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Gib mir meinen Stern zurück (German Edition)

Gib mir meinen Stern zurück (German Edition)

Titel: Gib mir meinen Stern zurück (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Frost
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den Augen. „Habe ich dir sehr wehgetan?“
    Valerie winkte ab. „Halb so wild. Du wolltest mir etwas erzählen.“
    „Ja, wo soll ich anfangen? Das ist nicht einfach für mich. Du musst mir versprechen, dass du das, was ich dir jetzt offenbare, keinem Menschen verrätst. Denn das könnte meinen Tod bedeuten.“ Nervös fuhr er sich mit der Hand durchs Haar, als ihm der tiefere Sinn seiner Worte bewusst wurde. „Aber ich habe volles Vertrauen zu dir und obendrein keinen blassen Schimmer, mit welchen Ausflüchten ich das Chaos erklären soll. Ich hoffe nur, du kriegst keinen Nervenzusammenbruch, wenn ich meine wahre Identität preisgebe.“
    „Bah! Darüber bin ich längst im Bilde.“
    „Du weißt, wer ich bin?“
    Angriffslustig reckte sie das Kinn in die Luft, und er fragte sich, wo das verängstigte Persönchen abgeblieben war, das er kennengelernt hatte.
    „Ein Vampir!“, schleuderte sie ihm ins Gesicht.
    „Was?“
    „Ja, du bewegst dich unmenschlich schnell. Du hast überirdische Kräfte, und du nimmst so gut wie nie Nahrung zu dir. Ob du jemals schläfst, weiß ich nicht. Du musst ein untotes Monster sein.“
    Rafael starrte sie entgeistert an. „Du hältst mich für ein Monster?“
    Sie verzog das Gesicht. „Nein, war nur ein Scherz. Kak tebja sawut?“, fragte sie ihn auf Russisch. Wie heißt du?
    „Valerie, du weißt genau, wie ich heiße. Wo soll diese Befragung hinführen?“
    Sie nickte leicht. „Du sprichst also wirklich Russisch. Du bist Geheimagent, oder?“
    Er lehnte sich erleichtert zurück und brach in befreiendes Gelächter aus. „Super Idee! Warum bin ich da nicht selbst draufgekommen? So hätte ich mich problemlos aus der Misere ziehen können. Aber leider ist es nicht ganz so einfach.“ Allmählich gefror das Lachen auf seinen Zügen wieder. „Bitte krieg jetzt keinen Schrecken. Ich komme nicht von hier. Ich wurde sehr weit weg geboren.“
    „In Russland?“
    „Nein, noch ein bisschen weiter.“
    „Noch weiter als Russland? Du siehst nicht asiatisch aus. Vielleicht Australien? Neuseeland? Von den Fijis? Südpol? Wie viele Sprachen sprichst du eigentlich?“, plapperte sie atemlos.
    Rafael hob eine Hand. „Stopp! Du wirst es nie erraten. Ich spreche schätzungsweise vierzig Sprachen, und der Ort, an dem ich das Licht der Welt erblickte, nennt sich Siria.“
    Sie riss Mund und Augen auf. „Vierzig Sprachen? Das ist nicht dein Ernst, oder? Und Siria ist mir noch nie zu Ohren gekommen. Wo liegt das?“
    Ihrer beider Köpfe zuckten unisono herum, als Tristan ein gequältes Jaulen von sich gab. Den Kopf um Aufmerksamkeit heischend in die Luft gereckt, schossen seine Blicke ungeduldig zwischen ihnen hin und her.
    „Kann ich ihn streicheln?“, erkundigte Valerie sich vorsichtig.
    Rafael lächelte. „Du könntest ihm keinen größeren Gefallen tun.“ Er schnappte den zappelnden Mondbären und platzierte ihn auf Valeries Schoß. Sofort kuschelte sich das Tier an sie und schnupperte mit verhaltener Neugier an ihren Fingern. Und als sie es zögernd hinter den Ohren kraulte, schlich ein wohliger Seufzer aus seiner Kehle. Seine großen Knopfaugen wurden dunkler, seine runden Öhrchen stellten sich auf und sein rotes Fell ging Knall auf Fall in einen grellen Orangeton über. Valeries Hand zuckte zurück, als hätte sie sich verbrannt. „Mein Gott, was geht hier vor?“
    „Tja, so ist das bei Mondbären eben.“
    „Mich wundert so langsam gar nichts mehr.“ Sie rollte die Augen gen Himmel. „Also, wo sagtest du, liegt dieses Siria?“ Vorsichtig berührte sie abermals Tristans Fell, so als ob sie die Temperatur einer Herdplatte austestete.
    Rafael schmunzelte, als Tristan sich sogleich wieder hingebungsvoll ankuschelte. Er zögerte einen weiteren Moment, doch er sah wirklich nur eine Möglichkeit, aus dieser Bredouille herauszukommen, und das war die gnadenlose Wahrheit. Davids warnenden Worten zum Trotz hätte er Stein und Bein geschworen, dass er dieser Frau vertrauen konnte. „Siria ist ein Planet, unglaublich weit weg von hier.“
    „Ein Planet? Was soll das heißen?“
    „So wie die Erde, Venus, Mars, Jupiter und so weiter.“
    Ein helles Lachen sprudelte aus Valerie heraus. „Du willst mir allen Ernstes weismachen, du wärst ein Außerirdischer?“ Sie gluckste vergnügt. „Komm, Rafael, hör auf mit dem Blödsinn. Gib einfach zu, dass du Geheimagent bist und man dir einen Maulkorb verpasst hat. Aber tisch mir keine weiteren Lügen auf.“
    „Es ist das allererste

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