GK0125 - Der Hexenclub
feuerte rückwärtsgehend auf den Gangsterwagen.
Seine Kugeln zerfetzten das Blech.
Aber auch die Killer waren nicht faul. Einer von ihnen flog plötzlich mit einem wahren Panthersatz über die Straße, rollte sich geschickt ab und zog dreimal den Stecher seiner Waffe durch.
Die Schußgeräusche waren kaum zu hören, und doch kam der Tod mit gnadenloser Präzision.
Urplötzlich bäumte sich Slicky auf. Sein Schrei verstummte in einem Gurgeln.
Alles war höllisch schnell gegangen. Der Killer, der Slicky erwischt hatte, sprang auf und rannte schießend auf John Sinclair zu.
Der Hechtsprung des Oberinspektors war zirkusreif. Mit einem gewaltigen Satz schnellte er zur Seite, schrammte gegen, eine Hauswand und knallte auf das Pflaster. Feurige Kreise platzten vor Sinclairs Augen auf, doch John gab sich nicht geschlagen.
Er schoß aus der Drehung.
Der Killer, der John die Kugeln nachgeschickt hatte, bekam das tödliche Blei in die Brust. Er riß beide Arme hoch, preßte seine Hände auf die Einschußwunde und brach zusammen.
John rannte wie ein Wiesel auf die andere Straßenseite. Fieberhaft fingerte er nach einem Ersatzmagazin, schob es in den Pistolenkolben und warf sich in eine schmale Einfahrt.
Johns Atmen hörte sich an wie das Pfeifen einer alten Dampflokomotive. Der Oberinspektor kam wieder auf die Füße und peilte vorsichtig um die Hausecke.
Der zweite Killer hetzte zurück zu seinem Wagen. John konnte jetzt erkennen, daß es ein schwerer Citroën war.
»Stehenbleiben!« gellte Johns Stimme.
Der Killer dachte nicht daran.
John Sinclair jagte ihm einen Warnschuß neben die Füße.
Da kreiselte der Killer herum. Er streckte beide Arme vor, hatte demnach zwei Waffen in den Händen.
Jetzt kam es auf Bruchteile von Sekunden an. John schoß den berühmten Herzschlag früher.
Der Killer wurde von der Wucht des Kugelaufpralls zurückgestoßen, konnte zwar selbst noch abdrücken, doch das Blei jaulte in den Nachthimmel.
Der Killer kippte rücklings gegen den Wagen, verlor den Stand und rutschte wie im Zeitlupentempo am hinteren Kotflügels des Citroëns zu Boden. In seltsam verkrümmter Haltung blieb er auf der Straße sitzen.
Mit schußbereiter Waffe näherte sich John den beiden Killern. Der Mann am Wagen war tot. Sein Kumpan, der auf der Straße lag, röchelte wie ein Verdurstender. Er starb, als John sich gerade neben ihn kniete.
Um Slicky war es nicht viel besser bestellt. Er lag halb in dem Hauseingang und hatte seine rechte Hand auf die Schußwunde in der Brust gepreßt. Die Lunge schien getroffen worden zu sein. Zwischen seinen gespreizten Fingern sickerte Blut hervor.
Slicky war bewußtlos.
Jetzt trauten sich die ersten Menschen aus den Häusern. Die Stille des Todes wurde durch hysterische, schreiende Stimme unterbrochen. Zwei Polizisten tauchten auf. Ihr Atem flog.
»Rufen Sie einen Krankenwagen und die Mordkommission«, ordnete John an und wies sich aus.
»Sofort, Herr Oberinspektor.« Einer der Beamten rannte weg.
Eine schreiende Frau kam auf die Straße gelaufen. Es war Blondie. Als sie den schwerverletzten Slicky im Hauseingang liegen sah, wollte sie sich auf ihn stürzen.
John konnte sie gerade noch zurückhalten. »Aber es ist Slicky«, heulte die Bonde. »Was haben sie mit ihm gemacht?«
John zog die schreiende Frau weg. Immer mehr Menschen hatten sich angesammelt. Sie verstopften die enge Straße. Wie Ratten waren sie aus ihren Löchern gekommen.
»Machen Sie doch Platz!« brüllte der Oberinspektor, als er das Blaulicht eines Krankenwagens aufblitzen sah. Die Menge schob sich nur widerwillig zur Seite.
Zwei Sanitäter kümmerten sich auf Johns Anweisung sofort um den schwerverletzten Slicky. Die beiden Killer würden von der Mordkommission abgeholt und in einem Zinksarg wegtransportiert werden.
Blondie war noch immer nicht beruhigt. Sie wollte unbedingt mit in den Krankenwagen.
John Sinclair schrie sie schließlich an. Jetzt endlich gab Blondie Ruhe.
Der Krankenwagen fuhr weg. Die Sirene jaulte, und das Blaulicht rotierte aufgeregt.
John Sinclair hielt Blondie am Handgelenk gepackt. Er suchte sich mit ihr eine relativ stille Ecke. »So, Blondie«, sagte der Oberinspektor, »Sie wollen doch auch, daß die Männer zur Rechenschaft gezogen werden, die Slicky angeschossen haben.«
Blondie nickte unter Tränen.
»Schön. Die beiden Killer leben nicht mehr. Aber auch als Tote können sie uns unter Umständen noch Hinweise geben und zwar auf die Hintermänner. Wollen Sie mir
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