Ghost Dusters 01 - Die Geisterfeger
mit dem fraglichen Gegenstand näher und stupste Sadie damit unter dem Kinn.
»Eine alleinstehende Frau kann das vielleicht gebrauchen.«
Sadie schaute auf den großen schwarzen Dildo und wurde puterrot.
»Hau ab«, murmelte sie und wandte sich mit einem nervösen Kichern ab.
»Wenn das nicht so dein Ding ist, dann wäre da noch dies hier.«
Sadie drehte sich wieder um, und Zack legte ihr ein Paar pelzbesetzte pinkfarbene Handschellen an.
»Lass das, Zack!«
Er zog sie zu sich heran.
»Wenn Bart Woo uns hier drin eine Weile allein lassen würde, könnte ich dir wahrscheinlich helfen, diesen angespannten Gesichtsausdruck loszuwerden.«
Sadie machte große Augen und schluckte trocken.
»Wir sollten wieder an die Arbeit gehen.«
Zack befreite sie von den Handschellen, und jeder ging in eine andere Ecke des Ladens und schuftete weiter. Um drei waren sie seit fast sechs Stunden ununterbrochen zugange. Beide waren ziemlich groggy. Ein Happen zu essen und eine Dröhnung Koffein waren längst überfällig.
Bart kam zu ihnen in den Lagerraum, als sie gerade ihre Schutzanzüge auszogen und in die Abfallbehälter stopften.
»Wohin wollen Sie?«, fragte er. »Sie sind doch noch gar nicht fertig. Sie müssen weitermachen!«
»Mr. Woo, wir sind hier seit Stunden am Arbeiten. Wir brauchen eine Pause. Wir essen nur schnell was zu Mittag und kommen dann gleich wieder hierher.«
»Sie können auch hier zu Mittag essen. Ich bestelle Ihnen was vom Laden nebenan. Sie werden es mögen.«
Sadie stemmte die Hände in die Hüften und musste sich beherrschen, um ihrem Ärger nicht Luft zu machen.
»Wir haben uns vorgenommen, heute mit der Arbeit fertig
zu werden, Mr. Woo, und das schaffen wir, auch wenn wir eine Stunde Pause machen. Teile vom Putz müssen noch entfernt, und alles muss wieder ausgebessert werden. Und ich muss mich deswegen noch mit den Renovierungsfirmen in Verbindung setzen.«
»Ich werde erst mal Poster über die Löcher in der Wand hängen«, meinte er achselzuckend. »Hauptsache, ich kann meine Waren wieder verkaufen und Geld verdienen.«
Zack stellte sich neben Sadie, und sie standen jetzt Schulter an Schulter.
»Ich bin sicher, Ihr Vater hätte nichts dagegen, wenn Sie das Geschäft für ein oder zwei Tage schließen würden. Sie trauern sicherlich um ihn und müssen erst einmal mit dem Verlust fertig werden«, sagte er mit ruhiger Stimme.
»Mein Vater hat sich über zwanzig Jahre die Finger wund gearbeitet und in diesem Laden billig importierte Papierfächer verkauft«, bellte Bart Woo. »Ich habe das Geschäft letztes Jahr übernommen, als es kurz vor dem Ruin stand. Natürlich hatte er altmodische Ansichten, und zu Anfang gefielen ihm die Veränderungen nicht«, gab er zu. »Aber als er sah, dass wir in einem Jahr mehr verdienten als er in den letzten zehn, hatte er nichts mehr gegen die Waren.« Bart Woo lächelte. »Im Gegenteil: Er machte sich mit unserem Angebot fachmännisch vertraut, um unsere Kundschaft sachkundig beraten zu können. Mein Vater hat jeden Tag seines Lebens in diesem Laden gestanden, und er hätte gewollt, dass ich diese Tradition fortsetze.«
»Hab schon begriffen.« Sadie nickte. »Aber wir gehen trotzdem schnell was essen. In einer Stunde sind wir wieder da.«
Sie traten hinaus in den leichten Nieselregen, der sie wie ein Schleier umgab, spazierten die schmale Gasse entlang und landeten schließlich in der South King Street gegenüber vom Hing Hay Park. Sadie blickte nach links und rechts und überlegte. Alles war voller kleiner Restaurants und Imbissläden.
»Wie wär’s mit Dim Sum? Da ist gleich ein chinesisches Restaurant...«
»Ich kenne einen tollen Sandwichladen, gleich um die Ecke«, sagte Zack und lief bereits voraus.
»Wir sind in Chinatown«, erinnerte ihn Sadie und ging schneller, um mit ihm Schritt zu halten. »Ich denke, wir sollten hier was Chinesisches essen...«
»Das Jumbosandwich in dem Deli ist aber unschlagbar.«
Gegenüber dieser Logik war Sadie machtlos, und wie sich herausstellte, hatte Zack recht. Obwohl die Resopal-Tische des winzigen Restaurants einiges zu wünschen übrig ließen, lief einem beim Anblick der dicken Sandwiches unbestreitbar das Wasser im Mund zusammen.
Sadie hatte noch kaum etwas von ihrem Sandwich gegessen, da schob sie auch schon den Teller beiseite, holte ihr Handy hervor und rief Detective Petrovich an, um sich nach Sylvia Toth zu erkundigen. Offenbar hatte sie die Operation gut überstanden.
»Sie ist raus aus
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