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Getrieben: Thriller (German Edition)

Getrieben: Thriller (German Edition)

Titel: Getrieben: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher REICH
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stand ein Chintz-Sofa und in einer anderen ein Standspiegel. Jonathan wagte sich noch einen Schritt vor, und die verflixte Diele knarrte sogar noch lauter. Wenn es bei dieser Aufgabe darum ging, unbemerkt zu bleiben, hatte er bereits völlig versagt. Aus irgendeinem Grund musste er ständig auf die lilafarbenen Vorhänge mit den grünen Punkten starren. An der hinteren Wand des Zimmers stand ein imposanter Schreibtisch, dessen kunstvoll geschnitzte Beine wie Löwentatzen aussahen. Angestrengt kniff Jonathan die Augen zusammen, doch das Licht war zu schlecht, um etwaige Schlösser zu erkennen, und die knarrenden Dielen hielten ihn davon ab, noch näher an den Schreibtisch heranzugehen. Bis jetzt hatte er nichts entdecken können, was für einen Geheimagenten irgendwie von Interesse war.
    Frustriert entschloss er sich, die knarrenden Dielen einfach zu ignorieren, und drehte eine Runde durch das Zimmer. Zuerst nahm er sich den Schreibtisch vor und versuchte, die Schubladen herauszuziehen. Aber alle hatten altmodische Schlösser und waren abgesperrt. Auf dem Schreibtisch standen ein Fernseher mit ein paar Papierblättern und direkt daneben ein elektrischer Tischventilator. Jonathan ging weiter bis zu einem Kleiderschrank, dessen Tür offen stand. Im Inneren befand sich ein Safe, auf dem noch ein zweiter Dokumentenstapel lag. Gerade als er die Hand ausstrecken wollte, um sich die Blätter genauer anzusehen, gab ihm jemand von hinten einen kräftigen Schubs, und er landete unsanft auf dem Boden des Schranks. Verdutzt schaute er sich um und sah, wie Danni die Tür schloss.
    »Ich sagte anschauen, nicht anfassen.«
    »Wie sind Sie so lautlos über die knarrenden Dielen gekommen?«
    »Keine Zeit für Fragen. Erzählen Sie mir lieber, an welche Details Sie sich erinnern können.«
    Im Kleiderschrank war es stockduster. Jonathan zog die Knie an die Brust und versuchte sich das Zimmer noch einmal vorzustellen. »Ein Kingsize-Bett mit fleckigen Kissen, ein Schreibtisch, dessen Schubladen abgeschlossen sind, und ein Stapel Papiere auf einem Safe.«
    »Was ist mit den Diamanten?«
    »Was für Diamanten?«
    »Und die Kalaschnikow?«
    »Wollen Sie mich verarschen?«
    »Ist Ihnen etwa der Terrorist hinter den grauenhaften Vorhängen entgangen?«
    »Danni, lassen Sie mich endlich hier raus.«
    »Okay, ich geb’s zu, alles erstunken und erlogen. Aber ist Ihnen wenigstens aufgefallen, was neben dem Bett stand?«
    Jonathan erinnerte sich an die Nachttische neben dem Bett. Auf jedem von ihnen hatte ein Bücherstapel gelegen. Drei Bücher auf der einen, vier auf der anderen Seite. Und noch ein paar andere Dinge. Eine Brille und eine Packung Kaugummi. Eingehüllt in die undurchdringliche Dunkelheit, sah er die Dinge so klar vor seinem inneren Auge, als würde er ein Foto betrachten. »Ja«, sagte er. »Auf dem rechten Nachttisch stand ein kleiner Kasten mit einem schwarzen Knopf.«
    »Das ist ein Alarmknopf. Balfour hat einen ähnlichen gleich neben seinem Bett stehen. Er ist hochgradig paranoid. Erinnern Sie sich an den Fernseher?«
    In Gedanken wanderte Jonathan erneut durch das Zimmer. Ein alter Röhrenfernseher mit 20-Zoll-Diagonale stand auf einer Seite des Schreibtisches. »Ja, ziemlich genau.«
    »Ist Ihnen dort etwas Besonderes aufgefallen?«
    »Auf dem Fernseher lag ein Papierstapel.«
    »Konnten Sie lesen, was auf den Papieren stand?«
    »Nein … Augenblick. Ich glaube doch.« Vor seinem inneren Auge sah Jonathan ganz deutlich, was in Druckschrift am Kopfende des obersten Blatts stand. »Waffen und Rüstungsgüter. Sofort lieferbar«, zitierte er zu seiner Überraschung aus dem Gedächtnis. »Darunter sind alle möglichen Dinge aufgelistet, aber an Einzelheiten erinnere ich mich nicht mehr.«
    »Versuchen Sie’s.«
    »M4-Maschinengewehre. Handgranaten … Munition … Der Rest ist mir entfallen.«
    Die Schranktür ging auf, und Danni half Jonathan auf die Beine. »Sind die Papiere von ihm?«, erkundigte sich Jonathan. »Balfour, meine ich.«
    »Sie sind schon längst nicht mehr aktuell. Davon abgesehen sind es tatsächlich seine.«
    Jonathan ging schnurstracks zum Fernseher und nahm das oberste Blatt in die Hand. Seine Erinnerung hatte ihn nicht getrogen. Seine Augen hefteten sich erwartungsvoll auf Dannis Gesicht. »Und, wie habe ich mich geschlagen?«
    »Nicht übel.«

25.
    Gedankenverloren warf Frank Connor das kleine Metallstück in die Luft und fing es wieder auf. Einen Moment lang betrachtete er das verformte Stückchen

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