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GK0010 - Mörder aus dem Totenreich

GK0010 - Mörder aus dem Totenreich

Titel: GK0010 - Mörder aus dem Totenreich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Flöte.
    Gegen 22 Uhr machten sie Schluß. John und Bill verabschiedeten sich von den beiden Girls und gingen auf ihr Zimmer.
    John hatte kaum die alte Petroleumfunzel angesteckt, da zuckte er zusammen. Man hatte ihr Gepäck durchwühlt!
    »Verdammt!« knurrte Bill Conolly und deutete auf die am Boden liegenden Sachen.
    »Menderez?«
    »Schätze ich auch. Er hat sich ja früh genug verabschiedet. Bill, diese Nacht ist für uns noch nicht zu Ende. Ich werde dem guten Ramon mal auf die Füße treten.«
    »Ich gehe mit.«
    »Nein, Bill. Paß du auf die Mädchen auf. Ich nehme nämlich die Geschichte mit den beiden Indios verdammt ernst.« John Sinclair bückte sich und holte eine Taschenlampe aus seinem Gepäck. Er öffnete die rauhe Holztür und sagte nur:
    »Bis nachher.«
    Der Gang war dunkel. John ließ kurz die Taschenlampe aufblitzen. Ungeziefer kroch erschreckt an den Wänden hoch. John grinste und ging weiter.
    Er kam an dem Zimmer der Mädchen vorbei, blieb kurz stehen und horchte.
    Nichts.
    Beruhigt ging John weiter.
    Er hatte sich gemerkt, wo Ramon Menderez schlief. Es war das letzte Zimmer auf dem Flur.
    John legte sein Ohr an die Türfüllung und lauschte. Leises Gemurmel war zu hören.
    John biß sich auf die Lippen. Zu dumm, daß er nichts verstehen konnte.
    Vielleicht vom Fenster an der Rückseite?
    John schlich nach unten.
    In der Halle mußte er sich blitzschnell verstecken, als ihm der Geschäftsführer über den Weg lief.
    Die Eingangstür war nicht verschlossen. Sie schwang knarrend im Nachtwind.
    John huschte nach draußen. Er sprang die Treppen hinunter und versteckte sich im Vorgarten.
    Er lauschte. Niemand verfolgte ihn, niemand war zu sehen. Nur die Geräusche der Nacht umfingen ihn.
    John Sinclair umrundete das Hotel. Dann schaltete er kurz seine Taschenlampe ein. Ein Grinsen huschte über sein Gesicht, als er die Kisten sah. Es wäre nämlich sonst ein Problem gewesen, in die erste Etage zu gelangen, denn die Rückwand des Hotels war glatt wie Beton.
    Vorsichtig holte John Kiste für Kiste und stapelte sie aufeinander. Mit geschickten Bewegungen kletterte er auf die oberste Kiste, ohne daß der Stapel umfiel. Jetzt konnte er mit beiden Händen das Gitter des kleinen Balkons erreichen. Jedes Zimmer besaß einen solchen Balkon.
    John Sinclair zog sich mit einem Klimmzug hoch. Dann schwang er sich elegant über das Gitter und stand wenig später vor der Balkontür. Sie war nur angelehnt.
    John ging in die Hocke und lauschte.
    Ein seltsames Pfeifen drang an sein Ohr.
    John schob die Gardine ein winziges Stück zur Seite und peilte ins Zimmer.
    Er sah ein rotes Licht glühen und einen Schatten.
    Der Schatten konnte nur Ramon Menderez sein, und das rote Licht stammte von einem Funkgerät.
    Jetzt stand Ramon Menderez auf und wanderte unruhig im Raum herum.
    Hoffentlich kommt der nicht zum Fenster, betete John.
    Menderez kam nicht. Er setzte sich plötzlich wieder hin und stülpte Kopfhörer über seine Ohren. John konnte alles fast genau erkennen, da sich seine Augen gut an die herrschende Dunkelheit gewöhnt hatten.
    Ramon Menderez lauschte konzentriert. Er schrieb irgend etwas auf ein Blatt Papier.
    Dann war plötzlich Schluß. Ramon Menderez schaltete das Funkgerät aus und ließ sich zurücksinken.
    Leise murmelte er vor sich hin.
    John Sinclair steckte fast seinen ganzen Kopf ins Zimmer, um die Worte verstehen zu können.
    »Herr…«, hörte er, »… der Herr der Toten – er wird kommen… Er wird sie holen – alle…«
    Ramons Stimme wurde lauter. Die letzten Worte schrie er. Mit beiden Fäusten trommelte er auf den Tisch.
    Und da sah John das blaue Licht. Es schwebte im Raum.
    »Das Feuer!« keuchte Ramon Menderez. »Es wird mich fressen!«
    Menderez sprang auf, lief dem Feuer entgegen.
    »Du bist dem Teufel verschworen!« erscholl plötzlich eine Stimme.
    Gebannt beobachtete John Sinclair das Geschehen. Er sah, wie das blaue Licht Gestalt annahm. Eine gräßliche Fratze schälte sich aus der Finsternis.
    Es war die Fratze eines Götzen!
    Knochenhände griffen nach Ramon Menderez.
    »Ja!« schrie dieser. »Ich gehorche dir, o Herr der Toten! Ich werde dir neue Opfer bringen. Sieben Opfer! Sieben Opfer für den Herrn der Toten…!«
    Dann war alles vorbei. Das Zimmer lag wieder im Dunkeln da. Nur noch Menderez’ keuchender Atem war zu hören.
    John Sinclair war schweißgebadet. Das Geschehen hatte ihn doch verdammt mitgenommen.
    Er war Zeuge einer Materialisation geworden. John Sinclair

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