Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Geteilter Tod - Norman, H: Geteilter Tod - Caged

Geteilter Tod - Norman, H: Geteilter Tod - Caged

Titel: Geteilter Tod - Norman, H: Geteilter Tod - Caged Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hilary Norman
Vom Netzwerk:
blickte Jessica sich um und meinte:
    »Al, das ist wunderschön.«
    O Gott, er liebte sie.
    »Ich wollte etwas Besonderes«, hatte er geantwortet, und ihr Lächeln hatte ihre blauen Augen zum Strahlen gebracht. Für einen kurzen Moment hatte er erwogen, es just in diesem Augenblick zu tun, aber dann waren ihre Drinks gekommen, und plötzlich kam es Martinez so vor, als habe er wieder alles versaut, weil er eigentlich Champagner hätte bestellen müssen. Allerdings hätte Jessica dann erraten können, was kommen würde, und das hätte ihn noch nervöser gemacht. Also saß er da und fühlte sich, als hätte das Leben ihn auf dem falschen Fuß erwischt. Und dann hatten sie sich die Speisenkarte angeschaut, und es war nur noch um das Essen gegangen. Und die Chance war vertan.
    Während der Vorspeise war die Sache vorübergehend einfacher geworden. Martinez hatte Calamari gegessen, Jessica hatte sich gebratene Jakobsmuscheln bestellt. Als sie gefragt hatte, was sie getan habe, dass sie diese herrschaftliche Bewirtung verdiene, hatte Martinez erwidert, sie verdiene nur das Beste überhaupt, und hatte sich wieder total verspannt.
    Beim Hauptgericht hatte Jessica ihn gefragt, ob es ihm gut gehe.
    »Es geht mir prächtig«, hatte er geantwortet. »Das Steak ist hervorragend.«
    »Aber du wirkst irgendwie angestrengt.«
    »Ich bin bloß ein bisschen müde«, hatte Martinez erwidert und sich am liebsten selbst in den Hintern getreten, weil die Bemerkung ziemlich dumm gewesen war. Er hatte sich fest vorgenommen, die Angelegenheit während des Nachtischs zur Sprache zu bringen, nur hatte Jessica dann leider erklärt, sie könne keinen Bissen mehr herunterbringen.
    »Al, irgendetwas stimmt nicht«, hatte sie gesagt, als sie den Ausdruck auf seinem Gesicht sah.
    »Nur, dass ich dich nicht verdiene.«
    »Was soll das heißen?« Ihr Blick war sorgenvoll.
    »Später«, hatte Martinez erklärt.
    »Jetzt habe ich Angst«, hatte Jessica gesagt.
    »Du brauchst keine Angst zu haben, Jessica.«
    »Für dich ist es einfach, das zu sagen.« Sie hatte zu lächeln versucht. »Du kannst ja dein Gesicht nicht sehen.«
    »Weißt du was?«, hatte er gesagt. »Der Laden hier macht mich nervös.«
    »Dann lass uns gehen«, hatte Jessica geantwortet.
    »Warum bin ich eigentlich nicht selbst darauf gekommen?«
    Um zweiundzwanzig Uhr dreißig saßen sie in seinem Chevy auf dem Parkplatz an der Ecke unweit des Hotels. Martinez wollte gerade den Motor anlassen, als er mit einem Mal ganz sicher wusste, dass er wahrscheinlich alles in den Sand setzte, wenn er nur noch eine Sekunde länger wartete. Er hatte noch eine letzte Chance, die Sache doch noch irgendwie hinzubiegen.
    »Weißt du, Jessica ...«, begann er.
    Sie hatte auf ihrer Seite das Fenster geöffnet. Die Brise spielte mit ihrem Haar, und das Mondlicht schimmerte silbern auf dem Gold.
    »Du bist alles, was ich will«, sagte er.
    Endlich kam er zur Sache.
    Jessica drehte den Kopf, sodass er ihr genau ins Gesicht blicken konnte.
    Ihre Augen begannen zu schimmern.
    Da wusste er, dass alles okay sein würde.
    Also fragte er sie.
    Grub die Fingernägel seiner linken Hand in den Sitz und stellte die verdammte Frage.
    Endlich.
    »Jessica, willst du mich heiraten?«
    Die Antwort stand ihr bereits ins Gesicht geschrieben, in nackter Klarheit; dennoch hauchte sie: »Ja.« Es folgte eine ganz kurze Pause; dann fügte sie hinzu: »Danke, Alejandro.«
    Martinez schickte ein Dankgebet gen Himmel.
    Kurz dachte er an Sam, der vielleicht noch im Büro saß und arbeitete.
    Sam würde sich für ihn freuen.
    Martinez hätte in diesem Moment die ganze Welt umarmen können.
    Zwei junge Männer, die lachend am Wagen vorübergingen, bückten sich, um in den Chevy zu starren, aber das kümmerte ihn nicht. Er ließ den Motor an und fuhr auf die Ausfahrt zu, wobei er die rechte Hand ausstreckte und auf Jessicas Knie legte. Er fühlte, wie ihre Wärme ihn durchflutete, als sie ihre Hand auf seine legte.
    »Weißt du was?«, sagte sie. »Ich glaube, ich muss jetzt nach Hause.«
    »Klar«, erwiderte Martinez. »Wir können die Nacht heute gern bei dir verbringen, wenn du möchtest.«
    Sie blieben fast nie in Jessicas Wohnung in North Miami Beach, weil sein Haus viel angenehmer war - und der Weg zur Arbeit war für beide kürzer -, aber heute Nacht interessierte es ihn kein bisschen, wo sie blieben, solange sie nur zusammen waren.
    »Nein«, sagte Jessica. »Ich glaube, ich muss heute Nacht allein zu Hause

Weitere Kostenlose Bücher