Ghost
einen Topf schmeißt – Lee Harvey Oswald, Prinzessin Diana, Opus Dei, El Kaida, Israel, MI6, Kornkreise – und dann mit hübschen blauen Schleifchen aus Hyperlinks drum herum zu einem pompösen Verschwörungspaket zusammenschnürt. Aber ich weiß auch um die Weisheit des alten Spruchs, dass ein Paranoiker nur ein Mensch ist, der sich im Besitz aller verfügbaren Tatsachen befindet. Als ich schließlich »Arcadia Institution« »Hallington Group« »CIA« eintippte, hatte ich es im Gefühl, dass aus dem Datennebel gleich die Umrisse eines Geisterschiffes auftauchen würden.
washingtonpost.com: Verbindung von Hallington-Jet und CIA- »Folterflügen«
Das Unternehmen bestreitet jede Kenntnis des CIA-Programms
der »außerordentlichen Überstellungen« ... Kuratoriums-
mitglied der renommierten Arcadia Institution hat...
www.washingtonpost.com/ac2/wp-dvn/A27842-2007DEC26language – Im Cache – Ähnliche Seiten
Ich klickte auf die Geschichte und scrollte nach unten bis zu dem entscheidenden Absatz:
Am 18. Februar wurde die Gulfstream IV der Hallington Group – ohne Firmenlogo am Rumpf – auf dem Militärstützpunkt im polnischen Stare Kiejkuty, wo die CIA ein Geheimgefängnis unterhalten haben soll, heimlich fotografiert.
Zwei Tage zuvor waren in Peschawar, Pakistan, angeblich vier britische Staatsbürger – Nasir Ashraf, Shakeel Qazi, Salim Khan und Faruk Ahmed – von CIA-Agenten gekidnappt worden. Nasir Ashraf soll nach einem Verhör, bei dem das sogenannte »Waterboarding« angewandt wurde, an einem Herzversagen gestorben sein.
Zwischen Februar und Juli des gleichen Jahres flog der Jet einundfünfzig Einsätze nach Guantánamo, zweiundachtzig zum Washington Dulles International Airport sowie weitere zur Andrews Air Force Base vor den Toren der Hauptstadt und zu den amerikanischen Luftwaffenstutzpunkten Ramstein und Rhein-Main in Deutschland.
Das Bordbuch des Flugzeugs verzeichnet außerdem Flüge nach Afghanistan, Marokko, Dubai, Jordanien, Italien, in die Schweiz, nach Aserbeidschan und in die Tschechische Republik.
Das Hallington-Logo war auf Fotografien sichtbar, die während einer Flugschau am 23. August in Schenectady, NY, aufgenommen wurden, acht Tage nachdem die Gulfstream von einem Flug rund um die Welt – mit Zwischenstopps unter anderem in Anchorage, Osaka (Japan), Dubai und Shannon – wieder nach Washington zurückgekehrt war.
Das Logo war nicht sichtbar, als die Gulfstream während einer Zwischenlandung zum Auftanken am 27. September in Shannon fotografiert wurde. Als das Flugzeug im Februar dieses Jahres auf dem Denver Centennial Airport aufgenommen wurde, zierte den Rumpf nicht nur das Hallington-Logo, sondern auch eine neue Registrierungsnummer.
Ein Sprecher von Hallington bestätigte, dass die Gulfstream ohne Unterbrechung an verschiedene Kunden vermietet gewesen sei, dass man aber nichts darüber wisse, zu welchem Zweck das Flugzeug eingesetzt worden sei.
Waterboarding? Ich hatte noch nie davon gehört. Klang jedenfalls harmlos, nach irgendeinem typisch amerikanischen Sport, einer Kreuzung zwischen Windsurfen und Rafting. Ich machte mich im Internet schlau.
Beim Waterboarding wird der Gefangene auf einer abgeschrägten Fläche so festgeschnallt, dass die Füße oben liegen und der Kopf unten liegt. Jegliche Bewegung ist unmöglich. Das Gesicht des Gefangenen wird mit Stoff oder Zellophan abgedeckt, worüber der Verhörende kontinuierlich Wasser schüttet. Dabei kann zwar auch etwas Wasser in die Lungen des Gefangenen eindringen, doch es ist die psychologische Wahrnehmung, sich unter Wasser zu befinden, die Waterboarding so effektiv macht. Der Würgereflex wird angeregt, der Gefangene hat buchstäblich das Gefühl, zu ertrinken, und fleht fast sofort darum, losgemacht zu werden. CIA-Beamte, die sich als Teil ihrer Ausbildung der Waterboarding-Prozedur unterzogen, haben im Durchschnitt vierzehn Sekunden durchgehalten, bevor sie aufgaben. Der zäheste El-Kaida-Gefangene und mutmaßliche »9/11-Drahtzieher« Khalid Sheik Mohammed nötigte seinen Befragern von der CIA Bewunderung ab, weil er zweieinhalb Minuten durchhielt, bevor er aufgab und zum Geständnis bereit war.
Waterboarding kann große Schmerzen und Verletzungen in der Lunge, Gehirnschäden wegen Sauerstoffmangels, Knochenbrüche und Luxationen wegen des Kampfes gegen die Fesseln und langfristige psychische Traumata verursachen. 1947 wurde ein japanischer Soldat zu fünfzehn Jahren Zwangsarbeit
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