Ghost Dusters 01 - Die Geisterfeger
Handy aus ihrer Handtasche, scrollte die Einträge durch, bis sie Kent Laskos Nummer fand, und rief ihn an.
»Ja?«, meldete sich eine Stimme, und Sadie erkannte, dass es die von Kents Bruder Christian war.
»Kann ich Kent sprechen?«
»Ja, einen Augenblick.«
Sie hörte, wie er Kent ans Telefon rief.
»Hallo, Sadie.«
»Woher wussten Sie, dass ich es bin?«
»Mein Bruder sagte, eine Frau mit einer sexy Stimme sei am Apparat.«
»Oh.« Sadie errötete bis zu den Ohren.
»Sie wollen doch nicht etwa unsere Verabredung absagen, oder? Ich werde Ihnen nämlich ein Essen zaubern, das Sie vom Hocker haut.«
Sadie zuckte zusammen.
»Oh, ich dachte, wir gehen aus.«
Er schwieg eine Weile.
»Wollen Sie etwa ein Restaurant meinen herausragenden Kochkünsten vorziehen?«
»Ich wollte Sie nicht beleidigen...«
Wieder machte er eine Pause.
»Kein Problem. Ich kenne ein gutes italienisches Lokal in der Fifth Avenue.«
»Das kenne ich auch.«
»Wie wär’s mit sieben Uhr?«
»Das ist okay. Übrigens, kann ich Sie noch etwas fragen wegen Trudy?«
»Ähm, natürlich.«
»War sie taub?«
»Ja. Sie wurde taub geboren, und sie hat an der King County School für Gehörlose unterrichtet. Ich nahm an, dass das allgemein bekannt ist.«
»Ich habe in ihrem Arbeitszimmer ein ungewöhnliches Telefon entdeckt.«
»Warum waren Sie in ihrem Arbeitszimmer?«
»Ich habe die Versicherungsunterlagen gesucht«, sagte Sadie rasch. »Jedenfalls habe ich dieses Telefon gesehen, und es sah so aus wie eines, das Gehörlose benutzen, deshalb war ich neugierig.« Sie hatte es auf einmal sehr eilig, das Gespräch zu beenden. »Dann bis morgen Abend um sieben.«
»Ich freue mich«, sagte er mit erotischer Stimme.
Sadie wandte sich an Pam. »Sie war tatsächlich taub und hat sogar an der hiesigen Schule für Gehörlose unterrichtet. Glaubst du, sie wollte sich mit mir in Gebärdensprache unterhalten?«
»Sieht ganz so aus. Bei meiner Ausbildung zur Sonderschullehrerin musste ich die wichtigsten Gebärden lernen, um mit autistischen Schülern kommunizieren zu können.«
»Los, komm«, sagte Sadie und erhob sich. »Wir müssen noch mal los.«
»Hoffentlich irgendwohin, wo du wieder so schön rot anläufst. So wie vorhin am Telefon.«
»Nein. Wir statten Trudy einen Besuch ab.«
»Du kannst mich nicht zwingen«, erklärte Pam störrisch auf der Türschwelle des Toth’schen Anwesens. Es regnete in Strömen, und Sadie zitterte vor Kälte unter dem schmalen Vorsprung über der Hintertür, während sie nach dem Schlüssel kramte.
»Sieh mal«, sagte Sadie, »das Haus ist frisch geputzt. Nichts weist mehr darauf hin, dass sich hier ein Verbrechen abgespielt hat. Keine Sorge.«
Pam betrachtete ihre Freundin mit einem gequälten Gesichtsausdruck.
»Ich weiß wirklich nicht, warum ich mich von dir dazu überreden lasse.«
Sadie schloss die Tür auf, und sie gingen hinein. Pam schaute sich um. Das Einzige, was im Erdgeschoss nicht stimmte, war, dass im Wohnzimmer ein Sofa und ein paar Dielenbretter fehlten.
»Ist sie... du weißt schon... ist sie hier?«, flüsterte Pam.
»Du brauchst nicht zu flüstern«, meinte Sadie lächelnd. »Lass uns nach oben gehen.«
Als Pam zögerte, fügte Sadie hinzu: »Es ist gut möglich, dass sie sich gar nicht blicken lässt.«
»Okay.« Pam seufzte und folgte Sadie hinauf ins Schlafzimmer.
Sadie sah sich enttäuscht im Zimmer um. Keine Spur von Trudy.
»Ich werde im Arbeitszimmer nachsehen«, sagte sie zu Pam. »Du wartest hier.« Dann schlich sie hinaus.
»Schätze, wir haben kein Glück«, verkündete Sadie, als sie kurz darauf zurückkam.
»Gut, dann lass uns gehen«, meinte Pam erleichtert.
»Noch nicht.« Sadie grinste. Trudy war aufgetaucht und stand neben Pam.
»Oh Gott«, wimmerte Pam und sah zu der Stelle hin, auf die Sadies Blick gerichtet war. »Ist sie hier?«
Sadie nickte. »Ich wünschte, du könntest sie sehen. Das würde die Sache erleichtern.« Sie wandte sich Trudy zu.
»Sie sind taub, nicht wahr?«, sagte Sadie langsam und deutlich, damit Trudy die Worte von ihren Lippen ablesen konnte.
Trudys Antwort folgte prompt: ein begeistertes Nicken und ein paar aufgeregte Gebärden.
»Wow, nicht so schnell!«, rief Sadie. »Ich werde Ihre Gebärden für meine Freundin nachmachen, damit sie sie übersetzen kann. Allerdings verfügt sie nur über Grundkenntnisse in der Gebärdensprache.«
Trudy bewegte ihre Hände langsamer. Mit dem Zeigefinger zog sie in der Handfläche
Weitere Kostenlose Bücher