Gesunde Muskeln - Gesunder Körper
oder starken Dehnen gemieden werden, solange Symptome vorliegen.
Muskel mit Gelenkbeteiligung
Leistenschmerzen: Weiche Leiste oder Engpasssyndrom der Hüfte?
Jane ist eine 30-jährige Geschäftsfrau aus New Jersey und ambitionierte Freizeitmarathonläuferin. Nach ihrem zweiten Marathon war sie jedoch nicht mehr dieselbe. Sie litt unter ständigen dumpfen Schmerzen in der Leistengegend und neigte zu Leistenzerrungen, sobald sie ihr Training intensivierte. Das passte zur Diagnose einer weichen Leiste. Dr. DeStefano behandelte Bauchmuskeln und Adduktoren manuell, was die Schmerzen eine Zeitlang linderte, bis sie mit der nächsten Muskelzerrung zurückkamen. Das deutete eher auf ein Gelenkproblem hin als auf ein muskuläres. Also veranlasste Dr. Kelly ein MRT. Janes Hüftgelenk war zu eng, und der stützende Knorpelring, das Labrum, war gerissen. Dr. Kelly führte den erforderlichen Eingriff durch, und Dr. DeStefano arbeitete vor und nach der Operation an den Muskeln, um die Heilung zu beschleunigen. Erst etliche Wochen nach dieser Behandlung waren das Hüftgelenk und die umliegende Muskulatur so weit geheilt, dass Jane die Rumpfmuskulatur mit krankengymnastischen Übungen kräftigen und dehnen konnte.
Die Hüfte gilt im Allgemeinen als ein Gelenk, das zusammengeflickt werden muss, wenn alte Frauen stürzen, oder ersetzt werden muss, wenn der Knorpel im Alter abgenutzt ist. Ansonsten ist dieses Kugelgelenk überaus stabil und rückt allenfalls in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit, wenn es durch einen Unfall ausgerenkt oder im Mannschaftssport erheblich verletzt wurde.
Dr. Kelly zählt zu den wenigen Ärzten, die sich auf Hüftprobleme spezialisiert haben und denen bewusst ist, dass die Hüfte weitaus empfindlicher ist, als man denkt. Die häufigste kritische Diagnose ist ein blockiertes Hüftgelenk, bei dem der Kopf des Oberschenkelknochens sich nicht mehr ungehindert in der Hüftpfanne bewegen kann. Diese Verengung (Impingement) zwingt das Beckengelenk in der Körpermitte zu einer Kompensation durch zusätzliche Bewegungen. Solche Bewegungen reizen wiederum den wichtigen geraden Bauchmuskel und die quer vor dem Becken verlaufenden Adduktoren, die sich daraufhin schmerzhaft verkrampfen. Deshalb überlastete Jane immer wieder diese Kernmuskulatur, ein Syndrom, dass heute auch als Sportlerpubalgie bezeichnet wird – sportlertypische Schmerzen im Schambeinbereich. In ernsten Fällen wie bei Jane muss das Hüftgelenk operiert werden. Es wird etwas Knochen oder der Beckenrand abgetragen, damit das Gelenk wieder freier beweglich ist. Außerdem wird der stützende Knorpel, die Pfannenlippe, wieder angenäht. Unter dem Druck der blockierten Hüfte reißt sie oft.
Das ist eine komplizierte, aber wichtige anatomische Lektion. Aktuelle Forschungsergebnisse zeigen, dass die Kombination aus Blockierung und Riss in der Pfannenlippe im Hüftgelenk eine Zeitbombe darstellt. Diese Ursache trägt maßgeblich zur Degeneration im Gelenk bei. Sie führt mit der Zeit häufig zu Arthrose und macht dann ein künstliches Hüftgelenk erforderlich.
Leistenschmerzen:
Lendenmuskel-Engpasssyndrom
Kathy ist 42 und Managerin bei einer Medienfirma im Staat New York. Sie arbeitet hart und treibt intensiv Sport, wie Radfahren, Schwimmen oder Wandern. In letzter Zeit jedoch wird sie zunehmend von Leistenschmerzen ausgebremst, angeblich einer Leistenzerrung. Da es sich um anhaltende, starke Schmerzen handelt, vermutet Dr. Kelly eine Schädigung des Gelenks. Es stellt sich heraus, dass die Schmerzen in erster Linie muskulär bedingt sind: Schuld ist der seilartige Lenden-Darmbeinmuskel, der von der Wirbelsäule zum Oberschenkel verläuft. Er ist inzwischen so straff, dass er gegen die Hüftkapsel drückt und dadurch Schmerzen erzeugt.
Dr. Kelly könnte nun die Sehne operativ schmaler machen, um die Beweglichkeit zu erhöhen und das Hüftgelenk zu entlasten. Die Zusammenarbeit mit Dr. DeStefano eröffnet jedoch den Luxus einer anderen Option. Durch intensive manuelle Arbeit löst Dr. DeStefano die Spannung im Muskel. Nach zehn Terminen ist Kathy schmerzfrei, kann wieder wandern und ihr wöchentliches Pensum auf dem Rad absolvieren.
Wie bereits mehrfach erwähnt, neigt die Medizin gegenwärtig dazu, den Beitrag geschädigter Muskeln zu Schmerzen und Beschwerden im Gelenkbereich zu unterschätzen. Kathys Fall illustriert anschaulich, wie ein Muskelproblem ein Gelenk beeinträchtigen kann. Ihre Beschwerden ließen sich durch direkte
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