anfachen.
    »Du hast mir am meisten wehgetan«, antwortete sie.
    »Ich weiß.« Nathan griff nach ihrer Hand, aber Lucy entzog sie ihm.
    »Batiste behauptete«, fuhr Nathan fort, »du hättest eingewilligt, mit uns zusammenzuarbeiten. Ich hatte kein gutes Gefühl nach dem Gespräch, denn ich hatte ihm mitgeteilt, dass du auf meine Nachrichten nicht reagierst und dich verleugnen lässt. Nachdem ich auf mein Zimmer gegangen war, schickte er Orion, um mir mein Handy abzunehmen. Nachdem er die Nachrichten gelesen hatte, die ich dir geschickt hatte, kam er persönlich zu mir. Es ging ihm einzig und allein darum, mich zu demütigen. Ich hätte ihn durchschauen müssen. Aber ich war so wütend.«
    Er schwieg und dachte kurz nach. »Ich war wütend auf ihn und auf dich. Ich hätte es ihm nicht sagen dürfen.«
    »Was nicht sagen dürfen?«, hakte Lucy nach.
    »Dass du niemals tun würdest, was wir verlangten. Dass du ihn hinters Licht geführt hast. Dass du längst nicht so naiv bist, wie du vielleicht vor ihm getan hast. Dass er dich nicht einschüchtern kann, weil du genau weißt, was du willst. Er tat so, als hätte er dich mit einem einzigen Gespräch dazu gebracht einzuknicken. Er hat sich darüber lustig gemacht, dass ich so viel Zeit in dich investiert hatte, anstatt zu arbeiten. Er sagte, ich wäre zu nichts anderem nütze, als die Bücher auszulesen, und ich sollte es ihm überlassen, dich dem Bund zu verpflichten.«
    Nathan hatte sich in Rage geredet und war aufgesprungen. »Ich hätte wissen müssen, dass er mich bloß provoziert. Das hat er immer getan. Ich glaube, nachdem ich ihm das alles an den Kopf geworfen hatte, stand für ihn fest, dass er dich töten wird. Mich schloss er in meinem Zimmer ein. Ich sollte ihm nicht in die Quere kommen.«
    Lucy presste die Lippen fest zusammen. Sie wollte Nathan Vorwürfe machen, aber ihr fielen nicht die richtigen Worte ein. Trotzdem war sie weit davon entfernt, ihm zu vergeben. »Wie ging es weiter?«, fragte sie stattdessen.
    »Ich nehme an, dass er Orion oder Sirius schickte, um dein Haus zu überwachen. «
    Lucy sah ihn an. »Ich habe einen der beiden an dem Morgen des Feuers gesehen. Da wusste ich allerdings noch nicht, was sie sind.«
    Nathan nickte. »Jetzt weißt du es?«
    »Ich habe gesehen, wie sich einer von ihnen verwandelt hat. In der Nacht vor dem Krankenhaus.«
    »Sie dienen meinem Großvater schon ewig. Ich weiß nicht, wie Batiste es geschafft hat, aber er hat es fertiggebracht, dass die Männer sich in Hunde verwandeln. Er hat unheimliche Fähigkeiten. Ich möchte, dass du genau verstehst, worauf du dich eingelassen hast.«
    Alle Härchen auf ihren Armen richteten sich auf, als sie sich an diese Verwandlung erinnerte.
    »Ich konnte mir denken, dass Batiste dich überwachen lässt. Als der Morgen graute, brachte Miss Hudson mir mein Frühstück. Sie vergaß, die Tür meines Zimmers abzuschließen. Mein Großvater hatte zu dem Zeitpunkt das Haus bereits verlassen. Es gab nur zwei Möglichkeiten, wo er dir auflauern konnte. An deiner Wohnung oder in der Bibliothek. Ich musste mich entscheiden und befürchtete, dass mir nicht viel Zeit blieb. Also entschied ich mich für die Bibliothek.«
    Lucy hing an Nathans Lippen.
    »Als ich ankam, war Marie dabei, einen Kunden zu bedienen. Ich konnte sie nicht nach dir fragen und leider hatte ich keine Ahnung, was Batiste vorhatte. Ich ging in den Lesesaal und nahm mir vor, eine halbe Stunde zu warten. Wenn

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