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Ghostwalker 02 - Raven, M: Ghostwalker 02

Ghostwalker 02 - Raven, M: Ghostwalker 02

Titel: Ghostwalker 02 - Raven, M: Ghostwalker 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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Brüste mit den harten Spitzen, die darum bettelten, von ihm berührt zu werden. Am erotischsten war jedoch gewesen, als sie sich selbst berührt hatte, erst zögernd, dann immer sicherer, von ihrer Leidenschaft mitgerissen.
    Allein die Vorstellung, auf welche Arten er sie noch lieben, wie sie sich gegenseitig erregen konnten, ließ ihn innerlich aufstöhnen. Hastig riss er die Augen auf und stellte fest, dass seine Hände um seinen Penis lagen, und er kurz davor war zu kommen. Allein durch die Erinnerung an Jamila. Gott, er war ein Wrack. Entnervt ließ er seine Hände sinken, seine schmerzende Erektion jedoch hielt sich hartnäckig. In diesem Zustand konnte er auf keinen Fall durch das Lager marschieren. Auch wenn unweigerlich jeder schon durch den Geruch mitbekam, was er mit wem getrieben hatte, wollte er diese Erfahrung nicht mit den anderen teilen. Sie gehörte ihm und Jamila, niemandem sonst. Da seine Kleidung irgendwo im Wald lag, verwandelte Finn sich, bevor er die Ratshütte verließ und zu seiner eigenen lief.
    Was hatte sie getan? Jamila vergrub ihr Gesicht in den Händen und versuchte zu vergessen, was sie mit Finn geteilt hatte. Und was er ihr angeboten hatte: ein Zuhause, Freundschaft, vielleicht sogar Liebe. Vor allem der letzte Teil machte ihr Angst. Sie war noch nie von einem Mann geliebt worden – abgesehen von ihrem Vater und ihrem Bruder –, sie wusste überhaupt nicht, wie sie darauf reagieren sollte. Es hatte nie zur Debatte gestanden, für immer hierzubleiben. Die ganze Zeit war klar gewesen, dass sie mit Kainda nach Afrika zurückkehren würde, sobald ihre Schwester einen Weg gefunden hatte. Doch jetzt, da Kainda verschwunden war, würde Jamila ihre Heimat vielleicht nie wiedersehen. Einerseits machte sie das traurig, doch auf der anderen Seite spürte sie beinahe so etwas wie Freude und Aufregung bei dem Gedanken, bei Finn bleiben zu können.
    Und das verursachte ihr solche Gewissensbisse, dass ihr davon übel wurde. Wie konnte sie ihre Schwester so schnell abschreiben? Ihren Traum, nach Hause zurückzukehren? Nein, sie würde irgendwie herausfinden, was mit Kainda geschehen war und sie zurückholen, wenn es möglich war. Und was den Traum anging, das war Kaindas gewesen, nicht ihr eigener. Natürlich sehnte sich etwas in ihr nach ihrer Heimat, aber zurückzukehren bedeutete auch, die Schrecken erneut zu erleben, stets daran erinnert zu werden, was geschehen war – und was sie verloren hatten. Und sie würde nicht nur ihren eigenen Schmerz fühlen, sondern auch Kaindas – und das würde sie nicht ertragen können. Nicht noch einmal.
    Andererseits bedeutete hierzubleiben auch, sich mit dem auseinanderzusetzen, was sie getan hatte. Auch wenn Bowens Entführung weder ihre Idee noch ihre Schuld gewesen war, hatte sie doch daran mitgewirkt, Spuren zu vertuschen, indem sie einen Mann tötete und Coyle so schwer verletzte, dass er ihnen nicht folgen konnte. Es war nicht richtig gewesen. Selbst wenn es bedeutet hätte, sich selbst zu opfern, hätten sie diesen Weg gehen müssen, anstatt andere Wandler anzugreifen und zuzulassen, dass ein Jugendlicher gequält und misshandelt wurde. Wie sollte, wie konnte sie sich hier mit diesem Hintergrund ein neues Leben aufbauen?
    Mit einer Grimasse erinnerte Jamila sich an Kearnes Gesichtsausdruck, als er Finn aufgefordert hatte, mit ihm zu kommen. Es war überdeutlich gewesen, dass das Ratsmitglied genau wusste, was sie getrieben hatten und wie er dazu stand. Vermutlich war er jetzt gerade dabei, Finn klarzumachen, dass sein Verhältnis mit ihr nicht geduldet werden würde. Vielleicht würde Finn sogar seinen Sitz im Rat verlieren oder, noch schlimmer, aus der Gruppe ausgeschlossen werden. Das konnte sie auf keinen Fall zulassen, Finn sollte nicht auch noch seine Heimat verlieren. Am besten hielt sie sich ab jetzt von ihm fern, zumindest soweit es ging, während sie auf Nachricht von oder über Kainda wartete. Sollte Kainda wirklich nicht zurückkehren, würde sie trotzdem das Lager verlassen. Der Gedanke, Finn nicht mehr wiederzusehen, ihn nicht mehr berühren zu können, schmerzte bereits jetzt.
    Es wurde Zeit, die Sache zu beenden. Er konnte nicht zulassen, dass die Journalistin und der Tierarzt weiterhin Fragen stellten, um herauszufinden, was mit der Leopardin geschehen war. Anscheinend war es ihm nicht gelungen, sie in die Irre zu führen und glauben zu machen, die Raubkatze sei tot. Irgendwann würde jemand dahinterkommen, was ihre Fragen zu bedeuten

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