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Gezinkt

Gezinkt

Titel: Gezinkt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffery Deaver
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ist ebenfalls sehr erfolgreich. Besitzt sein eigenes Unternehmen. Er ist nicht so reich wie Ron, aber ich rede hier von dreißig Milliarden statt hundert. Er braucht kein Geld. Abgesehen davon hatten sie dieselben Wertvorstellungen und arbeiteten beide hart für die Stiftung. Für Ron war es ein Vollzeitjob, aber Peter verwandte auch noch zwanzig, dreißig Stunden pro Woche darauf, zusätzlich zu seinem vollen Terminplan als CEO seiner eigenen Firma.«
    Sellitto fragte nun nach einer konkreten Liste von Leuten, die einen Groll auf Ron Larkin haben konnten – aus sämtlichen Kategorien, die Kelsey genannt hatte. Er schrieb eine ganze Weile.
    Dann gab er Sellitto das Blatt und sagte, er werde überlegen, ob ihm noch jemand einfiel.
    Der Mann wirkte benommen, er verabschiedete sich und ging.
    Mel Cooper kam aus dem Labor, er beugte und streckte seine Hände.
    »Wie kommen Sie voran?«, fragte Rhyme.
    »Wissen Sie, wie viele Knoten das waren?«
    »Vierundzwanzig«, erwiderte Rhyme. »Und ich habe die Zeitform des Verbs bemerkt. Sie sind fertig.«
    »Ich glaube, meine Hand fällt gleich ab. Aber wir waren erfolgreich.«
    »Haben Sie seine Visitenkarte gefunden?«
    »Vielleicht etwas, das genauso gut ist. Eine Pflanzenhülse, eine sehr kleine.«
    »Von was?«
    »Reis.«
    Rhyme nickte und schürzte die Lippen. Und Sachs sprach aus, was er dachte: »Lebensmittellieferungen, die die Stiftung nach Afrika geschickt hat? Der Schütze könnte also dort rekrutiert worden sein.«
    »Oder von jemandem, der eine Farm besitzt. Oder Reis verkauft. Der mit der verdorbenen Lieferung vielleicht?«
    »Und das Schiffsdiesel«, sagte Cooper und nickte in Richtung Liste. »Frachtschiffe.«
    Sachs ergänzte die Liste.
    »Sehen wir uns die Liste an, die Kelsey gemacht hat.«
    Sachs klebte die Seite auf eine weiße Tafel.
    »Die üblichen Verdächtigen?« Rhyme lachte schnaubend. »In normalen Mordfällen gibt es wie viele Verdächtige? Vier, fünf, höchstens. Und in was für einem Haifischbecken angeln wir hier?« Er nickte in Richtung der Liste. »Der größte Teil der Dritten Welt, halb Nahost und Europa und ein guter Teil der fünfhundert größten Unternehmen Amerikas.«
    »Und alles, was er getan hat«, sagte Sachs, »war, Geld an Leute zu verschenken, die es brauchten.«
    »Kennen Sie nicht diesen Ausdruck«, murmelte Sellitto, »keine gute Tat bleibt ungesühnt?«
    Mordfall Ronald Larkin
    Kokosfaser
Erde aus Garten unter Balkon
Schwarze Haare, gelockt. Keine Wurzel
Gummiabrieb, schwarz, möglicherweise von Schuhsohle
Erde und Sand mit Spuren von Schiffsdiesel, Salzwasser
Keine Fingerabdrücke, Trittspuren, Werkzeugspuren
Baumwollfaser mit Spuren von Anabolikum. Sportler?
32er Automatik, Schalldämpfer, Splittermunition
CMI Enterhaken, mit Streifen von altem Flanellhemd umhüllt
Seil Mil-Spec 550 Para Cord, geknotet, schwarz
Reishülse, in Knoten eingeschlossen
     
     
    Verdächtiger:
US-Bürger, andere Pässe?
In Europa ausgebildet
Söldner mit Kontakten in Afrika, Nahost
Kein Motiv
Hohes Honorar
Auftraggeber unbekannt
     
     
    Dem jungen Beamten war nicht wohl in seiner Haut.
    Er war ein frisch ernannter Detective, dem man die undankbare Aufgabe anvertraut hatte, die arme Witwe zu ihrem Stadthaus zu begleiten, damit sie ein wenig Kleidung einpacken konnte, und sie dann einem Leibwächter zu übergeben.
    Nicht dass sie ihm das Leben schwer gemacht hätte oder etwas dergleichen. Nein, ganz im Gegenteil. Sie wirkte so entrückt, durcheinander und verweint, dass er einfach nicht wusste, was er zu ihr sagen, wie er sich benehmen sollte. Er wünschte, seine Frau wäre dabei. Sie würde sie schnell beruhigen. Aber der Detective selbst? Nein, das war nicht seine Stärke. Er war mitfühlend, sicher, er wusste nur nicht, wie er es ausdrücken sollte. Er war erst seit fünf Jahren bei der Polizei, hauptsächlich im Streifendienst, und hatte sehr wenige Gelegenheiten gehabt, trauernde Angehörige kennenzulernen. Einmal war ein Mülllaster in die Seite eines parkenden Geländewagens gerast und hatte die Fahrerin getötet. Er hatte dem Ehemann erzählen müssen, was passiert war, und er hatte Wochen gebraucht, bis er über das Entsetzen und das Leid im Gesicht des Mannes hinweggekommen war.
    Nun arbeitete er als Detective im Drogendezernat. Gelegentlich eine Leiche, gelegentlich eine Witwe. Keine von ihnen trauerte wie diese hier. Vielen schien es egal zu sein, dass ihr Mann tot war.
    Er beobachtete Kitty Larkin, die wie gelähmt vor der

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