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Gezeiten der Sehnsucht - Feehan, C: Gezeiten der Sehnsucht - Dangerous Tides (4 - Libby)

Gezeiten der Sehnsucht - Feehan, C: Gezeiten der Sehnsucht - Dangerous Tides (4 - Libby)

Titel: Gezeiten der Sehnsucht - Feehan, C: Gezeiten der Sehnsucht - Dangerous Tides (4 - Libby) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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eine Lösung zu finden, wie sie an ihm vorbeikommen und wieder in den Tunnel flüchten konnte.
    »Ich vermute, Ty musste wieder mal den Helden spielen und versucht gerade, mich aus dem brennenden Haus zu retten.« Sam seufzte. »Ich habe versucht, ihn zu warnen. Ich wollte nicht, dass ihm etwas zustößt. Verbrennen, das ist eine hundsgemeine Todesart.«
    Ihr Herz zog sich schmerzhaft zusammen. Sam schaltete abrupt seine Lampe aus und ließ sie in undurchdringlicher Dunkelheit zurück. Sie hörte eine raschelnde Bewegung, und die Sorge ihrer Schwestern hinterließ ein Echo in ihrem Gemüt.
Libby sprang mit einem Satz nach vorn, denn sie war wild entschlossen, an Sam vorbeizukommen. Zierlich war sie ja. Also konnte sie auch gleich das kleine graue Mäuschen sein, für das er sie hielt, und ihm davonhuschen.
    Sam packte sie an den Haaren und riss sie zurück. Sie stolperte und schrie vor Schmerz auf. Er umfasste ihr Handgelenk und zerrte sie an sich. Libby schlug ihm die Taschenlampe mit aller Kraft auf den Hinterkopf, drehte ihr Handgelenk um und rammte das Metall in seinen Backenknochen. Er ließ sie fluchend los und hieb mit den Fäusten um sich, während er rückwärts wankte. Ein Hieb traf ihre Brust und warf sie zurück. Es war kein fester Schlag, aber er reichte aus, um sie aus dem Gleichgewicht zu bringen und sie ein paar wankende Schritte nach hinten machen zu lassen. Sie trat ins Leere.
    Fieberhaft streckte sie beide Arme aus und suchte nach einem Halt. Sie fiel geradewegs durch das Loch im Boden der Höhle auf den glatten felsigen Untergrund. Sie prallte fest auf und hörte das Knacken von Knochen, als ihr Bein brach. Der Schmerz verschlug ihr den Atem und ließ sie gegen ihren Willen einen Schrei ausstoßen.
    Spöttisches Gelächter drang zu ihr hinunter und dieses Geräusch brachte sie zur Vernunft. Sie sog in tiefen Zügen Meeresluft in ihre Lunge, und als sie sich umsah, konnte sie erkennen, dass der ständige Ansturm des Wassers die Klippe ausgehöhlt hatte. Die Öffnung war keine drei Meter von ihr entfernt, doch es hätte ebenso gut eine Meile sein können. Ihr Bein war in einem grotesken Winkel abgeknickt, und sie konnte den Knochen herausragen sehen. Ihre Haut war feucht und kalt, und sie erkannte die Anzeichen eines Schocks.
    »Du hast dir wohl wehgetan, was?«, höhnte Sam. »Und wo steckt er jetzt, dein Held? Und wo bleiben deine Schwestern mit all ihren magischen Kräften? Du bist ganz auf dich allein gestellt, und ich habe dich in meiner Gewalt. Ich kann dich töten, wann es mir passt.«

    Libby kämpfte darum, das Bewusstsein nicht zu verlieren und bei klarem Verstand zu bleiben. Sam war eindeutig ein Psychopath. Sie war ihm von Anfang an im Weg gewesen, und mit ihrer Verweigerung, Ty aufzugeben, hatte sie ihr Los besiegelt. Der arme Ty. Er hatte nie gemerkt, dass sich der gute alte leutselige Sam, der so charmant und fürsorglich war, in etwas ganz anderes verwandelte, sowie ihm ein Strich durch die Rechnung gemacht wurde.
    Sie streckte die linke Hand aus, fand einen kleinen Felsvorsprung und packte ihn, biss die Zähne zusammen und zog sich elend langsam voran. Die scharfen Kanten ihres Schienbeins wetzten sich aneinander. Ihr brach der Schweiß aus und einen Moment lang tanzten weiße Flecken vor ihren Augen. Sie atmete tief durch, um nicht ohnmächtig zu werden.
    Sie hörte, wie sich Sam über ihr bewegte, seltsame fegende Geräusche, die sie nicht gleich einordnen konnte. Sie wandte ihr Gesicht nach oben zu dem Loch im Boden und strengte sich an, um besser zu hören … zu sehen. Bestimmt heckte er etwas aus. Kleine Steinchen prasselten auf sie herunter und trafen ihren Kopf und ihre Schultern. Sie hob die Arme zu ihrem Schutz, und diese Bewegung zerriss sie fast vor Schmerz. Sie musste sich von der Stelle bewegen, bevor er einen größeren Gegenstand fand, den er auf sie fallen lassen konnte.
    Sie suchte nach einem weiteren Halt und fand keinen. Trotzdem zwang sie sich, ihren Körper näher zu der breiten Öffnung in der Felswand zu schleppen. Tränen strömten über ihr Gesicht, und zweimal übergab sie sich. Wenn es ein einfacher Bruch gewesen wäre, hätte sie problemlos mit dem Heilungsprozess beginnen können, aber so musste sie den Knochen erst wieder zusammendrücken, und sie wusste, dass dieser Schmerz unerträglich sein würde. Sie durfte es nicht riskieren, solange sie sich nicht vor Sam in Sicherheit gebracht hatte, denn es bestand die Gefahr, dass sie ohnmächtig werden

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