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GK0010 - Mörder aus dem Totenreich

GK0010 - Mörder aus dem Totenreich

Titel: GK0010 - Mörder aus dem Totenreich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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noch eine Nacht in Tekax bleiben.«
    »Und wo?« fragte Bill Conolly.
    »Es gibt hier drei Hotels. Wir haben natürlich das beste ausgesucht«, erwiderte Menderez schleimig.
    »Das wird auch nur ‘ne Wanzenbude sein«, meinte Bill Conolly.
    »Take it easy«, sagte der Engländer trocken.
    Taxis gab es natürlich keine. Man ging zu Fuß in die Stadt. Ramon Menderez meckerte noch immer. Es würde wohl noch etwas dauern, bis er sich beruhigt hatte.
    »Ich glaube, er zieht nur ‘ne Schau ab«, sagte Bill Conolly plötzlich. »Schätze, das war alles geplant.«
    »Das nehme ich auch an«, erwiderte John leise. »Bin gespannt, welche Überraschungen uns erwarten.«
    Die erste Überraschung war Tekax selbst. Die Stadt bestand fast nur aus sandfarbenen Adobebauten, vor denen in Ponchos eingewickelte Indios saßen und unter ihren breitkrempigen Strohhüten die Fremden anstarrten.
    Die Frauen, die oft Körbe oder Tonkrüge auf den Köpfen trugen, blickten meistens scheu und verlegen.
    Die Hauptstraße des Ortes war etwas besser. Hier gab es einige Geschäfte, und es waren sogar Autos – meistens ältere Jahrgänge – zu sehen.
    Das Hotel selbst war auch eine angenehme Überraschung. In dem breiten Vorgarten wogten Palmen, und eine Treppe führte zum Eingang hoch.
    Der Besitzer oder Geschäftsführer erwartete die Gruppe bereits. Er stand auf der obersten Treppenstufe und hielt eine kurze Rede. Er lobte sein Haus in allen Tönen, und man bekam den Verdacht, daß das Hilton nur eine billige Hütte dagegen war.
    Indios kümmerten sich um das Gepäck und brachten es auf die Zimmer.
    Die Räume waren klein und relativ sauber. Über jedem Bett hing ein Moskitonetz.
    Fließendes Wasser gab es nicht, dafür aber einen wackligen Kleiderschrank.
    »Die Kosten für diese Übernachtung trägt natürlich die Reisegesellschaft«, sagte Ramon Menderez noch und verabschiedete sich bis zum Abendessen.
    »Möchte nur wissen, was da wieder hintersteckt«, sagte Bill Conolly, ließ sich auf die quietschende Matratze fallen und klemmte sich einen Glimmstengel zwischen die Lippen.
    »Das werden wir auch noch rauskriegen«, erwiderte John. »Sicherheitshalber werde ich auf Vorrat schlafen. Man kann nie wissen.«
    »Gute Idee«, sagte Bill Conolly, drückte seine Zigarette aus und schloß die Augen.
    ***
    Das Abendessen wurde im Restaurant – wie der Name großspurig sagte – eingenommen.
    Es gab Chili con carne, einen höllisch scharfen mexikanischen Bohneneintopf. Dazu wurde Tequila getrunken.
    John Sinclair und Bill Conolly saßen mit Jane Corby und Gloria Simpson an einem Tisch.
    Den beiden Girls schmeckte es. Nur ab und zu warfen sie einen scheuen Blick zu Ramon Menderez hinüber, der sie unentwegt beobachtete.
    »Ein widerlicher Kerl, dieser Menderez«, sagte Jane Corby plötzlich. »Ich habe das Gefühl, mit dem werden wir noch was erleben.«
    »Wie kommen Sie darauf?« fragte John und pickte sich ein Stück Hühnerfleisch aus dem Eintopf.
    »Ich weiß auch nicht recht«, sagte Jane. »Erstens seine Blicke. Der sieht uns an wie Opfer, die zur Schlachtbank geführt werden. Und dann hat er sich mit ein paar Typen getroffen, denen ich nicht im Dunkeln begegnen möchte.«
    John wurde hellhörig. »Wann war denn das?«
    »Heute nachmittag. Kurz nach unserer Ankunft. Ich ging noch mal runter in die Halle, da sah ich ihn mit zwei Einheimischen im Gespräch. Menderez redete ununterbrochen auf sie ein.«
    »Haben Sie verstanden, was er sagte?«
    »Nein. Ich habe mich hinter einem Pfeiler versteckt. Menderez brauchte mich nicht unbedingt zu sehen. Die beiden Kerle sind dann weggegangen. Ich habe beobachtet, wie sie in einen Jeep gestiegen sind.«
    John legte nachdenklich sein Besteck zur Seite. Verdammt, das sah nach Ärger aus. Bill Conolly stieß ihn unter dem Tisch an. Auch er hatte Lunte gerochen.
    »Was halten Sie denn von der Sache, Mr. Sinclair?« fragte Gloria Simpson.
    »Vielleicht spielt Ihnen Ihre Phantasie einen Streich«, lächelte John. »Dieses Gespräch kann durchaus harmlos gewesen sein. Bestimmt hat Menderez die beiden weggeschickt, um die Jeeps zu besorgen.«
    Damit gaben sich die Girls dann auch zufrieden. Sie saßen noch etwa zwei Stunden zusammen, aber draußen, vor dem Hotel, in dem kleinen Vorgarten.
    Es war ein herrlicher Abend. Ein dunkelblauer Samthimmel spannte sich über dem Land, und leichter Wind fächerte durch die Palmen. Gitarrenklänge drangen herüber, nur ab und zu unterbrochen von der klagenden Melodie einer

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