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Gewäsch und Gewimmel - Roman

Gewäsch und Gewimmel - Roman

Titel: Gewäsch und Gewimmel - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klett-Cotta Verlag
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(Klaus, Fritz, Marie-Luise). Beide Parteien, aus lauter grundhöflichen Menschen bestehend, verstellen sich. Sie können nicht anders. Hoffentlich bildet sich das auf den Fotos ab.
    Toi toi toi, Babs Roeland, beim psychologischen Knipsen! Das wird bestimmt toll.
Rätsel
    Die Sonne geht heute um 05.44 Uhr auf, um 20.37 Uhr unter, es wird Schauer geben bei einer Tageshöchsttemperatur von 16 Grad.
    Datum und Ort?
Noch was aus der Rätselecke
    Warum werden in Thailand Kühe und Ziegen vor dankbarem Publikum in Gehege mit hungrigen Tigern getrieben?
    Und: Wo auf Gottes schöner Welt bietet man in Bordellen männlichen Menschen kahlrasierte Orang-Utan-Weibchen zur Begattung an?
    Und: Mit welcher Begründung darf in Deutschland eine Witwe, deren Eizellen der Samen ihres (kurz darauf!) verunglückten Mannes zunächst ohne Befruchtungserfolg injiziert wurde, vom toten Ehemann posthum geschwängert werden?
Rätsel
    Und: Welcher hübsche Watvogel aus Mittel- und Südamerika, der an den bewaldeten Ufern tropischer Regenwälder lebt, pfeift kläglich, auch wenn es ihm gutgeht, pirscht sich vorsichtig an die Beute heran und schießt urplötzlich vor, um die Fische und Strandtiere mit spitzem Schnabel aufzuspießen?
    Hilfe: Seine Bewegungen beim Ausschauhalten nach freßbarer Fauna sind von großer Anmut.
    Gut! Was aber ist zu sagen über den raffinierten Bestäubungsmechanismus der Osterluzei?
    Keine Hilfe. Man kann es irgendwo nachlesen. Übrigens: Osterluzei ist eine interessante Verballhornung des Namens Aristolochia clematitis, falls es stimmt!
Erstaunliche Siege der Vernunft
    Graubünden. Verteidigung und Sieg des Guten, der Rechtmäßigkeit, der Schönheit! Der Schweizer, der Herbert Wind und zwei weiteren Leuten in seiner Jagdhütte die zwölf Sagen aus der Gegend erzählt hatte, konnte jetzt, nach langem Kampf gegen Gemeinderat, Investoren und Bauunternehmer, zum Schluß auch gegen den Volksentscheid, vor dem Bundesgericht durch zähe Mitstreiter, hart, wie die luftgetrockneten Landjäger, seiner Sache zum Erfolg verhelfen: Die von den Gegnern durch vorsätzliche Irreführung im Bebauungsplan zunächst ertrickste Erlaubnis zur Errichtung eines vermaledeiten Hotelprojekts außerhalb des Ortes auf naturgeschütztem Gebiet wurde endgültig annulliert.
    Herbert Wind freute sich, als er die Nachricht erhielt. Aber essteckt ihm noch immer etwas anderes in den Knochen, wenn er an die Gegend da oben denkt. Eine Art Schneewehe war es, die im August letzten Jahres in einsamer Höhe den ohnehin schmalen Weg durch die Geröllflanke vollständig zudeckte und also versperrte. Lange stand er davor in seinen sommerlichen Bergwanderschuhen und sah den steilen, wartenden Hang, der sich rüstete für seinen, Winds, Absturz. Es war sehr still und grau um ihn herum gewesen. Er spürte, daß man ringsum den Atem anhielt und sich in Gestalt aus der Höhe rollender Steinchen räusperte. So lauerte alles.
    Wind gab sich am Ende geschlagen und kehrte um. Wie er sich bis heute dafür lobt! Wie es ihn bis heute wurmt! Wie ihn nach wie vor plötzlich in der Nacht die Stelle ansieht, böse, weil er ihr entkommen ist! Das alles ist im letzten Sommer gewesen. Und was haben sich die Berge diesmal ausgedacht, um ihn zum Narren zu halten?
    Gar nicht leicht zu sagen, weil es so unglaubwürdig klingt. Wind wanderte, durch schöne Stunden in der Natur wieder arglos geworden, auf einer Straße, die er hier nicht vermutet hatte, die ihm noch ganz unbekannt war. Eine breite Wirtschaftsstraße, asphaltiert und schnurgerade durch tropfenden, jetzt aber golden gesprenkelten Bergwald hindurch, durch das bebende Verkehrssystem kleinster Wesen hindurch. Er wußte gar nicht, wie er dahin geraten war. Kein Auto kam ihm entgegen, kein Fußgänger. Rechts stieg der Wald steil in die Höhe, links fiel er schroff ab. Dort dampfte es auch ein bißchen vom Tal herauf. Wind hätte nicht sagen können, wohin es ihn verschlagen hatte. Hohe Bäume verdeckten die Sonne, er mußte sich auf seine Ahnung verlassen und schritt unverdrossen aus. Er konnte ja nur vorwärts oder rückwärts gehen, keine andere Möglichkeit. Die Richtung, die er gewählt hatte, als er sich auf der Straße wiederfand, entsprach allen vernünftigen Überlegungen. Natürlich! So verhielt es sich. Rückwärts gehen? Er meinte selbstverständlich umdrehen.
    Und da war, zur Belohnung, endlich doch noch ein Schild, auf dem »Molinis 2 km« stand. Herbert Wind marschierte nun erst recht beflügelt, atmete auch

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