Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
GK178 - Das Haus der Verdammten

GK178 - Das Haus der Verdammten

Titel: GK178 - Das Haus der Verdammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
ist.«
    »Mann, für Ihre Umkehr wünsche ich Ihnen aber von ganzem Herzen alles Gute.«
    Atherton bedankte sich mit traurigen Augen. Umkehr! Für ihn gab es sie nicht mehr. Aber wozu sollte er Dysart das sagen.
    ***
    Die Aufregung hatte sich gelegt. Richard Atherton hatte noch in der Nacht sein Zimmer geräumt und das Haus für immer verlassen. Ina Dysart hatte ihn zum Abschied auf beide Wangen geküßt und ihm gesagt, wie nett sie es von ihm fand, daß er soviel Verständnis für ihre Lage aufbrächte. Er hatte sie angesehen und gedacht: Du arme Irre. Du weißt nicht, was du unter deinem Dach beherbergst. Dagegen war ich ein armes, harmloses Kirchenmäuschen.
    Clarissa stand am Fenster und blickte auf die finstere, unheimliche Straße hinunter. Seit einer halben Stunde war Atherton nun schon weg. Clarissa hatte ihn von hier oben Weggehen gesehen. In unveränderter Haltung stand sie immer noch an derselben Stelle.
    Nun wandte sie sich ärgerlich um. Verstimmt blickte sie die Urne an. »Warum hast du das getan, Vater?« fragte sie vorwurfsvoll.
    »Was getan?« hallte die Stimme im Raum, ohne daß Oliver Blenford sich zeigte.
    »Du weißt genau, wovon ich spreche! Was hatte das für einen Sinn? Ich habe dich um diesen Auftritt nicht gebeten!«
    Blenford lachte teuflisch. »Nun werde bloß nicht größenwahnsinnig, meine kleine Tochter. Denkst du, ich unterstehe deiner Befehlsgewalt? Glaubst du im Ernst, ich tue nur das, was du von mir verlangst? Ich tue in erster Linie das, was mir Spaß macht, damit wirst du dich abzufinden haben. Du bist nicht mein Vormund. Ich kann tun, was ich will, und du wirst es hinnehmen müssen! Nicht dir, sondern dem Fürsten der Finsternis bin ich Rechenschaft schuldig, Clarissa. Merke dir das für die Zukunft. Ich hasse es, wenn man mir Vorschriften macht!«
    »Erlaube mal, ich werde doch noch das Recht haben, meine Meinung zu sagen!« begehrte Clarissa auf.
    »Vorsicht!« fauchte Blenford. »Paß auf, daß du nicht über das Ziel hinausschießt, Clarissa. Und vergreife dich vor allem nicht im Ton, wenn du mit mir sprichst!«
    Zum erstenmal begriff das Mädchen, daß es nicht darauf ankam, was sie wollte, sondern daß zuerst immer das maßgebend war, was in den Sphären des Dämonenreichs beschlossen wurde. Diesen Beschlüssen hatte sie sich zu beugen. Oliver Blenford war nicht mehr nur ihr Vater. Er war gleichzeitig auch ein Bote aus dem Totenreich. Einer von vielen, die es auf dieser Welt gibt. Und sie alle unterstehen nicht dem Kommando eines Sterblichen, sondern dem Höllenfürsten persönlich.
    »Verzeih, Vater«, sagte Clarissa zerknirscht. »Ich bin manchmal viel zu hitzig. Darf ich trotzdem meine Frage an dich richten: Warum hast du dieses Spiel mit Atherton gespielt?«
    »Ich hasse Schwächlinge!« zischte Oliver Blenford. »Ich habe sie schon zu meinen Lebzeiten gehaßt, und dieser Haß hat sich nach meinem Tod um ein Vielfaches verstärkt. Richard Atherton ist ein Schwächling. Er konnte dem Rauschgift nicht widerstehen. In meinen Augen ist er eine Kreatur ohne Rückgrat. Solche Menschen will ich nicht in meiner Nähe haben. Deshalb jagte ich ihm diesen Schrecken ein… Mit Erfolg, wie du erlebt hast. Er hat noch in derselben Nacht das Haus verlassen.« Blenford ladite teuflisch. Dann zog er sich in eine andere Dimension zurück.
    ***
    Ich hatte einen Anruf aus Amerika. Hollywood. Es war Vicky Bonney. Die Verbindung klappte ausgezeichnet. Es war fast so, als befände sich Vicky im East End und spräche von dort mit mir. Welch ein hervorragend technisiertes Zeitalter, in dem wir leben.
    »Es ist herrlich, Tony!« rief Vicky voll überschäumender Begeisterung.
    »Das Wetter?« fragte ich schmunzelnd.
    »Das auch. Alles ist herrlich. Hollywood ist großartig. Die Villen der Filmstars: traumhaft. Ich hab’ schon eine Besichtigung der Filmstudios hinter mir. Schade, daß du nicht bei mir bist, Tony. Es ist alles so aufregend, so furchtbar interessant. Und die Leute sind alle so schrecklich nett zu mir.«
    Ich lachte. »Dann haben sie vermutlich die Absicht, dich übers Ohr zu hauen, Baby. Sei auf der Hut.«
    »Mich könnten sie wahrscheinlich hereinlegen, aber niemals Peckinpahs Anwalt«, gab Vicky lachend zurück.
    »Und die männlichen Filmstars?«
    Wieder lachte Vicky. »Ich habe noch keinen zu Gesicht gekriegt. Mr. Silver läßt ja niemanden an mich heran.«
    »Ich habe ihn gebeten, auf dich aufzupassen, das tut er nun.«
    »Ja. Aber er nimmt es Nieder mal viel zu

Weitere Kostenlose Bücher