Gilde der Jäger: Engelsblut (German Edition)
das wie eine sehr teure Einladung aussah.
Wir laden dich und deine Gemahlin zu uns nach Hause ein, Raphael. Es wird uns eine Freude sein, ein anderes Paar um uns zu haben, das Liebe nicht als Schwäche betrachtet. Bitte kommt.
Unterzeichnet war es mit einer anmutig geschwungenen Unterschrift, das H im Namen war so liebevoll verschnörkelt, dass es ein kleines Kunstwerk war. Elena lächelte erfreut, als sie die gewundene Form einer mythischen Schlange nachfuhr. »Hannah « , murmelte sie und hielt das Blatt näher an ihre Augen, um die feinen Details erkennen zu können, die sich in diesem einzelnen Buchstaben verbargen. »Faszinierend .«
»Hannah ist eine Künstlerin .« Und die Gemahlin des Erzengel Elias.
Elena sah zu ihm hoch, in diesem Licht glänzten ihre Augen wie der anbrechende Morgen. »Gibt es noch andere langfristige Beziehungen im Kader, von denen ich nichts weiß ?«
»Eris ist Nehas Ehemann, aber kein Gemahl .« Raphael hatte ihn seit dreihundert Jahren nicht mehr gesehen, und davor war Eris nichts weiter als Nehas Geschöpf gewesen.
Elena steckte die Einladung zurück in den Umschlag und legte ihn zurück. »Ich würde Hannah gerne kennenlernen .«
»Elias ist der einzige Erzengel « , sagte er und schob die Papiere auf seinem Schreibtisch beiseite, um dann seine Hände um ihre Hüften zu legen und sie auf die massive Tischplatte zu heben, »dem ich eines Tages vielleicht vertrauen könnte .« Er bahnte sich einen Weg zu ihren Schenkeln und stützte die Hände neben ihnen auf dem Tisch ab. »Aber ich werde dich nicht ins Herz seines Herrschaftsgebietes bringen. Noch nicht .«
Das Gesicht seiner Jägerin nahm einen nachdenklichen Ausdruck an. »Nein « , murmelte sie. »Noch nicht. Ich würde dich zu angreifbar machen. Aber ich nehme an, Hannah ist inzwischen mächtig genug, dass es Elias nichts ausmacht, sie in dein Herrschaftsgebiet zu bringen ?«
Raphael umschloss mit der Hand ihren schlanken Oberschenkel. »Ich habe ihn noch nie gefragt .« Hannah war vor Elena die einzige Gemahlin eines Erzengels gewesen und hatte als solche immer als irgendwie unantastbar und abgeschirmt gegolten. Diese Rücksichtnahme war nicht auf Elena übertragen worden, nicht nur, weil sie eine Sterbliche gewesen war, sondern weil sie eine geborene Jägerin war … eine geborene Kriegerin.
Elena schlang ihre Arme um seinen Hals. »Schick ihnen eine Einladung. Ich möchte mit ihr sprechen – es gibt so viel, was ich von ihr lernen kann .«
Seine Hand lag direkt unter der Rundung ihres Busens, als er in ihren geöffneten Mund flüsterte. »Ich kann ihn nicht fragen. Die Einladung kam von seiner Gemahlin und muss von meiner beantwortet werden. So will es das Protokoll .«
Elena runzelte die Stirn und zog die Augenbrauen zusammen. »Wie kann es ein Protokoll geben, wenn es überhaupt nur zwei Gemahlinnen gibt ?«
»Willst du behaupten, dass ich lüge ?« Er hatte nie Freude daran gefunden, jemanden aufzuziehen, bevor er seine Jägerin kennengelernt hatte.
Sie strich mit den Fingern durch die Haare in seinem Nacken und nahm sein Kinn zwischen die Zähne. »Ich weiß nicht, wie man diese ganzen extravaganten Sachen macht .«
»Du bist meine Gemahlin .« Ein Kuss auf ihre Wangen. »Du kannst die Dinge genau so machen, wie es dir beliebt .«
Graue Augen, umrahmt von einem ganz, ganz dünnen Kreis aus reinstem Silber, sahen ihn an, als sie seinen Kopf umfing. »Ja? In diesem Fall beliebt es mir, dich ein wenig aus dem Konzept zu bringen .«
Er ließ zu, dass sie ihn näher zu sich heranzog, und neigte den Kopf, damit er ihren eigenwilligen Mund und ihre weichen Lippen erobern konnte. Sie schmeckte nach kaum gezügelter Wildheit und blendendem, tödlichem Feuer. Er war bereit für die Flammen und bemerkte überrascht, dass sie sein Gesicht mit den Händen umfasste und ihn mit einer Zärtlichkeit festhielt, bei der er seine Deckung sinken ließ. »Heute Nacht will ich dich lieben « , flüsterte sie.
Völlig in ihren Bann gezogen, machte er keine Anstalten zu widersprechen, als sie vom Tisch herabglitt, das Licht ausschaltete und ihn zum warmen Leuchten des Kamins ziehen wollte. Vor seinen Augen löste sie die Bänder, die ihr schwarzes Top eng an ihren Körper schnürten, und ließ das Oberteil auf den Teppich fallen – um ihre üppigen Brüste zu entblößen, auf denen er schon mehr als einmal die Spuren seiner Küsse hinterlassen hatte. Heute Abend trug sie die Zeichen des Feuerscheins, der auf ihrer Haut
Weitere Kostenlose Bücher