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Gewagter Einsatz

Gewagter Einsatz

Titel: Gewagter Einsatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Voss Peterson
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feuchte Luft füllte den Raum aus, wo eben noch ihre Wärme, ihr weicher Körper gewesen war. Und obwohl nur ein paar Handbreit zwischen ihnen lagen, kam es ihm wie Meilen vor.
    „Du brauchst etwas Schlaf. Lass mich dich nach Hause bringen. Ich werde einen der Polizisten vor deinem Haus als Wache postieren."
    Heftig schüttelte sie den Kopf. „Ich kann nicht nach Hause. Wenn du hier irgendetwas findest, werde ich gebraucht."
    Verlangen flammte in ihm auf, sie wieder an sich zu reißen. Er fuhr sich mit den Fingern durchs Haar. „Die Untersuchung hier vor Ort kann noch eine ganze Weile dauern. Danach habe ich eine Sitzung mit der Sonderkommission. Du kannst nicht mitkommen, Rees. Und zu Hause ist das Warten um einiges angenehmer als hier oder auf dem Revier."
    Sie öffnete den Mund, um zu protestieren, aber er hob die Hand, bevor das erste Wort heraus war.
    „Sich ohne Grund fertig zu machen wird Dixie auch nicht he lfen. Vor uns liegen ein paar strapaziöse Stunden, wenn nicht Tage. Du solltest dich ausruhen, solange du noch die Gelegenheit dazu hast."
    Risa schwieg und ließ sich seine Argumente durch den Kopf gehen. „Rufst du mich an, wenn die Polizei etwas findet? Egal, wie unwichtig es vielleicht erscheint?"
    Trent atmete erleichtert aus. „Rees, ich habe dafür gestimmt, dass du mit einbezogen wirst.
    Und auch wenn mir die Idee immer noch nicht gefällt, habe ich meine Meinung doch nicht geändert. Ich rufe dich an, wenn sich etwas ergibt."
    „Gut. Dann bring mich nach Hause."
    Er ergriff ihren Ellbogen und schob sie zu dem Mietwagen. Selbst diese einfache Berührung ließ ihn zusammenzucken. Er versuchte, die Erinnerungen an ihre Umarmungen, den Duft ihrer Haut und die von ihr ausströmende Energie abzuschütteln. Je eher er von ihr fortkam, umso schneller konnte er sich in die Arbeit stürzen und sich darin verlieren. Und hoffentlich Kane und Dixie finden und diesem Albtraum ein Ende bereiten.
    Danach könnte er aus Risas Leben verschwinden. Für immer.
    Risa lehnte den Kopf gegen die Nackenstütze und schaute aus dem Wagenfenster. Der Frühling kleidete Wisconsin in sanftes Grün und bunte Blütenträume. Die friedliche Schönheit der Natur erreichte sie jedoch nicht. Stattdessen schienen bleierne Gewichte ihre Brust zu beschweren. Ihre Hände lagen fest verschränkt im Schoß. Sie bekam kaum Luft und konnte sich nicht bewegen. Ihre Gedanken kreisten um Dixie und die vage Hoffnung, ihre Schwester lebend wieder zu sehen.
    Kanes Flucht. Dixies Entführung. Trents Rückkehr. Das und die damit verbundenen Emotionen reichten eigentlich für ein ganzes Leben. Dabei war alles in einer Nacht geschehen. Die beiden ersten Ereignisse erfüllten sie mit Entsetzen. Das letzte mit Erleichterung, Furcht, Wehmut und Bedauern.
    Sie war froh, dass Trent hier war, Dixies und auch ihrer selbst wegen. Aber wenn sie ihm nahe war, auch nur eine einzige Minute, überschwemmten sie die Erinnerungen an damals.
    Wie sie Hand in Hand zur Zeit der Frühlingsblüte durch Washington schlenderten. Einander im Bett mit Erdbeerkeksen fütterten. Die Wärme ihres Körpers. Sie hatte förmlich geglüht, wenn Trent bei ihr war.
    Langsam löste sie die Finger voneinander und konzentrierte sich auf die vertrauten Häuser des Viertels, die am Fenster vorbeihuschten. Sie musste vorsichtig sein, durfte sich nicht von ihren Erinnerungen überrollen lassen. Stattdessen sollte sie sich daran erinnern, wie schmerzhaft es gewesen war, ihn zu verlieren. Und sie musste sich bewusst machen, dass er wieder gehen würde.
    Als sie endlich in die Zufahrt einbogen, hoffte sie, die innere Anspannung würde nachlassen, aber das Gegenteil war der Fall. Die Morgensonne kroch über den Horizont. Ihre Strahlen spiegelten sich in den vorderen Fenstern des Hauses und ließen sie funkeln wie die Augen eines dämonischen, wilden Tieres.
    Trent stellte den Motor ab, löste den Sicherheitsgurt und knöpfte seine Jacke auf. Er griff in die Innentasche und zog seine Pistole aus dem Schulterhalfter. „Ich werde das Haus überprüfen. Bleib dicht hinter mir."
    Risa hielt entsetzt den Atem an. Sie hatte überhaupt nicht an die Möglichkeit gedacht, dass Kane hierher kommen könnte, zu ihrem Haus. „Du glaubst, er ist hier? Er wartet auf mich?"
    „Ich hoffe, er ist nicht so dreist, aber ich will kein Risiko eingehen."
    Ein Schauer überlief sie. „Ich bleibe direkt hinter dir."
    Er streckte die Hand aus. „Die Schlüssel."
    Sie wühlte in ihrer Handtasche, fand das

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