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Ghost Street

Ghost Street

Titel: Ghost Street Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Josh Ericson
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was Sie das angeht, Detective.« Er wurde langsam ärgerlich. »Ich habe mir nichts zuschulden kommen lassen, schon gar nichts, was mit einem Mord zu tun haben könnte, und ich verstehe nicht, warum Sie mich mit diesen seltsamen Fragen löchern. Aber wenn Sie’s unbedingt wissen wollen: Ich treffe mich mit einigen Freunden in einem Restaurant an der River Street, bei einem Griechen.«
    »Und warum haben Sie dann keine Jacke an?« Er warin Hose und Hemd, als hätte er vorgehabt, den Abend vor dem Fernseher zu verbringen. Sie deutete auf seine Hausschuhe. »Und in Hausschuhen würde ich auch nicht zum Griechen gehen. Seltsam, nicht wahr?«
    »Wenn Sie mich nicht gestört hätten, wäre ich längst fertig.« Er zog die Hausschuhe aus, griff nach den Schuhen, die er tatsächlich bereitstehen hatte, und holte seine Jacke aus der Garderobe. »So, und jetzt reicht’s mir. Ich hole den Taxifahrer …«
    »Wo ist er denn?« Jenn wusste, dass sie Kirshner nervte. »Warum haben Sie ihn überhaupt reingelassen?«
    Kirshner hatte wieder Oberwasser. »Er sollte warten, bis ich mich fertig angezogen hatte.«
    Sie spähte an ihm vorbei in den Flur. Hamilton war nicht zu sehen. »Und wo ist er jetzt? In der Wohnung? Vertrauen Sie jedem Fremden blind?«
    Kirshner hatte auf alles eine Antwort. »Ich habe ihm von meiner Modelleisenbahn erzählt. Er wollte sie unbedingt sehen, da habe ich ihn in den Keller gelassen. Ist das etwa verboten?«
    »Darf ich sie auch mal sehen?«
    »Wie bitte?«
    »Die Modelleisenbahn … ich würde sie mir auch gerne mal ansehen.« Sie zwang sich zu einem Lächeln. »Ich weiß, ich hab keinen Durchsuchungsbefehl, aber … mein Vater hatte auch eine Anlage, wissen Sie? Darf ich?«
    Kirshner blieb nichts anderes übrig, als sie ins Haus zu lassen. Sie betrat den Flur, öffnete die Tür zum Wohnzimmer und sah mehrere Flaschen Bier auf dem großen Esstisch stehen.
    »Hier lang!«, hielt Kirshner sie rasch zurück. »Die Anlage ist im Keller. Warten Sie, ich gehe voraus.« Er öffnete die Tür und stieg die Treppe hinunter.
    Jenn folgte ihm und staunte nicht schlecht, als sie Stephen Hamilton tatsächlich vor einer Modelleisenbahnanlage stehen sah. Ein Amtrak-Zug fuhr in den Miniaturbahnhof von Savannah.
    »Beeindruckend«, sagte Jenn, hatte aber längst Hamilton im Visier. Sie zeigte ihm ihre Marke und stellte sich vor. »Sie können sich bestimmt denken, warum ich Ihnen nachgefahren bin, Mister Hamilton. Es geht um …«
    »… den Mord an Angela Rydell«, ergänzte er den Satz. Mit seiner Laune stand es nicht zum Besten. »Ich hatte mich schon gefragt, wie lange es dauern würde, bis Sie mir auf den Pelz rücken. Aber ich habe nichts damit zu tun. Sie glauben wohl, nur weil mein Vater damals diese … diese Frau umgebracht hat, müsste ich auch ein Mörder sein. Aber so läuft das nicht.«
    Kirshner tat überrascht. »Sie sind … der Sohn von Jeremy Hamilton?«
    Hamilton warf dem Immobilienmakler einen Blick zu, der vieles bedeuten konnte. »Macht mich das vielleicht zu einem schlechteren Taxifahrer? Rufen Sie meinetwegen einen anderen, wenn Sie nicht mit mir fahren wollen.«
    »Davon ist doch keine Rede.«
    »Haben Sie denn eine Idee, wer Angela Rydell ermordet haben könnte?«, fragte Jenn. »Gibt es jemanden in der Umgebung Ihres Vaters, dem Sie so etwas zutrauen? Ein Kumpel aus den Sechzigern oder Siebzigern? Sie wissen doch, mit wem sich Ihr Vater traf. Ehemalige Mitglieder des Klans?«
    »Keine Ahnung«, antwortete Hamilton. »Ich hatte kaum noch mit meinem Vater zu tun. Wir trafen uns nicht mal zu Thanksgiving. Und seine Kumpel vom Ku-Klux-Klan … keine Ahnung. Ich hatte nie was mit dem Klan im Sinn.«
    Sie schien eine Weile über seine Worte nachzudenken.»Ich muss Sie das fragen, Mister Hamilton. Wo waren Sie heute Morgen um sechs Uhr?«
    »Mit dem Taxi unterwegs. Um sechs Uhr, sagen Sie? Die Mordzeit, nehme ich an. Warten Sie, da hatte ich diese Nervensäge zum Flughafen. Eine Businessfrau aus L. A. Sie können in der Zentrale fragen, die bestätigt Ihnen das sicher. Sonst noch Fragen?«
    »Im Moment nicht.« Jenn wandte sich zum Gehen. »Vielleicht später. Entschuldigen Sie die Störung, Mister Kirshner. Eine schöne Anlage ist das.«
    Sie ließ die beiden Männer stehen, ging nach oben und trat aus dem Haus. Weil sie ahnte, dass die beiden Männer sie beobachteten, stieg sie in ihren Wagen, ließ den Motor an und fuhr davon. Allerdings nur bis in die nächste Querstraße. Dort parkte sie am

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