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Gestrandet

Gestrandet

Titel: Gestrandet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
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sagte Chakotay und versuchte, ruhig zu bleiben.
    »Wie ich schon sagte: Eine Frau wurde damals von einem Bankräuber als Geisel genommen. Als sie schließlich die Freiheit wiedererlangte, war eine Beziehung zwischen ihr und dem Verbrecher entstanden. Sie löste sogar die Verlobung mit einem anderen Mann, um dem früheren Geiselnehmer treu zu sein.
    Eine andere Frau, die Personen an Bord von Flugzeugen bediente – ich glaube, man spricht in diesem Zusammenhang von einer Stewardeß –, wurde von einem Flugzeugentführer mit einer Waffe bedroht. Als die Krise überstanden war und der Mann im Gefängnis saß, brachte ihm die Stewardeß Geschenke. Es gibt noch andere Beispiele, die…«
    »Ich verstehe, was Sie meinen«, warf Chakotay ein. »Sie befürchten folgendes: Je länger sich Kes in Aren Yashars Gewalt befindet, desto größer wird die Wahrscheinlichkeit, daß sie eine Beziehung mit ihm eingeht.«
    »Genau«, bestätigte der Doktor.
    Chakotay runzelte die Stirn. »Bei allem Respekt: Ich halte Ihre Besorgnis für unbegründet. Kes ist eine sehr vernünftige und intelligente junge Frau, die sich nicht zum erstenmal in einer schwierigen Situation befindet.«
    »Man muß nicht dumm, unvernünftig und willensschwach sein, um am Stockholm-Syndrom zu leiden«, erwiderte der holographische Arzt ernst. »Der Überlebensinstinkt ist sehr stark. Wenn die Geisel eine Beziehung mit dem Geiselnehmer eingeht, so sieht der sie vielleicht als Person und nicht mehr als Werkzeug, um seinen Forderungen Nachdruck zu verleihen –
    das erhöht die Überlebenschancen der Geisel. Nur selten wird dieser Mechanismus bewußt eingesetzt. In den meisten Fällen ergibt sich das Stockholm-Syndrom aus einem sehr tiefen Instinkt. Unter den richtigen Umständen könnte so etwas jedem passieren: Ihnen, Captain Janeway, Lieutenant Tuvok, mir selbst… Nein, mir eigentlich nicht. Hinzu kommt, daß wir nur wenig über Kes’ Volk wissen. Ich wollte Sie nur auf diesen Punkt hinweisen.«
    »Danke, Doktor. Aber ich glaube noch immer…«
    Chakotay unterbrach sich mitten im Satz und widmete seine ganze Aufmerksamkeit dem Hauptschirm – das zentrale
    Projektionsfeld hatte gerade einen Blitz in der Wolke gezeigt, die Mischkara umgab. Aus einem Reflex heraus unterbrach er die Verbindung zur Krankenstation.
    »Was war das, Harry?« fragte er.
    Kim antwortete nicht sofort und analysierte zunächst die Ortungsdaten. Schließlich sah er zu Chakotay. »Ein Impuls, Commander. Die Energie des Ionensturms schien sich
    irgendwie an einer Stelle zu konzentrieren. So etwas habe ich noch nie zuvor gesehen.«
    »Wurden wir davon betroffen?«
    »Negativ.«
    Chakotay berührte eine Schaltfläche seiner Konsole. »Brücke an Maschinenraum.«
    »Carey hier, Commander.«
    »Haben Sie den Ionenimpuls bemerkt, Lieutenant?«
    »Und ob. Es kam zu einer kurzfristigen energetischen Überladung unserer Systeme, aber beschädigt wurde nichts.«
    »Irgendeine Ahnung, was dahinterstecken könnte?«
    »Nein, Sir. Ich habe so etwas…«
    »Oh, ich weiß«, unterbrach Chakotay den Lieutenant. »Sie haben so etwas noch nie zuvor gesehen.«
    Eine kurze Pause. »Aye, Sir, das stimmt.«
    »Nun, vielleicht bekommen Sie Gelegenheit, das gleiche Phänomen noch einmal zu beobachten. Seien Sie vorbereitet.
    Ich möchte soviel wie möglich über den Ionenimpuls
    herausfinden. Offenbar handelt es sich nicht um das typische Verhalten eines Ionensturms – was mich nervös macht. Und ich mag es nicht, nervös zu sein, Mr. Carey. Haben Sie mich verstanden?«
    »Aye, Sir!«
    Careys Tonfall entlockte Chakotay ein kurzes Lächeln. »Gut.
    Brücke Ende. Lieutenant Ngyuen, bringen Sie uns langsam näher heran. Fähnrich Kim, setzen Sie die Sondierungen fort.
    Je mehr wir in Erfahrung bringen, desto besser.«
    »Aye, Sir«, erwiderten Kim und die schlanke junge Frau an den Navigationskontrollen. Ihre Finger flogen über die Schaltflächen, als sich das Föderationsschiff dem Planeten näherte.
    »Irgendwelche neuen Informationen, Mr. Kim?«
    »Nein, Sir. Die Sondierungssignale unserer Sensoren können das Verzerrungsfeld noch immer nicht durchdringen. Das Ausmaß der Ionenaktivität ist nun wieder etwa ebensogroß wie beim Landeanflug des Captains. Das energetische Niveau nimmt nicht zu, und es kommt zu keinen nennenswerten Fluktuationen. Nichts deutet auf einen weiteren
    bevorstehenden Ionenimpuls hin.«
    »Halten Sie mich auf dem laufenden, Fähnrich.«
    Chakotay war nicht auf Kims scharfe Augen

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