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Gestaendnis im Orchideengarten

Gestaendnis im Orchideengarten

Titel: Gestaendnis im Orchideengarten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nina Harrington
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nachdem er durch harte Arbeit ein internationales Hotel-Imperium errichtet hatte und zu großem Vermögen gekommen war.
    In der internationalen Geschäftswelt genoss sein Großvater den Ruf eines vorbildlichen Unternehmers, doch das hatte seinen Preis.
    Diesen Preis hatte seine Mutter bezahlen müssen, als sie seinen Vater aus Liebe statt aus Statusbewusstsein geheiratet hatte. Und noch heute strafte der Großvater seine Schwester und ihn dafür mit Verachtung, obwohl die Eltern schon seit zwölf Jahren tot waren.
    Für Leo gab es nur einen Grund, sein Team in London eine Woche lang im Stich zu lassen, um nach Kingsmede Manor zu fahren.
    Er wollte dem Großvater beweisen, dass seine Tante damals keinen Fehler gemacht hatte, als sie ihn und seine Schwester gegen den Willen des Patriarchen in ihre Obhut genommen und ihnen Arbeit im Hotel verschafft hatte.
    Er wollte sich für ihre Loyalität revanchieren und zeigen, dass er ganze Arbeit leisten konnte.
    Arabella Rizzis mutiges Verhalten damals hatte ihn etwas Wichtiges gelehrt.
    Es hatte ihn gelehrt, dass Gerechtigkeit und Integrität die höchsten Werte im Leben sind, und bisher war er damit weit gekommen. Auch in seinen Geschäftspraktiken orientierte er sich an dieser Maxime.
    Loyalität zählte für ihn mehr als Geld, Macht oder Prestige, sie war ihm sogar wichtiger als Kontrolle. Die Beratungsfirma Grainger hatte nicht umsonst einen exzellenten Ruf und war berühmt für ihre Sachlichkeit und Unparteilichkeit. Genauso wollte er es jetzt halten: Sich aufs Ergebnis konzentrieren und dabei objektiv bleiben.
    Er sah über die Felder und Obstwiesen, die das Hotel umgaben. In der sonntäglichen Sommersonne wirkte alles idyllisch und ruhig.
    An einem grauen, windigen Herbsttag würde der Eindruck allerdings anders ausfallen. Dann wirkten die weiten Felder nur öde und trist.
    Wahrscheinlich hatte die Konzernleitung recht. Ein Spabereich war notwendig, um auch in der kalten Jahreszeit Gäste anzulocken und die Attraktivität des Hauses zu erhöhen.
    Ein Alleinstellungsmerkmal sollte entwickelt werden, um die Gäste an das Hotel zu binden. Seine Aufgabe war es, dieses besondere Merkmal des Hotels zu definieren und gegebenenfalls umsetzen zu lassen.
    Das einzig Auffällige und Besondere für ihn war bisher allerdings nur die frühere Bewohnerin des Hauses, Sara Fenchurch.
    Bis Freitag musste ihm etwas Sensationelles einfallen, denn dann trat der Familienrat in Kingsmede Manor zusammen, um seine Empfehlungen zu diskutieren. Der Rat der großen Rizzis, der Familie seiner Mutter, die sie verstoßen und enterbt hatte.
    Er würde Paolo Rizzi beweisen, dass es der größte Fehler seines Lebens war. Der alte Mann sollte seinen Enkel als waschechten Profi kennenlernen, und die Tante sollte stolz auf ihn sein. Und das alles fand statt vor der Kulisse des imposanten Gutshauses Kingsmede Manor.
    Den Ehering, ein Familienerbstück der Rizzis, den seine Mutter einst dem geliebten Mann an den Finger gesteckt hatte, würde er dabei ganz selbstverständlich tragen.
    Was ihn daran erinnerte, dass er noch eine heikle Aufgabe vor sich hatte.
    Er straffte die Schultern und setzte seine Sonnenbrille auf.
    Nun musste er sich Sara Fenchurch stellen und fragen, ob sie den Ring bei sich im Badezimmer gefunden hatte. Und viel Kreide fressen, was ihm überhaupt nicht behagte.
    Was für eine blöde Idee von Caspar und Helen, ein Blind Date zu arrangieren.
    Sara war so reizend gewesen, bis er volle Kanne ins Fettnäpfchen getreten war, weil er seinen Mund nicht halten konnte. Sie war eine attraktive, faszinierende Frau und hatte das gewisse Etwas. Er hätte sich ohrfeigen können für seine taktlose Bemerkung.
    Bis zu ihrem Haus war es nicht weit. Es lag hinter dem kleinen Tor in der langen Ziegelmauer, die dem Gutshaus als Einfriedung diente.
    Er öffnete das Tor und ging den schmalen Pfad entlang, der direkt zu einem flachen Fachwerkcottage mit rotem Ziegeldach führte. Als es erbaut wurde, war es bestimmt noch mit Reet gedeckt; überall vor den Fenstern standen Blumenkästen.
    Etwas weiter hinten endete der Weg an der hölzernen Pforte eines lang gestreckten Obstgartens mit Apfel-, Birn- und Kirschbäumen, die schon reife Früchte trugen.
    Doch was seinen Blick magisch anzog, waren die Gebäude hinter den Bäumen, die er gestern Nacht im Dunkeln nicht wahrgenommen hatte. Dort standen große prachtvolle Glaskonstruktionen, ähnlich den tropischen Palmenhäusern in Botanischen Gärten.
    Allerdings

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