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GK0113 - Doktor Tods Höllenfahrt

GK0113 - Doktor Tods Höllenfahrt

Titel: GK0113 - Doktor Tods Höllenfahrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zögerte einen Sekundenbruchteil und wandte John das Gesicht zu.
    Der Inspektor sah die angstverzerrten Züge und die Waffe in der Hand des Mannes.
    Der Kerl riß den Arm hoch. Gleichzeitig drückte er ab. Der Knall des Schusses riß John Sinclair die weiteren Worte von den Lippen. Er wollte sich noch zur Seite werfen, da traf ein mörderischer Schlag seinen Kopf. John Sinclair brach zusammen.
    ***
    »John!«
    Bill Conolly wollte den Namen des Freundes hinausschreien, doch nur ein Krächzen drang aus seiner Kehle. Der Reporter schluchzte auf. Er hatte gesehen, wie John zusammengebrochen war, und eine eiskalte Faust schien sein Herz zu umklammern.
    Bill quälte sich auf die Beine. Er selbst hatte eine klaffende Schulterwunde. Sein Jackett war mit Blut getränkt, und er konnte den linken Arm so gut wie überhaupt nicht bewegen.
    Bill Conolly taumelte auf den Inspektor zu. Jetzt endlich wagte sich auch der Koch aus seiner Deckung. Angstschlotternd kam er näher.
    »Ist – ist er tot?« krächzte der Mann.
    Bill fiel neben John auf die Knie. »Bei Gott, hoffentlich nicht.« Der Reporter konnte in der Dunkelheit nichts erkennen. Er sah nur das Blut an Johns Kopf.
    »Holen Sie den Leuchter!« herrschte Bill den Koch an.
    »Ja, ja, ich geh ja schon.« Der Koch stampfte davon.
    Gewaltsam mußte Bill ein Würgen unterdrücken. Fast zögerte er, nach Johns Puls zu tasten. Wenn er jetzt nicht mehr schlug, wenn er jetzt…
    Bill wagte nicht daran zu denken.
    Vorsichtig umfaßten seine Finger Johns Handgelenk. Bill konzentrierte sich, soweit es ihm seine eigenen Schmerzen erlaubten – und… Der Puls schlug.
    Bill Conolly fiel eine Zentnerlast vom Herzen. Der Koch kam zurück, in der rechten Hand den Leuchter, in der anderen John Sinclairs Pistole.
    »Die habe ich gefunden«, sagte er und stellte den Leuchter auf den Boden.
    »Danke«, sagte Bill.
    Plötzlich riß der Koch die Augen auf. »Himmel!« rief er. »Sie bluten ja. Sie sind verletzt, Sie…«
    Bill Conolly hörte nicht auf den Mann. Er hatte gesehen, wie sich die beiden bewußtlosen Gestalten bewegt hatten und sich jetzt langsam aufrichteten.
    »Die Pistole her« rief Bill.
    Der Reporter riß die Waffe dem Koch aus der Hand. Bill hielt die Pistole in der gesunden Rechten. Er war bereit, sein Leben und das seines Freundes so teuer wie möglich zu verkaufen…
    ***
    Wie angeklebt saßen die Musiker auf ihren Plätzen. Mit schrillen Mißklängen verstummten die Instrumente. Das blanke Entsetzen lähmte die Partygäste. Alle starrten sie zu dem Podium hoch, wo Dr. Tod seine Horror-Schau abzog. Der Menschenhasser war eine grauenhafte Erscheinung. Er trug einen schwarzen Anzug, dessen Jackett hoch zugeknöpft war. Jeder der Gäste konnte das von Brandwunden entstellte Gesicht sehen, wie es kein Maskenbildner in einem Horrorfilm besser schminken konnte. Nur die Augen lebten noch und strahlten ein ungebändigtes Feuer aus. Ein Feuer des Hasses.
    Ein Licht umgab die Gestalt des Menschenhassers. Es war ein grüngelb schimmerndes Leuchten, das jede Einzelheit der Spukgestalt deutlich hervorhob.
    Die Menschen spürten beinahe körperlich die Bedrohung, die von dem Unheimlichen ausging. Unsichtbare Wellen des Bösen schienen die Gäste zu treffen und sie zu lähmen. Man hörte kaum jemanden atmen. Die Gesichter waren helle, angstvoll verzerrte Flecken. Viele Augen waren stumpf und blicklos. Wie bei Verurteilten, die sich mit ihrem Schicksal abgefunden hatten.
    Dr. Tod ging bis dicht an den Rand des Podiums. Es schien, als sauge er die Angst und das Entsetzen, die ihm entgegenstrahlten, in sich auf. Ja, er weidete sich an der Qual seiner Mitmenschen.
    Dr. Tod trat wieder zwei Schritte zurück und richtete sich auf. »Wo ist John Sinclair?« peitschte seine Stimme. Die Menschen schwiegen.
    Dr. Tods Blick glitt über sie hinweg, und der Menschenhasser begriff. Der Inspektor befand sich nicht unter den Anwesenden. Er hätte sich sonst längst gemeldet. So gut kannte Dr. Tod seinen ärgsten Feind.
    Niemand konnte sagen, woher dieser Mann gekommen war. Er war plötzlich da, und nur das zählte.
    Dr. Tod zog die verbrannten Lippen auseinander. Es sollte ein Lächeln darstellen, wurde jedoch nur eine entstellte Grimasse.
    »Ich bin der wahre Herrscher auf Schloß Darwood«, dröhnte seine Stimme. »Und ich werde diesmal meine Rache vollenden. Es sollte eine Horror-Party werden. Gut, ich habe sie erst dazu gemacht. Und nur die Kraft der Hölle hat mich dazu befähigt. Wenn ihr dieses

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