Gier
Security erfolgreich zu verhindern gewusst. Mithilfe von â Twitter ...«
Sie hielten inne. Langsam drang die Welt um sie herum wieder in ihr Bewusstsein. Die Sonne schien immer noch wärmend auf den Platz vor der Grote Kerk in Breda. Es war absolut windstill. Arto Söderstedt ergriff sein Bierglas und prostete Jutta Beyer zu. Sie erhob ihres ebenfalls.
»Zum Wohl«, sagte Söderstedt auf Deutsch.
»Skål«, sagte Jutta Beyer auf Schwedisch.
Die Sonne spiegelte sich im Bier. Sie tranken. Es schmeckte göttlich.
Doch dann blies für einen kurzen Augenblick ein eisiger Wind über den Platz. Arto Söderstedt erschauderte und fragte: »Es existiert also keine Verbindung zur Mafia? War das nur ein Hirngespinst?«
Jutta Beyer legte ihre Hand auf Söderstedts und meinte: »Das Schlimme ist, dass ich davon überzeugt bin, dass es eine gibt. Aber ich habe keine Ahnung, wie sie aussieht.«
Dann schwiegen sie.
Endlich wurde es Frühling in Europa.
Frühlingsgefühle
Stockholm â Nacka â Arlanda, 12. April
Im übrigen Europa hatte der Frühling vielleicht Einzug gehalten, aber in Schweden definitiv nicht.
Kerstin Holm konnte ihren Einfall nicht genau erklären, aber als sie von Weitem sah, wie die Fahrbahn von Danvikstull angehoben wurde, bog sie abrupt nach rechts ab. Sie hatte nicht die Kraft, erneut zu warten, bis die Brücke für den Autoverkehr wieder geöffnet wurde.
Als sie jetzt auf dem Felsenhügel neben dem Restaurant Fåfängan oberhalb der Brücke von Danvikstull standen und über die bräunlich graue Stadt schauten, die zunehmend in einen aufkommenden Aprilnebel eingehüllt wurde, sagte Kerstin Holm plötzlich zu Sara Svenhagen: »Wir müssen den Dingen irgendwie eine Perspektive geben.«
»Ja, ja«, meinte Sara Svenhagen und lieà ihren Blick über Södermalm schweifen, von der Sofia-Kirche bis hinüber zur Katarina-Kirche.
»Hm«, entgegnete Kerstin Holm, die in Richtung Djurgården blickte.
»Es ist noch gar nicht so lange her, dass ich in Den Haag war«, sagte Sara. »Dort hatten die Bäume jedenfalls schon Knospen.«
»Normalerweise ist das hier der optimale Ort zum Nachdenken und um sich einen Ãberblick zu verschaffen«, meinte Kerstin. »Aber heute wohl eher nicht.«
»Ziemlich viel los bei denen«, fand Sara. »Ein vielsagendes, Unheil verkündendes Schweigen aus Italien. Paul hat Ariadne gefunden. Jorge verunglimpft führende Politiker in Riga. Kowalewski wäre in New York beinahe draufgegangen. Arto und â wie heiÃt sie noch, die farblose Deutsche? â Jutta Beyer waren gemeinsam bei einer Hypnotiseurin ... Ich frage mich übrigens, was sie bloà mit Arto anstellt.«
»Arto hat seine Frau dabei«, entgegnete Kerstin. »Da wird es schon kein Problem geben. Aber sie haben eine ganze Menge herausgefunden. Erstaunlich, auf welche Art und Weise in der heutigen Zeit alles zusammenhängt. Wie sollen wir nur einer Kriminalität Herr werden, deren Hauptakteure global agieren, wenn wir an Ländergrenzen gebunden sind?«
»Du meinst also, wenn seine Frau vor Ort ist, ist alles in Ordnung?«, fragte Sara. »Im Unterschied zu Jorge und Laima Ballong im romantischen Riga?«
»Balodis«, korrigierte Kerstin. »Es hängt wohl alles von deinem Vertrauen ab, nehme ich an. Als du zuletzt weg warst, hat er dir ja auch vertraut.«
»Aber in seinem Innersten vielleicht nicht. Und ich fand Laima Ballefjong schon damals so undurchschaubar.«
»Vielleicht würdest du ja Angelos Sifakis vorziehen«, sagte Kerstin und lächelte. »Ein sympathischer Athener Junggeselle mit Köpfchen. Genau dein Typ. Südländisches Aussehen ohne Machoallüren.«
»Meinst du etwa, dass Fabio Tebaldi mit seinen Oberarmen, die so muskulös sind wie anderer Leute Oberschenkel, nicht mein Typ wäre? Tattoos, Kerstin, Tattoos auf einem geäderten Bizeps.«
»Aha«, meinte Kerstin und lächelte immer noch. »Sifakis hat dir also gefallen?«
»Jetzt hör doch auf!«
»Und Paul?«, fragte Kerstin. »Allein in London mit zwei Schönheiten. Er mag sich vielleicht inzwischen wie ein Weltbürger vorkommen, aber mit Charakterstärke war es bei ihm noch nie so weit her.«
»Machst du dir Sorgen?«
Kerstin Holm schaute hinauf in den gleichmäÃig grauen Himmel und sah
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