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Gestaendnis unter suedlicher Sonne

Gestaendnis unter suedlicher Sonne

Titel: Gestaendnis unter suedlicher Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Lennox
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Vaters.“ Gepeinigt verzog Sofía das Gesicht. „Meine Mutter sehnte sich nach Bewegungsfreiheit. Wir glaubten nicht, dass mein Vater sich ewig unversöhnlich zeigen würde. Aber das tat er. Als mein Bruder alt genug war, hat er einen Prozess angestrengt. Es kam zu Gewalt und Totschlag. Mein Vater hat meinen Bruder in den Palast eingeladen, um mit ihm zu reden. Er hat Ramón mitgenommen, denn er wollte, dass sein kleiner Sohn den Großvater kennenlernte. Während Ramón an diesem schrecklichen Ort schlief, fand sein Vater den Tod. Er war noch ein Kind und ganz allein.“
    Ãœberwältigt von den Schatten der Vergangenheit, schwieg Sofía einen Moment, um sich wieder zu fangen. „Wie heißt es doch? Uneingeschränkte Macht verdirbt einen Menschen uneingeschränkt. Mein Vater hat seinen eigenen Sohn umbringen lassen, nur weil er es wagte, sich ihm zu widersetzen. Wir vermuten … möchten glauben, dass seine Handlanger zu weit gegangen sind. Dass sie lediglich den Befehl hatten, ihn einzuschüchtern, und dabei zu brutal gewesen sind. Aber mein Vater hat sie angeheuert. Er hätte wissen müssen, wohin das Ganze führen könnte. Dieser Palast … der ganze Adelsstand ist durch diesen Mord beschmutzt. Und jetzt gibt es hier eine neue Gefahr durch Carlos, der den Thron geerbt hätte, wäre Ramón nicht zurückgekehrt. Dort drüben ist er.“
    Sie deutete zu einem Tisch, an dem ein stattlicher Mann in Uniform saß, die über und über mit Orden geschmückt war. „Er stößt Drohungen aus, ist dabei allerdings so geschickt, dass wir ihm nichts nachweisen können. Er wartet darauf, dass Ramón etwas passiert. Ich kann den Palast verlassen, und Ramón besteht darauf. Doch er muss bleiben.“
    Jenny schwirrte der Kopf. Was war hier Schreckliches geschehen! Aber sie konnte sich mit dem ganzen Drama noch nicht wirklich befassen, denn zunächst kämpfte sie sich durch den Familienstammbaum. „Der kürzlich verunglückte Fürst war also Ihr Bruder?“
    â€žJa. Nicht, dass ich ihn je wiedergesehen hätte, nachdem wir aus dem Palast fortmussten. Und er hatte einen Sohn sowie einen fünfjährigen Enkel. Um den kleinen Philippe spielt sich nun eine neue Tragödie ab. Doch die betrifft Sie nicht“, fügte sie sofort hinzu, als sie Jennys beunruhigten Blick bemerkte. „Auch sollte Ramón sie nicht zu seinem Problem machen. Aber er sorgt sich nun einmal um alles und jeden.“
    Sofía zögerte einen Moment. „Er hat mir übrigens von Ihnen erzählt und gemeint, Sie seien jemand Besonderes. Ich weiß jetzt, warum. Ich habe Ramón beobachtet, als er mit Ihnen tanzte. Er hatte genau denselben Gesichtsausdruck, den ich bei meinem Bruder gesehen habe, als er mit Ramóns Mutter tanzte. Wenn Ramón bei Ihnen das gefunden hat …“
    â€žEr kann sich unmöglich …“, begann Jenny verblüfft, doch Sofía ließ sie nicht ausreden.
    â€žNichts ist unmöglich, was bereits geschehen ist. Ich will Ihnen nur sagen, dass Sie nicht blaublütig sein müssen, um mit Ramón zusammen zu sein. Geben Sie der Liebe eine Chance.“
    â€žWie könnte ich …“ Jenny schwieg verwirrt.
    â€žIndem Sie nicht im Palast bleiben. Indem Sie erst gar nicht darüber nachdenken. Ramón hat recht damit, dass eine solche Verbindung unmöglich, gefährlich und unpassend ist und er sich nicht von seiner Aufgabe ablenken lassen darf. Die bezaubernde Insel, unser wirkliches Zuhause, liegt keine fünfzehn Helikopterminuten von hier entfernt. Wenn Ramón Ihnen dort als seiner Geliebten ein Heim schaffen dürfte, hätte er eine Zuflucht.“
    â€žEine Zuflucht?“
    â€žEr könnte sich bei Ihnen eine Auszeit vom Fürstsein nehmen. Ramón muss seine Pflicht erfüllen, aber wenn Sie in relativer Nähe wären …“ Sofía legte eine Hand auf Jennys. „Es könnte ihm das Leben enorm erleichtern. Und er würde mit Sicherheit bestens für Sie sorgen. Sie würden alles bekommen, was Sie sich wünschen. Werden Sie Ramón anhören?“
    â€žWenn er mich bittet … seine Geliebte zu sein?“, stieß sie mühsam hervor.
    â€žIch möchte Ihnen nur zu verstehen geben, dass seine Familie es gut finden würde“, antwortete Sofía und ließ sich von Jennys Entsetzen nicht beirren. „Bitte fühlen Sie

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